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Auch Eltern haben ein Recht auf Trotzanfälle! Dafür plädiert Nina Massek und betrachtet das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerne mal satirisch und mit einem Augenzwinkern. Sie weiß, wie man Selbstständigkeit und Familienalltag als zweifache Mutter stemmt: Mit Unterstützung durch den Partner, verschiedenen Betreuungsangeboten und damit, auch mal Aufgaben abgeben zu können.
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Wie sieht dein Berufsleben aus (Vollzeit, Teilzeit, Auszeit? Arbeitest du im Homeoffice? Selbstständig oder angestellt?)
Ich bin selbständig mit meinem Blog, und dann berate ich Unternehmen noch im Bereich Social Media und PR. Hauptsächlich spielt sich das in meinem Homeoffice ab, aber ich gehe auch mindestens einmal die Woche in ein Büro. Es ist für mich ganz wichtig, auch Austausch mit Kollegen zu haben. Sonst ist das alles zu virtuell. ;-)
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Haben du und dein Partner (oder Ex-Partner) eine bestimmte Routine, mit der ihr eure Woche organisiert? Wenn ja, wie sieht sie aus bzw. wer ist für was wann zuständig?
Wir machen morgens zusammen die Kinder fertig, mein Mann ist zuerst aus dem Haus, der Sohn geht schon alleine zur Schule, meine Tochter muss gebracht werden. Nachmittags bin ich zuständig, aber abends übernimmt dann mein Mann wieder. Meistens essen wir zusammen, das ist schön.
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Ninas Life Hacks:
Familienkalender| Ganztagsplätze | Babysitter | Aufgaben delegieren
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Wie regelt ihr die Kinderbetreuung?
Mit Hort und Kindergarten und Ganztagsplätzen, anders wäre insbesondere eine Selbständigkeit gar nicht zu stemmen. Oft genug kommen wir aber trotzdem an Grenzen und dann müssen unsere beiden Babysitter her, die jetzt aber ins Ausland gehen. Ich habe also bald ein Betreuungsproblem, yippieh!
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Gibt es bestimmte „Kinderzeiten“ – also Zeiten, in denen es Dir besonders wichtig ist, MIT dem Kind Zeit zu verbringen?
Gemeinsame Mahlzeiten, also feste Zeiten, in der alle zusammen kommen, finde ich schön, weil man dann über den Tag reden kann und die Kinder erzählen, was passiert ist. Aber das geht natürlich nicht immer, der Alltag kommt immer wieder dazwischen...
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Gab es Situationen, in denen du dich bei der Arbeit für dein Kind positionieren oder als Mutter Stellung beziehen musstest? Wie hast Du reagiert? Würdest Du heute anders reagieren?
Als meine Mutter ein Pflegefall wurde, musste ich bei meinem damaligen Arbeitgeber kurzfristig meine Arbeitszeit reduzieren. Das habe ich so vertreten, weil es aber auch nicht anders ging (ich bin Einzelkind, meine Mutter lebt allein). Das war damals aber alles kein Problem. Aber was will man auch machen? Wenn man Verantwortung für andere hat, kann man sie nicht wegdelegieren.
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„Ich habe wirklich aufgehört, mich für alles zuständig zu fühlen und delegiere."
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Wenn du mehr freie Zeit hättest, wofür würdest du sie nutzen?
Gute Frage, ehrlich. Wahrscheinlich würde ich sie nutzen, um Ideen (für die Arbeit) zu entwickeln. Wenn das auch "erledigt" wäre, würde ich gerne Nähen lernen und wieder Theater spielen, das war früher mein Hobby.
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Zum Thema Beziehung: Was ist das Wichtigste, um gemeinsam glücklich zu bleiben?
Zeit. Zeit alleine und Zeit als Paar, indem es auch mal nicht um Kinder und Beruf geht. Aber auch Zeit mal nur mit einem Kind zu verbringen und dann wieder als Gruppe. Der Alltag macht oft unglücklich und reibt auf.
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„Ohne Hort, Kindergarten und Ganztagsplätze wäre insbesondere eine Selbständigkeit gar nicht zu stemmen. Oft genug kommen wir aber trotzdem an Grenzen und dann müssen unsere beiden Babysitter her."
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Hast du besondere Tipps oder Anregungen für andere Eltern, wie man der Doppelbelastung kleine Kinder und Beruf Herr wird?
Ich habe wirklich aufgehört, mich für alles zuständig zu fühlen und delegiere. Wenn die Aufgaben dann liegenbleiben, bleiben sie liegen. Ist aber ein langer Prozess, sich von der Perfektion zu verabschieden. Aber es geht tatsächlich. Man muss sich verzeihen lernen, wenn man Sachen vergisst. Berufstätige Mütter und Väter können nicht an alles denken und man kann es nicht jedem recht machen.
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Über Nina Massek:
Nina Massek bloggt als „
Frau Mutter“ seit fünf Jahren mit sehr viel Humor über den alltäglichen Elternwahnsinn. Nina, die sich als sich als mütterliche Satirikerin und satirische Mutter bezeichnet, ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern (9 und 5) und in Berlin. Sie bloggt und arbeitet nicht nur selbstständig, sondern hat zudem noch den Elternratgeber „
Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs: 20 wunderbare Flunkereien, die Eltern das Leben erleichtern“ verfasst.