Zahl der Woche: 48

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Der Druck, dem pflegende Angehörige standhalten müssen, ist sehr groß. Die Kinder müssen zur Schule gebracht werden, die Einkäufe erledigt werden, der Partner ist krank und dann dauert das Waschen des zu pflegenden Angehörigen erneut länger als erwartet – und schon ist der Zeitplan wieder durcheinander.

In einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden die Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen untersucht. Es wurden 254 pflegende Angehörige befragt und dabei gaben 48 % an, dass sie bereits selbst psychisch misshandelt haben und sogar 19% wurden bereits körperlich gewalttätig.

Da sich viele Pflegende für ihr Verhalten schämen und von Schuldgefühlen geplagt werden, fällt es ihnen schwer, über dieses Handeln zu sprechen. Das Zentrum für Qualität in der Pflege hat ein Portal aufgebaut, welches zu den verschiedenen Formen der Gewalt informiert, häufigste Fragen beantwortet, Warnsignale nennt und alle bundesweiten Initiativen für Krisentelefone bündelt. Auf der Startseite wird die Nummer eines aktuell erreichbaren Krisentelefons angezeigt, wo man sich anonym und vertraulich als Täter und Opfer beraten lassen kann.

Quelle:
Spiegel Online (2015): Gewalt in der Pflege: „Halt dein Maul, sonst kommst du ins Heim“, erschienen am 17.01.2015 http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/gewalt-in-der-pflege-krisentelefon-bietet-betroffenen-hilfe-a-1012792.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=http://m.facebook.com (Stand 27.01.2015)