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Großstadt versus Vorort: Wo leben Familien mit Kindern besser?

Wo finden Familien mit Kindern die besten Bedingungen vor? Wir wollten es genau wissen und haben die zehn größten deutschen Städte und deren umliegende Ortschaften einer ausführlichen Analyse unterzogen.

Auf Bäume klettern, über Wiesen toben und Rollschuhfahren vor der eigenen Haustür – bis heute prägen diese oder ähnliche Bilder die romantische Vorstellung einer idealen Kindheit. Ein Grund, warum an Stadteltern hin und wieder das schlechte Gewissen nagt, ob es nicht doch besser wäre, in ländliche Gebiete oder zumindest in einen Vorort zu ziehen. Dort könnten sie ihrem Kind mehr Ruhe, Natur und Sicherheit bieten. Andererseits hat auch das Großstadtleben seine Vorzüge: Viele Eltern schätzen die zahlreichen Kultur- und Freizeitangebote, die gute Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel sowie eine größere Auswahl an Betreuungs- und Schulformen. Dafür nehmen sie auch höhere Mieten in Kauf.

Wo leben Familien mit Kindern also besser – in einer Großstadt oder doch in kleineren Ortschaften?

Wir wissen, dass die Entscheidung, in welcher Wohngegend es am besten ist, seine Kinder aufzuziehen, letztlich eine ganz persönliche ist, die nicht nur von der individuellen Präferenz abhängt, sondern auch von anderen Kriterien geprägt ist, wie den beruflichen Umständen oder den finanziellen Möglichkeiten. Dennoch wollte wir der Frage, wo Familien besonders optimale Bedingungen vorfinden, einmal genauer auf den Grund gehen und haben dafür die zehn größten Städte Deutschlands ihren Vororten in einer ausführlichen Analyse gegenübergestellt.

Für die Analyse wurden fünf Kategorien bestimmt: die Wohnverhältnisse (inkl. der Miet- und Kaufpreise der Immobilien sowie dem Wohnraum für Familien), vorhandene Kinderbetreuungsangebote, die Schulqualität, Freizeitaktivitäten sowie Sicherheit (bezogen auf die Kriminalität, Straßenverkehrsunfälle und die kinderärztliche Versorgung).

Ergebnis: Familien haben in den Vororten nur bedingt bessere Bedingungen

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Frage, ob Familien mit Kindern in Vororten bessere Bedingungen vorfinden als in Großstädten, ist nicht so einfach zu beantworten. Denn: jede Region ist anders. Zwar deuten auch die Ergebnisse der Datenanalyse in den meisten Fällen darauf hin, jedoch lediglich mit einer leichten Bevorteilung (meist unter 5%). Im Stadtgebiet um München überwiegen die Vorteile der Vororte am stärksten (17%). In Essen ist das Verhältnis komplett ausgeglichen, während in Hamburg und in Leipzig sogar die besseren Verhältnisse in der Großstadt selbst vorliegen.

Je nach Stadtgebiet variiert die genaue Ausprägung in den einzelnen Kategorien zum Teil deutlich. Wenig überraschend ist, dass die Vororte vor allem bessere Wohnverhältnisse bieten, was sich insbesondere in günstigeren Mieten und Kaufpreisen niederschlägt. Familien können sich in einem Vorort demnach auch größeren Wohnraum leisten.

In den Vororten ist im Vergleich zur City zudem eine höhere Sicherheit gewährleistet, was die Anzahl der begangenen Straftaten und Verkehrsunfälle betrifft. Die Großstädte punkten dagegen mit mehr Betreuungsangeboten für Kinder, insbesondere privaten Anbietern wie Babysitter oder Tagesmütter. Bei Tageseinrichtungen, wie Kitas oder Horten sind die Chancen, einen Platz zu bekommen, vereinzelt in den Vororten größer. Bei der Schulqualität und den Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung zeigt sich ebenfalls ein differenzierteres Bild.

Ausführliche Ergebnisse

Mit einem Klick auf die jeweilige Stadt finden Sie die ausführlichen Auswertungen der einzelnen Großstadtgebiete:

Berlin

Hamburg

Köln

München

Frankfurt am Main

Stuttgart

Düsseldorf

Dortmund

Essen

Leipzig

Weiterführende Artikel zum Thema

  • Experteninterview mit Dr. Laura Castiglioni, Familienforscherin am Deutschen Jugendinstitut und Leiterin der Fachgruppe „Familienpolitik und Familienförderung“ über ihre Einschätzung Deutscher Städte hinsichtlich der Lebensbedingungen für Kinder und Familien.
  • Persönliche Gedanken und Erfahrungen zu den optimalen Lebensbedingungen für Familien mit Kindern von der Betreut.de-Familienexpertin Katrin Lewandowski.

 

Methode

Die Studie bezieht sich auf die zehn größten Städte Deutschlands (bemessen an der Einwohnerzahl) und deren suburbanes Umland. Als Vorortregion wurden für die einzelnen Großstädte zehn der am nächsten liegenden Orte mit weniger als 100.000 Einwohnern bestimmt, die sich nicht weiter als 20 Kilometer von der Großstadt entfernt befinden (Ausnahme: in Essen fallen nur 8 Vororte in die genannten Kriterien).

Für die Analyse wurden die Großstädte ihrem Umland gleichwertig gegenübergestellt und anhand von fünf Kategorien miteinander verglichen: den Wohnverhältnissen, der Kinderbetreuung, der Schulqualität, Freizeitaktivitäten sowie der Sicherheit und Gesundheit.

  • Die Wohnverhältnisse setzen sich zusammen aus der Höhe der durchschnittlich gezahlten Miet- und Kaufpreise der Immobilien (Quelle: wohnungsboerse.net, Abruf: Mai/Juni 2017) und der durchschnittlich bewohnten Fläche einer Familie mit Kind (in Wohngebäuden ohne Wohnheime) (Quelle: Zensus 2011). Sowohl die Höhe der Mieten als auch die Kaufpreise der Immobilien beziehen sich für die einzelnen Städte auf den durchschnittlich gezahlten Preis in Euro pro Quadratmeter. Die einzelnen Städte schneiden demnach gut ab, wenn die Miet- und Kaufpreise der Immobilien niedrig sind und den Familien eine möglichst große Wohnfläche zur Verfügung steht.
  • Für die Kategorie „Kinderbetreuung“ wurden folgende Daten einbezogen: Die Anzahl der genehmigten Plätze in Tageseinrichtungen (wie Kitas oder Horten für Kinder bis 14 Jahren (Quelle: „Statistik der Tageseinrichtungen für Kinder“, Stichtag: 01.03.2016, Regionaldatenbank Deutschland) sowie die Anzahl der privaten Kinderbetreuer, die sich im Jahr 2016 bei Betreut.de auf mindestens eine Stelle als Babysitter, Tagesmutter, Nanny oder Leihoma beworben haben (Quelle: unternehmensinterne Daten von Betreut.de). Die einzelnen Werte wurden ins Verhältnis mit der Anzahl der Kinder pro Stadt gesetzt. Je geringer die Anzahl der Kinder pro Betreuungsanbieter, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Eltern ihre Kinder in der gewünschten Betreuung auch tatsächlich und schnell unterbringen können.
  • Um Aufschluss über die Schulqualität der einzelnen Städte zu erhalten, wurden für allgemeinbildende Schulen die Anzahl der Schulabgänger ohne Abschluss und die Anzahl der Absolventen mit allgemeiner Hochschulreife betrachtet (Quelle: „Statistik der allgemeinbildenden Schulen“, Jahr: 2015/2016 [Ausnahme Städte in Nordrhein-Westfalen: 2014/2015], Regionaldatenbank Deutschland). Als weitere Kriterien wurden die Übergangsquote von der Grundschule auf das Gymnasium (Quelle: Statistiken der Länder zur „Übergangsquote von der Grundschule auf weiterführende Schulen“ für das Schuljahr 2015/2016 aus der Kommunalen Bildungsdatenbank) sowie die Anzahl der Klassenwiederholungen einbezogen (Quelle: Statistiken der Länder zur „Anzahl der Klassenwiederholungen“ für das Schuljahr 2015/2016 [Ausnahme Hamburg und Hamburger Vororte: Schuljahr 2014/2015] aus der Kommunalen Bildungsdatenbank). Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die einzelnen Werte ins Verhältnis mit ihrer jeweiligen Grundgesamtheit gesetzt. Für eine gute Schulqualität sprechen also möglichst wenig Schulabgänger ohne Abschluss, eine Vielzahl an Abiturienten, eine hohe Anzahl an Schülern, die es nach der Grundschule aufs Gymnasium geschafft haben, und möglichst wenig Klassenwiederholungen.
  • In der Kategorie „Freizeit“ wurden die öffentlichen Spielmöglichkeiten, wie z.B. klassische Spiel-, Ball- und Skateplätze (Quelle: spielplatznet.de; Abruf: Juni 2017), Schwimmbäder (inklusive Strandbäder) (Quelle: ab-ins-schwimmbad.de, Abruf: Juni 2017), Kinos (cinema.de, Abruf: Juni 2017) und Sportvereine (Quelle: Angaben der Landessportverbände, Gemeinden u.ä., Abruf: Juni 2017) einbezogen. Die einzelnen Werte wurden ins Verhältnis mit der Anzahl der Kinder pro Stadt gesetzt. Je mehr Freizeitmöglichkeiten den Kindern zur Verfügung stehen, desto besser.
  • Die Kategorie „Sicherheit“ bezieht sich zum einen auf die Anzahl der begangenen Straftaten für das Jahr 2016 (Quelle: „PKS 2016“ – Bundeskriminalamt) und die Statistik der Straßenverkehrsunfälle (Quelle: Regionaldatenbank Deutschland, Jahr: 2015). Diese wurden mit der Gesamteinwohnerzahl der einzelnen Städte relativiert. Für ein gutes Abschneiden der Städte sollte die Wahrscheinlichkeit, selbst in eine Straftat oder einen Unfall verwickelt zu werden, möglichst niedrig sein. Des Weiteren wurde die Anzahl der Kinderarztpraxen pro Stadt einbezogen (Quelle: „Kinder- & Jugendärzte im Netz“, herausgegeben vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., Abruf: Mai 2017). Die Referenzgruppe bildete hier die Anzahl der Kinder pro Stadt. Je weniger Kinder pro Kinderarztpraxis, desto geringer sind die Wartezeiten bzw. desto mehr Zeit kann sich der Arzt für die Behandlung der einzelnen Kinder nehmen.

 

Einige der verwendeten Daten (insbesondere die Kriminalitätsstatistik sowie die Daten zur Berechnung der Schulqualität) lagen lediglich auf Ebene der Landkreise vor. Diese wurden mit der Einwohnerzahl auf die Größe der jeweiligen Vororte umgerechnet und entsprechend gewichtet.

Beim Großstadt-Vorort-Vergleich wurde zunächst ermittelt, in welchem Stadtteil (Großstadt vs. Vorortkonglomerat) die besseren Werte vorliegen. Darauf basierend wurden für die einzelnen Kategorien die prozentualen Differenzen bestimmt. Diese dienten als Grundlage für die finale Bilanz, wo Familien mit Kindern letztendlich besser oder schlechter aufgehoben sind. Jede Kategorie wurde mit jeweils 20 Prozent gewichtet.

Die Studie darf lediglich als deskriptive Auswertung der vorhandenen Daten verstanden werden. Da die Analyse immer auf das gesamte Stadtgebiet bezogen ist, können sich die Daten innerhalb der einzelnen Stadtteile unterscheiden und zudem vom subjektiven Empfinden des Einzelnen abweichen.

Berlin

Bildnachweis: Betreut.de / RICOWde – Getty Images

 

Beginnen wir den Vergleich mit dem Stadtgebiet in und um Berlin. Diese Region gibt ein sehr zwiespältiges Bild ab, da selbst innerhalb der einzelnen Kategorien erhebliche Unterschiede vorliegen. Einzig die Wohnbedingungen sprechen eindeutig für die Vororte, da diese dort wesentlich profitabler sind und mehr Wohnfläche zur Verfügung steht. Alles andere muss differenzierter betrachtet werden.

Ein Kriterium, das in fast allen anderen untersuchten Regionen ein klarer Pluspunkt für das Leben in der Großstadt ist, sind die Kinderbetreuungsangebote. In Berlin trifft das jedoch nur zum Teil zu, nämlich in Bezug auf Betreuungsleistungen durch private Babysitter, Tagesmütter, Leihomas oder Nannys. Die Chancen auf einen Platz in Kindertageseinrichtungen sind in den Vororten höher.

Dem Thema Sicherheit kommt vor allem bei der Kriminalität eine besondere Bedeutung zu, da diese in Berlin besonders hoch ist. Hier sind Familien in Ortschaften wie Hennigsdorf, Hohen Neuendorf oder Teltow definitiv besser aufgehoben. In den Vororten ist dagegen erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr geboten, denn dort passieren verhältnismäßig sogar mehr Verkehrsunfälle als direkt in der Hauptstadt, was eher ungewöhnlich ist.

Die Qualität der allgemeinbildenden Schulen ist in Berlin etwas besser als in den umliegenden Orten. Des Weiteren bietet die Hauptstadt neben einer höheren Kinderarztdichte auch eine Vielzahl an öffentlichen Spielplätzen und Kinos. Im Gegensatz dazu haben Vorort-Kinder mehr Möglichkeiten, sich sportlich auszutoben – sei es in Schwimm- und Strandbädern oder in einem Sportverein.

Im Gesamtergebnis ist eine Bevorzugung der Großstadt oder der Vororte also nicht klar auszumachen.

 

Kategorie Berlin Vororte1 Differenz
Wohnverhältnisse + 25%
Kinderbetreuung + 7%
Schulqualität + 5%
Freizeit + 11%
Sicherheit + 11%
Gesamt + 3%

 

1Betrachtete Vororte: Glienicke/Nordbahn, Mühlenbecker Land, Hennigsdorf, Hohen Neuendorf, Großbeeren, Kleinmachnow, Wandlitz, Ahrensfelde, Dallgow-Döberitz, Teltow

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Hamburg

Bildnachweis: Betreut.de / Westend61 – Getty Images

 

Hamburg hebt sich gegenüber den anderen untersuchten Regionen als einzige Großstadt ab, die in Sachen Kinder- und Familienfreundlichkeit ein besseres Gesamtergebnis erzielt, als ihre umliegenden Orte. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem die größere Auswahl an Kinderbetreuungsangeboten – sowohl durch private Anbieter als auch in Tageseinrichtungen. Auch die Schulqualität kann in der Hamburger City als besser beurteilt werden. Dort gibt es nicht nur mehr Absolvierende mit allgemeiner Hochschulreife und weniger Klassenwiederholungen, sondern auch mehr Schülerinnen und Schüler, die es nach der Grundschule direkt aufs Gymnasium schaffen. Lediglich die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss ist in den Vororten besser.

Außerhalb der Schule haben Hamburger Stadtkinder zudem vielfältige Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten, sei es beim Schwimmen, in Sportvereinen oder in Kinos. Außerdem können sie beim Kinderarzt mit kürzeren Wartezeiten rechnen.

Vororte wie Norderstedt, Barsbüttel oder Halstenbek punkten hingegen mit besseren Wohnverhältnissen, d.h. günstigeren Miet- und Kaufpreisen der Immobilien und größeren Wohnflächen. Daneben gibt es auch mehr Spielmöglichkeiten für die Kinder sowie einen höheren Sicherheitsstandard in Bezug auf die Anzahl verübter Strafdelikte und Verkehrsunfälle.

 

Kategorie Hamburg Vororte2 Differenz
Wohnverhältnisse + 24%
Kinderbetreuung + 30%
Schulqualität + 12%
Freizeit + 29%
Sicherheit + 15%
Gesamt + 6%

 

2Betrachtete Vororte: Norderstedt, Oststeinbek, Seevetal, Schenefeld, Barsbüttel, Bönningstedt, Halstenbek, Rosengarten, Glinde, Stelle

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Köln

Bildnachweis: Betreut.de / Christopher Tattersall / EyeEm – Getty Images

 

Im Kölner Stadtgebiet gibt es im Gesamtergebnis eine leichte Bevorzugung für die umliegenden Orte, wenngleich die Familien in den jeweiligen Stadtgebietsteilen von unterschiedlichen Vorzügen profitieren können.

Ein großer Vorteil der Vororte ist die erhöhte Sicherheit, sowohl in Bezug auf die Anzahl verübter Straftaten als auch im Straßenverkehr. Hinzu kommen bessere Wohnverhältnisse: Diese sind nicht nur kostengünstiger, sondern den Familien steht auch mehr Wohnfläche zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Großstädtern stehen den Vorort-Kindern in ihrer Freizeit zudem mehr Bademöglichkeiten und Sportvereine zur Auswahl.

In der Kölner City ist hingegen eine höhere Anzahl an Spielplätzen und Kinos zu verzeichnen. Hinzu kommen mehr Kinderärzte, bei denen im Krankheitsfall oder bei Routineuntersuchungen mit kürzeren Wartezeiten zu rechnen ist. Eine weitere Begünstigung betrifft das größere Angebot in der Kinderbetreuung, sowohl durch private Anbieter, als auch in Tageseinrichtungen.

 

Kategorie Köln Vororte3 Differenz
Wohnverhältnisse + 24%
Kinderbetreuung + 25%
Schulqualität + 5%
Freizeit + 4%
Sicherheit + 25%
Gesamt + 5%

 

3Betrachtete Vororte: Hürth, Frechen, Brühl, Wesseling, Pulheim, Niederkassel, Rösrath, Odenthal, Bergheim, Bornheim

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München

Bildnachweis: Betreut.de / Michael Fellner – Getty Images

 

Im Münchner Stadtgebiet sprechen relativ viele Gründe für eine Bevorzugung der Vororte. Ein wesentlicher Aspekt sind dabei die Miet- und Kaufpreise der Immobilien; diese sind in München im Vergleich mit den anderen untersuchten Großstädten am teuersten. In Vororten wie Haar, Neubiberg oder Unterföhring sind sie zumindest ein bisschen günstiger ist.

Nicht nur in Bezug auf die Wohnverhältnisse sind Familien besser in den Vororten aufgehoben als direkt in München: In den angrenzenden Städten erzielen die Schülerinnen und Schüler auch bedeutend bessere Schulleistungen. Zur Freizeitgestaltung stehen ihnen im Gegensatz zu den Großstadtkindern außerdem mehr Spielplätze, Sportvereine oder Kinos zur Verfügung. Nicht zu vergessen sind der höhere Sicherheitsstandard sowie weniger überlaufene Kinderarztpraxen.

Vorteile der Großstadt sind lediglich die besseren Betreuungsmöglichkeiten und eine höhere Anzahl an Schwimmbädern.

 

Kategorie München Vororte4 Differenz
Wohnverhältnisse + 16%
Kinderbetreuung + 22%
Schulqualität + 45%
Freizeit + 14%
Sicherheit + 31%
Gesamt + 17%

 

4Betrachtete Vororte: Haar, Neubiberg, Unterföhring, Pullach im Isartal, Unterhaching, Aschheim, Taufkirchen, Planegg, Grünwald, Ottobrunn

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Frankfurt am Main

Bildnachweis: Betreut.de / Prasit photo – Getty Images

 

In der Region in und um Frankfurt am Main erweisen sich die umliegenden Ortschaften in mehreren Aspekten als vorteilhafter für Familien als die Großstadt. Vororte, wie Neu-Isenburg, Bad Vilbel oder Eschborn, bieten vor allem profitablere Wohnverhältnisse: Diese sind nicht nur kostengünstiger, sondern den Familien steht auch mehr Wohnfläche zur Verfügung. Hinzu kommen eine bessere Schulqualität und ein höherer Sicherheitsstandard sowohl im Verkehr als auch in Bezug auf die Kriminalität. Zur Freizeitgestaltung stehen den Kindern zudem mehr Schwimmbäder und Sportvereine zur Verfügung.

Private Kinderbetreuer und Plätze in Kindertageseinrichtungen sind hingegen leichter in der Frankfurter City zu finden, ebenso wie eine höhere Anzahl an Spielplätzen und Kinos.

 

Kategorie Frankfurt Vororte5 Differenz
Wohnverhältnisse + 22%
Kinderbetreuung + 28%
Schulqualität + 12%
Freizeit + 20%
Sicherheit + 39%
Gesamt + 5%

 

5Betrachtete Vororte: Neu-Isenburg, Bad Vilbel, Eschborn, Dreieich, Oberursel (Taunus), Maintal, Steinbach (Taunus), Bad Homburg v.d.H., Mühlheim am Main, Dietzenbach

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Stuttgart

Bildnachweis: Betreut.de / Spaces Images – Getty Images

 

Familien aus dem Stuttgarter Raum sind am besten in Klein- und Mittelstädten wie Ostfildern, Esslingen oder Fellbach aufgehoben. Dort sind nicht nur die Wohnbedingungen profitabler; diese Ortschaften bieten auch einen höheren Sicherheitsstandard bezüglich der verübten Straftaten und im Straßenverkehr. Kindern aus den Vorortgebieten stehen zudem wesentlich mehr Sportvereine zur Auswahl.

Die Beurteilung der Schulqualität hält sich in Stuttgart und den Vororten nahezu die Waage. Bei den Spiel- und Schwimmmöglichkeiten sowie der kinderärztlichen Versorgung liegen beide Stadtgebietsteile ebenfalls nahe beieinander. Die Großstadt hebt sich lediglich durch ein größeres Angebot an Kinderbetreuungsformen und Kinos ab.

 

Kategorie Stuttgart Vororte6 Differenz 
Wohnverhältnisse + 18%
Kinderbetreuung + 28%
Schulqualität + 2%
Freizeit + 5%
Sicherheit + 22%
Gesamt + 3%

 

6Betrachtete Vororte: Korntal-Münchingen, Ostfildern, Esslingen am Neckar, Fellbach, Gerlingen, Kornwestheim, Leinfelden-Echterdingen, Remseck am Neckar, Ditzingen, Kernen im Remstal

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Düsseldorf

Bildnachweis: Betreut.de / Elbert Paul Campos / EyeEm – Getty Images

 

Im Vergleich zu den vorangegangenen Regionen ist die Entscheidung für ein Leben in der Großstadt oder in einem Vorort im Stadtgebiet um Düsseldorf wieder etwas schwieriger. Umliegende Städte wie Meerbusch oder Ratingen schneiden im Gesamtvergleich nur ein bisschen besser ab. Diese überzeugen vor allem mit profitableren Wohnbedingungen, einem höheren Sicherheitsstandard sowie einer besseren Schulqualität. Kinder, die gerne Schwimmen gehen oder sich in einem Sportverein auspowern möchten, finden dort ebenfalls eine größere Angebotsvielfalt vor.

In der Düsseldorfer City gibt es hingegen eine größere Auswahl an Betreuungsangeboten für die Kinder. Auch hinsichtlich der Kinderärzte sind die Kids in der Großstadt noch ein wenig besser aufgehoben. Als weitere Vorteile lassen sich eine höhere Anzahl an Spielmöglichkeiten und Kinos verzeichnen.

 

Kategorie Düsseldorf Vororte7 Differenz
Wohnverhältnisse + 22%
Kinderbetreuung + 33%
Schulqualität + 6%
Freizeit + 12%
Sicherheit + 25%
Gesamt + 2%

 

7Betrachtete Vororte: Meerbusch, Ratingen, Kaarst, Dormagen, Erkrath, Hilden, Grevenbroich, Mettmann, Monheim am Rhein, Rommerskirchen

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Dortmund

Bildnachweis: Betreut.de / tupungato – Getty Images

 

In der Region um Dortmund finden Familien mit jüngeren Kindern in fast allen Kategorien bessere Bedingungen im Umland vor. Das betrifft vor allem die äußerst günstigen Mieten. Weitere Vorteile der umliegenden Städte betreffen die Schulqualität und den Sicherheitsstandard. Auch beim Kinderarzt können Familien mit kürzeren Wartezeiten rechnen. Bei den Freizeitmöglichkeiten kommt es ganz auf die gewünschten Aktivitäten an. Während die Vororte mit einer größeren Vielfalt an Spielplätzen und Sportvereinen punkten, gibt es in Dortmund vermehrt Schwimmbäder und Kinos.

Eltern, die eine Betreuung für ihr Kind benötigen, haben direkt in Dortmund bessere Chancen. Das betrifft vor allem private Betreuungsanbieter wie Babysitter oder Tagesmütter. Die Verfügbarkeit von Plätzen in Tageseinrichtungen ist in Dortmund und seinen Vororten ausgeglichen.

 

Kategorie Dortmund Vororte8 Differenz
Wohnverhältnisse + 7%
Kinderbetreuung + 11%
Schulqualität + 3%
Freizeit + 1%
Sicherheit + 26%
Gesamt + 5%

 

8Betrachtete Vororte: Witten, Lünen, Castrop-Rauxel, Herdecke, Schwerte, Holzwickede, Waltrop, Kamen, Bergkamen, Unna

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Essen

Bildnachweis: Betreut.de / AndreasWeber – Getty Images

 

Das Essener Stadtgebiet sorgt in der Analyse hinsichtlich der Wohnbedingungen für eine Überraschung. Denn die Preise für Haus- und Wohnungseigentum sind direkt in Essen günstiger als in den Vororten – in allen anderen untersuchten Stadtgebieten liegt eher der umgekehrte Fall vor. Bei den Mieten schneiden jedoch, wie auch in allen anderen Regionen, die Vororte besser ab.

Im Gesamtergebnis halten sich die Großstadt und ihre Vororte auch unter Einbezug der anderen untersuchten Kategorien die Waage. Für oder gegen das jeweilige Stadtgebiet sprechen jedoch unterschiedliche Gründe: Während die Großstadt eine größere Auswahl an Freizeitmöglichkeiten, wie Spielplätzen, Schwimmbädern und Kinos bietet, punkten die Vororte mit mehr Sicherheit, v.a. in Bezug auf die Anzahl verübter Strafdelikte. In Gladbeck, Hattingen und anderen nahegelegenen Orten können Familien zudem beim Kinderarzt mit kürzeren Wartezeiten rechnen.

Babysitter, Tagesmütter, Nannys und Leihomas gibt es wiederum häufiger in Essen. Die Verfügbarkeit von Plätzen in Tageseinrichtungen ist in Essen und seinen Vororten beinahe ausgeglichen.

 

Kategorie Essen Vororte9 Differenz
Wohnverhältnisse + 2%
Kinderbetreuung + 7%
Schulqualität + 2%
Freizeit + 24%
Sicherheit + 30%
Gesamt + 0%

 

9Betrachtete Vororte: Gladbeck, Hattingen, Velbert, Heiligenhaus, Ratingen, Wülfrath, Herten, Marl

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Leipzig

Bildnachweis: Betreut.de / TommL – Getty Images

 

Ähnlich wie Essen und Dortmund ist auch die Leipziger Region hinsichtlich der besonders günstigen Mietpreise nur schwer zu toppen. Das Gesamtergebnis des Großstadt-Vorort-Vergleichs deutet auf eine leichte Bevorteilung der Großstadt hin, allerdings ist eine klare Bevorzugung für die eine oder die andere Region nicht so einfach zu bestimmen. Für die Vororte sprechen neben den noch günstigeren Mieten auch ein breiteres Angebot an öffentlichen Spielplätzen und Sportvereinen für die Kinder sowie ein höherer Sicherheitsstandard in Bezug auf die Anzahl verübter Strafdelikte und Verkehrsunfälle. Zudem finden sich in Ortschaften wie Markkleeberg, Markranstädt und Großpösna auch mehr Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen. Private Kinderbetreuer, Schwimmbäder und Kinos sowie Kinderärzte sind dagegen vermehrt in Leipzig selbst zu finden. Die Schulqualität ist in beiden Teilen in etwa gleich.

 

Kategorie Leipzig Vororte10 Differenz
Wohnverhältnisse + 16%
Kinderbetreuung + 32%
Schulqualität + 1%
Freizeit + 6%
Sicherheit + 9%
Gesamt + 2%

 

10Betrachtete Vororte: Markkleeberg, Markranstädt, Rackwitz, Taucha, Großpösna, Schkeuditz, Krostitz, Böhlen, Borsdorf, Naunhof

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Kommentare
  1. Großstadt versus Vorort: Wo leben Familien mit Kindern besser?
    Emmi | Mittwoch,Juni 20.2018

    In einem Artikel stand neulich, dass es auch in Großstadtnahen Gebieten zu wenige Kinderärzte gäbe. Ist das hier auch so? Was ist mit dem Jugendarzt? Mein Freund hat einen Sohn, der Regelmäßig Fußball spielt und dementsprechend regelmäßig verletzt vom Spielfeld gehumpelt kommt. Zieht man mit den Kindern in die Nähe der Städte, erhofft man sich eine bessere Versorgung, als dies auf dem Land der Fall ist, die das Fehlen von Platz ausgleichen soll.

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