
Artikel 6 des Grundgesetzes besagt : „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“ Doch was genau macht eine Familie in der heutigen pluralistischen Gesellschaft aus? Die Familie als gesellschaftliches Konstrukt befindet sich in permanentem Wandel. Zwar ist die klassische Zwei-Kind-Familie mit verheirateten Eltern noch immer das am häufigsten vorkommende Familienmodell in Deutschland. Langzeiterhebungen des Statistischen Bundesamts bestätigen jedoch, dass die Zahlen rückläufig sind. Dies hat vor allem zu einer Zunahme von Alleinerziehenden sowie Stief- und Patchworkfamilien geführt. So lag der Anteil von Alleinerziehenden 2002 noch bei 16,3 %, zehn Jahre später im Jahr 2012 dann schon bei 19,9%. Der Anteil an Lebensgemeinschaften, welche Stief- und Patchworkfamilien umfassen, hat ebenfalls einen Zuwachs erfahren, von 6,9% in 2002 auf 9,4% zehn Jahre später. Diese Entwicklung stellt neue Herausforderungen an die deutsche Familienpolitik und die Eltern. Individuelle Familienformen benötigen auch ausdifferenziertere Betreuungsangebote, wie zum Beispiel Au-Pairs, Leihomas und Tagespflegeeltern. Zukünftig werden die Anteile der „modernen Familienformen“ weiter zunehmen sowie neue Familienmodelle entstehen