Das Arbeitsgebiet im Überblick
Heilerziehungspfleger/innen unterstützen Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen bei der Bewältigung der täglichen Angelegenheiten. Sie leisten pädagogische, pflegerische und praktische Hilfeleistung in allen Lebenslagen. Dazu gehört die Assistenz, Beratung und Begleitung der Menschen in stationären und ambulanten Einrichtungen. Die Heilerziehungspflege ist ein auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen ausgerichtetes Betreuungsmodell, das die ganzheitliche Betrachtung des körperlich und geistig beeinträchtigten Menschen in den Vordergrund stellt.
Die Aufgabenschwerpunkte richten sich nach der Art und dem Grad der Behinderung. Heilerziehungspflegerinnen und Pfleger finden ihre Einsatzgebiete in Wohn- und Pflegeheimen, Tagesstätten, Sozialdiensten, Rehabilitationskliniken, Kindergärten, Förderschulen und Privathaushalten. Dort übernehmen sie pflegerische, vorsorgliche und beratende Aufgaben und sind in Einrichtungen für Kinder für die pädagogische Erziehung und Freizeitbetreuung zuständig.
Übersicht über die Ausbildungsformen
Die schulische oder praxisorientierte Berufsausbildung zum Heilerziehungspfleger, zur Heilerziehungspflegerin ist landesrechtlich geregelt und dauert für gewöhnlich drei Jahre. Nach Vollendung der dreijährigen Ausbildung ist ein Berufsabschluss als staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger möglich, nach einer verkürzten Ausbildungszeit kann der Abschluss des Heilerziehungspflegehelfers erworben werden. Bundesweit gibt es unterschiedliche Bezeichnungsformen des Berufes, in Hamburg heißt die Tätigkeit zum Beispiel Heilerzieher. Es werden zwei verschiedene Formen der Berufsausbildung angeboten.
In der schulischen Ausbildungsform besuchen die Auszubildenden nach der Schulverordnung von 2008 drei Jahre lang die Berufsfachschule, wovon sie zwei Praktika von je zehn Wochen und zwei Praktika von je zwölf Wochen absolvieren müssen. Dabei ist das Praktikum im Wohnbereich ist verpflichtend, der Zeitpunkt kann jedoch frei gewählt werden.
In der praxisintegrierten Ausbildung kommen die Schüler während der gesamten Ausbildungszeit direkt im Arbeitsfeld der Heilerzieher zum Einsatz und werden in den theoretischen Grundlagen geschult, die sie in der Praxis umsetzen können. Der fachbezogene Unterricht und die Einsätze in den Betrieben der heilerziehungspflegerischen Bereiche, varrieren jedoch von Bundesland zu Bundesland. Die Spezialisierung der Heilerziehungspfleger richtet sich nach der Art und dem Umfang der Behinderung der zu betreuenden Personen.
Voraussetzungen
Die Dauer der Ausbildung und die Zugangsvoraussetzungen unterliegen keiner einheitlichen Regelung. Meist wird aber ein Realschulabschluss oder eine zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Genauere Informationen über den Beruf des Heilerziehungspflegers, die Inhalte der Ausbildung, Abläufe, Standorte und Regelungen können bei dem Berufsverband für Heilerziehungspflege erhalten werden.
Heilerziehungspfleger und Pflegerinnen sollten ein großes Interesse mitbringen, hilfsbedürftigen Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Einfühlsamkeit, Geduld, eigenständiges Handeln und Kommunikationsstärke sind daher für die Arbeit mit behinderten Personen unumgänglich. Ein gewisses Verständnis von medizinischen und technischen Prozessen sind ebenfalls von Vorteil, da Heilerziehungspfleger in häuslichen und stationären Pflegebereichen ihre Dienste leisten.