Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Isabel Lotz

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Isabel Lotz ist Mutter zweier Töchter und in Teilzeit als Marketing-Referentin tätig. Zudem wuppt sie den Großteil der anfallenden Familienaufgaben allein. Und nebenher betreibt sie noch den Familien- und Lifestyleblog Lari Lara. Wir haben ihr auf den Zahn gefühlt, wie es bei ihr um die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben steht.  

Wie sieht dein Berufsleben aus – Vollzeit, Teilzeit, Auszeit? Arbeitest du im Home-Office? Selbstständig oder angestellt?

Ich arbeite in Teilzeit im Angestelltenverhältnis. Einmal die Woche – wenn keine Termine anstehen – kann ich im Home-Office arbeiten.

Haben du und dein(e) Partner*in (oder Ex-Partner*in) eine bestimmte Routine, mit der ihr eure Woche organisiert? Wenn ja, wie sieht sie aus bzw. wer ist für was wann zuständig?

Die einzige Routine, die wir haben ist, dass mein Mann morgens immer die Kleine in den Kindergarten bringt. Um alles andere kümmere ich mich.

Wie regelt ihr die Kinderbetreuung?

Die Kleine geht in den Kindergarten, die Große in die Schule und in den Hort. Falls das alles nicht reicht, haben wir auch einen Babysitter oder auch mal Nachbarn.

Gibt es bestimmte „Kinderzeiten“ – also Zeiten, in denen es dir besonders wichtig ist, mit deinen Kindern Zeit zu verbringen?

Mir sind alle Zeiten wichtig, da die Zeit sehr knapp ist. Aber die Wochenenden finde ich extrem wichtig, da es die einzige Zeit ist, in der wir alle vier zusammen sind. Deshalb gibt es uns dann meist auch nur im Viererpack!

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"Ich bin immer die, die ja nur Teilzeit arbeitet und um 15 Uhr nach Hause fährt. Viele denken, dass ich dann Feierabend habe, aber das stimmt ja nicht. Erst, wenn die Kinder im Bett sind, habe ich Zeit für mich."

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Gab es Situationen, in denen du dich bei der Arbeit für dein Kind positionieren oder als Mutter/Vater Stellung beziehen musstest? Wie hast du reagiert? Würdest du heute anders reagieren?

Das muss ich fast täglich. Ich bin immer die, die ja „nur“ Teilzeit arbeitet und um 15 Uhr nach Hause fährt. Viele denken, dass ich dann Feierabend habe, aber das stimmt ja nicht. Erst, wenn die Kinder im Bett sind, habe ich Zeit für mich. Stimmt auch nicht ganz … dann kommt der Haushalt! 😊 Ich reagiere darauf aber immer nur mit einem Lächeln. Wer diesen Spagat selbst nicht machen muss, der weiß es eben nicht besser. Ich hätte nur manchmal gerne mehr Anerkennung – beruflich wie privat.

Wenn du mehr freie Zeit hättest, wofür würdest du sie nutzen?

Oh, da fallen mir viele Dinge ein: Lesen, mehr Sport treiben, reisen, mich mit Freundinnen treffen, Ausgehen, Experimentieren in der Küche, Reiten gehen, zur Kosmetik und zum Friseur gehen. *Smile* Viele Dinge, oder?

Zum Thema Beziehung: Was ist das Wichtigste, um gemeinsam glücklich zu bleiben?

Das Patentrezept habe ich nicht. Wir sind jetzt seit zehn Jahren verheiratet und seit 14 Jahren ein Paar. Ich denke, man muss sich achten, sich genügend Freiraum lassen, aber auch gemeinsam etwas unternehmen. Und immer miteinander reden. Wer nicht mehr miteinander redet, der lebt nebeneinander her und die Liebe stirbt langsam ab.  

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Isabels Lifehacks:

miteinander reden! | gutes Netzwerk | Babysitter

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Hast du besondere Tipps oder Anregungen für andere Eltern, wie man der Doppelbelastung kleine Kinder und Beruf Herr wird? Gibt es konkrete Beispiele für Maßnahmen oder Entscheidungen, die du für dich ergriffen bzw. getroffen hast, um dieser Situation zu begegnen?

Zeit für sich selbst. Diesen Freiraum muss man sich einräumen. In welchen Abständen und wie regelmäßig, das ist individuell unterschiedlich. Mir hilft z.B. das Joggen. Hier habe ich nur Zeit für mich, tue was Gutes für mich und baue Stress ab. Und Sport in der Natur ist immer möglich. Für Vereinssport hätte ich keine Zeit, da das an feste Zeiten gekoppelt ist. Ein gutes Netzwerk sollte man auch haben, wenn man mal Hilfe braucht. Dann kommt man erst gar nicht in gefährliche Stresssituationen. Und wer es sich leisten kann, der bucht ab und an einen Babysitter, um nur mal zu zweit auszugehen. Das ist Balsam für die Beziehung.

Vielen Dank für das Interview, Isa!.

 

Über Isabel Lotz:

Die Hamburgerin Isabel Lotz arbeitet seit über zehn Jahren in Unternehmen, PR-Agenturen oder auch freiberuflich als PR-, Marketing- und Social Media-Referentin. Ihren Familien- und Lifestyleblog Lari Lara schreibt sie nebenberuflich und hat ihn zu ihrem größten Hobby gemacht. Auf Lari Lara geht es sehr vielseitig zu. Der Blog handelt von Isabels Leben mit ihren zwei Mädchen, Mode, Familienreisen, der Suche nach einem Rezept für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und dem Spagat, den Isabel jeden Tag machen muss.
 
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