Kindern die Angst vorm Zahnarzt nehmen


Insbesondere für Kinder bedeutet der erste Gang zum Zahnarzt viele neue Eindrücke und manchmal auch Angst vor dem Unbekannten. Eltern sollten deshalb eine Praxis mit integrierter Kinderabteilung wählen. Denn dort wird die Kommunikation und im Idealfall auch die gesamte Einrichtung der jungen Patientengruppe angepasst.




Tell, Show, Do

Die Kommunikation mit den Kindern fängt nicht erst auf dem Behandlungsstuhl an. Schon bei der Ankunft in der Praxis sorgt eine freundliche Begrüßung der kleinen Patienten dafür, dass sie sich wohlfühlen. Wenn sich Ärzte dabei auf Augenhöhe zu den Mädchen und Jungen begeben, vermittelt ihnen dieses Verhalten, dass sie heute im Vordergrund stehen. Während der Behandlung wenden Zahnärzte die sogenannte „Tell, Show, Do“-Technik an. Das bedeutet, dass der Zahnarzt die Behandlungsschritte erst erklärt und dann an einer Handpuppe vorführt. Dabei dürfen die Kinder auch aktiv mithelfen. Erst danach erfolgt die eigentliche Behandlung. So werden die Kleinen langsam an alle Schritte herangeführt und gewöhnen sich an die neue Situation.

Kindgerechtes Vokabular

Während Zahnärzte den Kindern erklären, was sie tun werden, sollten sie außerdem auf ihre Wortwahl achten. Wörter wie Bohrer oder Spritze klingen bedrohlich und lösen Panik bei den kleinen Patienten aus. Stattdessen verwenden Zahnärzte kindgerechte Umschreibungen. Anstelle von Bohrer heißt es dann z.B. Krabbler und der Sauger wird mit dem Namen Schlürfi betitelt. Spinnt der Arzt um die Behandlung und die Instrumente eine fantasievolle Geschichte, lenkt dies zusätzlich ab. Sätze wie „Es tut gar nicht weh“ sollte man vermeiden, da sie die Gedanken der Kinder auf potenzielle Schmerzen lenken. Stattdessen sollten positive Formulierungen genutzt werden. So sagen wir in der KU64 Zahnarztpraxis zum Beispiel, dass der Zahn schläft, wenn wir die sogenannte Einschlafmarmelade, also ein örtliches Betäubungsgel, auftragen. Auch Ablenkung während der Behandlung hilft. Manche Zahnärzte setzen in ihrer Praxis Flatscreens an der Decke ein, über die sie Filme abspielen, die sogleich die ganze Aufmerksamkeit der Kinder auf sich ziehen. Andere Praxen arbeiten mit Spielzeugen wie einem Zauberstab, in dem Glitzerpartikel schwimmen. Nach überstandener Behandlung verteilt der Zahnarzt oftmals eine kleine Belohnung. Dieses Vorgehen schließt den Eingriff positiv ab und erzeugt Vorfreude auf den nächsten Besuch.

Rolle der Eltern

Begleitpersonen dürfen selbstverständlich im Sprechzimmer anwesend sein, sollten sich dann jedoch ruhig verhalten, denn die Hauptperson sitzt auf dem Behandlungsstuhl. Alles Notwendige besprechen die Erwachsenen vor oder nach der Untersuchung, aber nicht währenddessen, damit sich das Kind nicht übergangen fühlt. Oftmals übertragen Eltern ihre eigene Angst vor dem Zahnarzt unbewusst auf ihren Nachwuchs, indem sie aus Versehen von schlechten Erfahrungen berichten. Auf derartige Geschichten verzichten Mutter und Vater im Vorfeld einer Behandlung besser, damit ihre Kinder dem Zahnarzt neutral und ohne Furcht gegenübertreten. Auch Drohungen wie „Wenn du nicht die Zähne putzt, muss der Zahnarzt bohren“ sollten Eltern vermeiden, da sie ein negatives Bild des Arztes im Kopf der Kinder verankern.

 

Über Inke Supantia

Als Kinderzahnärztin und Mutter arbeitet Inke Supantia seit 2011 in der KU64 Zahnarztpraxis in Berlin. Am Herzen liegt ihr besonders, dass alle Kinder mit einem gesunden Lachen aufwachsen. Somit kümmert sie sich ganz liebevoll um ihre kleinen Patienten, damit Angst erst gar nicht entsteht. Wie wichtig dabei auch eine angenehme Atmosphäre ist, bemerkt sie jeden Tag. Denn dort finden die Kleinen neben einem großen Indoorspielplatz mit Kletterwand und Bällebad auch eine Karieshöhle zum Toben vor, so dass der Heimweg dann oftmals schwerfällt. Weitere Informationen zur Kinderabteilung der KU64 Zahnarztpraxis finden Sie unter www.ku64.de.


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