Es ist schon wieder soweit: Die Uhren werden dieses Wochenende eine Stunde vorgestellt und die Sommerzeit beginnt! Leider bedeutet das Uhrenumstellen aber auch weniger Schlaf – und kann das Aufstehen einige Wochen lang erheblich erschweren. In meiner Familie bringt die Umstellung jedenfalls jedes Mal aufs neue Kinder und Eltern aus dem Takt.
Der frühe Vogel kann mich mal!
Dabei sind die ersten beiden Wochen nach der Umstellung immer besonders hart. Die „verschwundene Stunde“ wirbelt nämlich unseren Biorhythmus komplett durcheinander und macht insbesondere meiner Tochter tüchtig zu schaffen. Und für uns als Eltern wird es dadurch noch schwieriger, den Morgen zu meistern. Wie eine repräsentative Umfrage von Betreut.de unter mehr als 500 Müttern ergab, ist der Morgen für 60 Prozent von ihnen ohnehin die stressigste Phase des Tages. Umso schlimmer, wenn alle Familienmitglieder übermüdet sind – wie bei der Umstellung auf die Sommerzeit.
Nachgefragt bei Dr. med. Samia Little Elk, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Somnologin und Inhaberin der Schlafpraxis Berlin, erfahre ich: „Die Zeitumstellung fühlt sich für uns alle an wie ein Jetlag beim Überfliegen einer Zeitzone. Um sich daran zu gewöhnen, braucht es in etwa ein bis zwei Tage. Unseren Kindern hilft es, wenn wir für das Zu-Bett-Gehen feste und verlässliche Rituale haben, die wir einfach im Zuge der Zeitumstellung der neuen Zeit anpassen. Sind die Abläufe wie gehabt, dann fällt auch den Kindern die einstündige Verschiebung nicht schwer.“
So klappt die Zeitumstellung bei den Kindern
Aus diesem Grund habe ich Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, die Kindern helfen können, mit der Zeitumstellung besser klar zu kommen und sich schneller umzugewöhnen:
1. Zeit sanft verschieben
Damit die Zeitverschiebung von einer Stunde nicht so stark zu Buche schlägt, verteilen Sie diese Stunde am besten über mehrere Tage. Das heißt auch: Bringen Sie die Kinder bereits ein, zwei Abende vorher jeweils eine halbe Stunde früher ins Bett. So können sie sich leichter an die neue Zeit gewöhnen.
2. Toben macht müde
Frische Luft und ausreichend Bewegung machen Kinder nicht nur glücklich, sondern auch müde. Das ist in den Tagen der Zeitumstellung besonders wichtig. Sorgen Sie also durch Aktivitäten im Freien dafür, dass die Kinder sich austoben können. Klettern auf Bäume, eine Exkursion in den Wald, Ballspiele oder Sich-Gegenseitig-Fangen sind körperlich fordernde Aktivitäten, die nicht nur dem Kind dabei helfen, abends eine Stunde eher einzuschlafen. Planen Sie aber trotzdem gegen Abend Zeit zur Entspannung ein: Denn Herumtoben in den späten Stunden ist eher kontraproduktiv.
3. Vorsicht, Mittagsschlaf!
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind an diesen Tagen nicht übermäßig viel Mittagsschlaf hält. Auch wenn es schwer fällt: Wecken Sie es lieber. Sonst ist es abends nicht mehr müde, schläft zu spät ein und bekommt morgens erst recht Probleme mit dem Aufstehen.
4. Vorbereitung ist alles
Erfahrene Eltern wissen: Was am Vorabend schon erledigt wurde, muss man morgens nicht mehr machen. Wer also den Obstsalat fürs Frühstück schon abends geschnippelt, die Schulbrote bereits fertig im Kühlschrank deponiert und die Kleidung für den nächsten Tag rausgelegt hat, der kann den Morgen entspannter angehen.
5. Mit Schwung in den Tag
Helligkeit hilft beim Wachwerden. Schalten Sie morgens möglichst viel Licht an – zumindest sofern die Sonne beim Wecken noch nicht scheint. Auch mit Musik kann man schwungvoll in den Tag starten. Vielleicht trällern die Kinder ja sogar mit!
6. Stressfrei zur Arbeit
Versuchen Sie, den morgendlichen Stress in der Rushhour zu begrenzen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Arbeitgeber – soweit möglich – eine flexible Anfangszeit, Home-Office oder warnen Sie Ihre Kollegen vor, dass es eventuell ein paar Minuten später wird als sonst. So bleibt Ihnen so mancher Stress erspart.
7. Ein heißer Tipp für Eltern
Ein starker und richtig leckerer Kaffee macht müde Eltern munter. Bei mir bewirkt er zumindest Wunder. Und wer dabei gleichzeitig noch ein bisschen Zeit einparen möchte: Statt Zuhause kann man ihn natürlich auch ganz entspannt als Coffee-to-go für den Weg von der Kita zur Arbeit einplanen, selbstverständlich im eigenen Trinkbecher.
Wie gehen Sie in Ihrer Familie mit der Zeitumstellung um? Fällt Ihren Kindern in dieser zeit das Aufstehen auch so schwer? Wenn ja, freuen wir uns über Ihre Tipps, wie man Kindern die Umgewöhnung erleichtern kann. Schreiben Sie gern einen Kommentar!