Zahl der Woche: 29

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Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt bleibt weiterhin ein viel diskutiertes Thema. Dazu veröffentlichte das Statistische Bundesamt am 30. Juli 2014 Daten des Mikrozensus 2012. Ein Ergebnis: Frauen bleiben in Führungspositionen weiter unterrepräsentiert. Den Auswertungen zufolge waren 2012 nur 29 Prozent der Führungskräfte weiblich. Seit 1992 stieg dieser Wert lediglich um 3 Prozentpunkte an. Die Gründe dafür können zum Teil durch Unterschiede in der Beschäftigungsart und die Verteilung der Familienarbeit erklärt werden. Dass inzwischen 46 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, liegt vorwiegend an einem Anstieg der Teilzeitbeschäftigung. Außerdem sind Mütter nach wie vor die Hauptverantwortlichen im Bereich der Kinderbetreuung: „Sie schränken ihre Erwerbstätigkeit ein, sind häufiger alleinerziehend und machen eine längere Pause nach der Geburt.“ Dies ist laut Statistischen Bundesamtes „eine der Ursachen für die Verdienstunterschiede von Frauen und Männern“. Der Verdienst von Männern liegt im Durchschnitt 22 Prozent höher als der ihrer weiblichen Kollegen. Ein Wandel der Familienorganisation könnte demnach zu mehr Gleichstellung der Geschlechter beitragen: Mütter, die mehr Spielraum für ihre Karrieren haben, werden mittel- und langfristig mehr berufliche Anerkennung erhalten. Väter, die ihre Erwerbsarbeitszeit zugunsten ihrer Familien und Partner reduzieren, könnten diese Entwicklung positiv unterstützen. Natürlich müssen Familien, Politik und Arbeitgeber hier an einem Strang ziehen. Ob die Beteiligten dies im Einzelfall auch wollen, ist eine andere Frage.

Quelle: Statistisches Bundesamt (destatis) (2014): Auf dem Weg zur Gleichstellung?, Bildung , Arbeit und Soziales – Unterschiede zwischen Frauen und Männern, https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressekonferenzen/2014/Gleichstellung/begleitheft_Gleichstellung_2014.pdf?__blob=publicationFile (Stand: 15.08.2014)