Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?

Weihnachtsmann

Alle Jahre wieder fiebern Millionen Eltern weltweit in der Weihnachtszeit mit, dass ihren Kindern der Mythos Weihnachtsmann erhalten bleibt. Oft verplappert sich jedoch ein älteres Geschwisterkind oder die Kinder werden durch vorlaute Klassenkameraden „aufgeklärt“. Noch schwieriger ist es aber für getrennt lebende Eltern – vor allem dann, wenn sich diese nicht einig über weihnachtliche Traditionen, Bräuche und die Aufklärung rund um das Weihnachstthema sind. Die Expertin Anne-Christin Ermisch gibt Tipps für eine besinnliche Weihnachtszeit – nicht nur für getrennt lebende Eltern.

Die Weihnachtszeit ist magisch. Der Zauber wird seit jeher durch Geschichten weitergetragen. Sie rahmen gepflegte Traditionen, schaffen ein Gefühl der Verbundenheit und regen die Fantasie an. Genauso wie duftende Plätzchen und leuchtende Tannenbäume.

Der Weihnachtsmann ist keine Lügengeschichte, sondern Teil der Magie

Im letzten Jahr kam meine Tochter in die Schule. Eines Abends im Dezember lag sie schlaflos im Bett. Traurig erzählte sie, dass ein Kind und seine Freunde sie aufgezogen hätten, weil sie wie ein Baby an den Weihnachtsmann glaube. Ihn gäbe es nicht. Ich hörte zu und wir schmiedeten dann einen Plan. Möhren für die Rentiere wollten wir kaufen und Plätzchen für den Weihnachtsmann an Heiligabend bereitstellen. Dann würden wir ja sehen…

Kinder zeigen uns, ob sie an den Mann mit dem Rauschebart und roten Mantel glauben wollen oder nicht. Etwa ab dem fünften Lebensjahr kommen erste Zweifel an seiner Existenz auf. Mit der Zeit wird einfach das Magische vom realistischen Denken abgelöst. Die natürliche Skepsis wird durch Äußerungen von Anderen beflügelt. Wenn Kinder die Wahrheit einfordern, sind sie alt genug dafür. Ansonsten können sie gefragt werden, was sie denken und es bleibt Raum für Fantasie. Meine Tochter wollte zu dem Zeitpunkt an ihrem Glauben festhalten.

Alle Jahre wieder: Weihnachten bedeutet Familienzeit

Kein Mensch wird sagen: Ich hatte eine schlechte Kindheit, weil es den Weihnachtsmann nicht gibt. Vielmehr werden streitende Eltern und eine fehlende Weihnachtsstimmung dazu führen. Daher sind grade für getrennt lebende Eltern frühzeitige, klare und verbindliche Absprachen unerlässlich.

Ich lebe seit über zwei Jahren getrennt von meinem Mann und trotzdem verbringen wir den Heiligabend gemeinsam mit unseren zwei Kindern. Wir treffen uns am frühen Nachmittag und besuchen einen Weihnachtsmarkt. Es ist ein unverfänglicher Ort. Anschließend kehren wir in meine Wohnung zurück, wo die Geschenke warten. So gehen wir der Frage „Warum kommt der Weihnachtsmann zweimal?“ aus dem Weg. Aber die Kinder werden älter, neue Partner können dazukommen und schon braucht es neue Vereinbarungen.

Weihnachtsmann

Trotz Herausforderungen Weihnachtszauber erhalten

Es gibt viele Möglichkeiten, Weihnachten zu feiern. Bereits bevor ich meine Kinder bekam, widmete ich mich im Kindergarten der Aufgabe, die Vorweihnachtszeit kulturübergreifend zu gestalten. Diese Erfahrungen nutze ich nun für meine Familie. Ein Patentrezept für die besinnlichste Zeit des Jahres existiert nicht, erst Recht nicht, wenn Gefühle hochkochen und Eltern sich uneins sind, ob getrennt oder nicht. Die folgenden drei Tipps können Stress entgegenwirken:

1. Wenn die Kinder alt genug sind, beziehen Sie diese mit ein.

Wenn es an die Planung geht, können Kinder sagen, wie sie feiern möchten. Wenn bei Geschwisterkindern eins bereits weiß, dass Sie die Geschenke unter den Baum packen, geben Sie ihm eine Aufgabe, so dass es ein bedeutender Teil der Festlichkeit wird und sein Wissen für sich behält.

2. Bleiben Sie authentisch.

Kinder haben ein feines Gespür und merken, wenn sie angeflunkert werden oder Sie sich unwohl beim gemeinsamen Feiern mit dem Ex-Partner fühlen. Obwohl eine kindorientierte Herangehensweise wichtig ist, vergessen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und Ansichten nicht.

3. Nutzen Sie Geschichten als Erklärungshilfen.

Durch eine veränderte Familienkonstellation entstehen zwangsweise neue Traditionen. Der Mythos „Weihnachtsmann“ bzw. das Fest als solches kann dadurch entzaubert werden. Dem lässt sich u.a. mit Geschichten entgegenwirken. Zudem feiern die Menschen auf der ganzen Welt ganz verschieden Weihnachten. Erzählungen darüber sind nicht nur spannend, sondern können tröstlich sein, zeigen sie doch, dass Unterschiede auch zur Weihnachtszeit gehören.

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Über Anne-Christin Ermisch

Anne-Christin Ermisch ist Kindheitspädagogin, zertifizierte Reggio-Fachkraft und arbeitet in einem Kindergarten. Sie ist Mama einer 7-jährigen Tochter und eines 4-jährigen Sohnes und lebt seit zwei Jahren getrennt. Seit fünf Jahren bloggt sie unter xmalanderssein.de über ihr Leben, ihre Familie, Kinderbücher, Inklusion und das Ullrich-Turner-Syndrom. Um der Diagnose ihrer Tochter den Schrecken zu nehmen und anderen Mut zu machen, hat sie im Buch X-MAL ANDERS UllrichTurner-Syndrom! Ja, und?! Erfahrungsberichte gesammelt.

 





Kommentare
  1. Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?
    Boshko | Mittwoch,Dezember 04.2019

    Hallo ich bin Boshko. Ich suche Auftrage vor Rainigong

  2. Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?
    Katrin Lewandowski | Freitag,Dezember 06.2019

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