Auch mit dem Eintritt ins Schulalter ist die Mundhygiene kein Selbstläufer, weiß Dr. Stefan Helka, Facharzt für Oralchirurgie und Leiter des Implantatzentrums Herne. Gerade jetzt ist eine gesteigerte Kariesprophylaxe zwingend notwendig, um Routinen zu etablieren und spätere Zahnverluste zu verhindern. Deshalb sollten Eltern insbesondere in der Schulanfangszeit auf die Mundgesundheit ihrer Kleinen achten.
Nach dem Ende der Sommerferien beginnt mit der Einschulung für viele Kinder ein neuer Lebensabschnitt: Hausaufgaben warten, feste Unterrichtszeiten strukturieren den Alltag, das Leben wird schrittweise eigenständiger. Und genau in dieser turbulenten Zeit der großen Umbrüche sollten Eltern besonders auf die Mundgesundheit ihrer Kleinen achten.
Zahnputzroutine ist sehr wichtig
Regelmäßige Zahnpflege und eine ausgewogene Ernährung sollten bei ABC-Schützen zwar zum Schulalltag gehören, doch laut einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts gibt es da Nachholbedarf: In Deutschland halten sich rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen weder an die empfohlene Zahnputzhäufigkeit, noch nehmen sie die angedachten Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch.
Doch gerade im Schulanfangsalter ist eine gesteigerte Kariesprophylaxe zwingend notwendig, um möglichen Zahnverlust zu verhindern. Denn zwischen dem sechsten und zwölften Lebensjahr brechen die ersten und zweiten Backenzähne durch. Aufgrund ihrer Rillen, auch Fissuren genannt, sind sie in den Kauflächen einem erhöhten Kariesrisiko ausgesetzt.
Haben pädagogische Fachkräfte im Kindergarten oder der Krippe das Einhalten der Putzzeiten nach jedem Essen überwacht, entfällt in der Schule diese Kontrollinstanz. Stattdessen sollten Eltern und Kinder gemeinsam auf eine gute Zahnputzroutine achten. Im Fokus steht dabei das tägliche Zähneputzen morgens und abends.
Kleine Helfer für zahngesunde Lösungen
Über Nacht bildet sich ein Bakterienfilm auf den Zähnen, der idealerweise schon vor dem Frühstück entfernt wird. Für den schulischen Alltag können Eltern ihren Kindern mit gesunden Snacks und Zahnpflegekaugummis unter die Arme greifen. Denn Kaugummikauen zwischen den Unterrichtsstunden regt den Speichelfluss an, wodurch schädliche Säuren neutralisiert und Nahrungsmittelreste weggespült werden.
Bei Kindern ab sechs Jahren fördern darüber hinaus auch spezielle Mundspülungen die Zahngesundheit. Mit ihrem Fluoridgehalt sind diese extra auf Kinderzähne abgestimmt und verzichten auf Zusätze wie Alkohol sowie Zucker. Sie schützen die Zähne vor Säure produzierenden Plaquebakterien.
Vitamine, Minerale & Co. machen Kinderzähne froh
Ein gesundes Pausenbrot regt nicht nur die grauen Zellen an, sondern versorgt Zähne und Zahnfleisch mit allen wichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, die für eine optimale Mundgesundheit notwendig sind. Vor allem Vitamin D und Kalzium verleihen Zähnen und Knochen Stärke. Sie finden sich beispielsweise in Milchprodukten sowie Haselnüssen, Eiern oder Haferflocken.
Damit Kinder zusätzlich von einem gesunden Zahnfleisch profitieren, benötigen sie außerdem Vitamin C. Frisches Obst mit einem geringen Säuregehalt, wie Bananen oder Birnen, und Gemüse, wie Möhren oder Paprika, liefern die notwendige Tagesdosis. Auch kleine Naschereien in der großen Pause sind erlaubt, sollen aber selten und in geringen Mengen mitgegeben werden. Beim Kauf von Bonbons & Co. empfiehlt sich daher, auf das Zahnmännchen-Siegel zu achten. Es kennzeichnet Schleckereien, deren enthaltene Zuckerstoffe keine Karies verursachen.
Hallo,das Erzieherinnen im Kindergarten Kindern die Möglichkeit geben in der Kita Zähne zu putzen, findet nicht in allen Kitas mehr statt.Auf dem Papier hat das Gesundheitsministerium NRW in Kooperation mit dem Familienministerium einen schönen Flyer gedruckt. Allerdings kann ich für Köln nur sagen, das dort im Bezug auf dieses Thema keine gelungene Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsamt und Jugendamt stattfindet.