1. Lernplanung
Wenn längerfristig für eine große Klassenarbeit oder Prüfung gelernt werden muss, empfiehlt es sich, einen Fahrplan aufzustellen und in Portionen zu lernen. Vielleicht wurden bei vorherigen umfangreichen Tests bereits Erfahrungen gesammelt, wie viel Zeit in etwa für eine gewisse Menge an Lehrstoff gebraucht wird. Daraus kann eine grobe Zeitspanne vom Prüfungstermin bis in die nahe Zukunft zurück – beispielsweise der nächste Montag als Startschuss – kalkuliert werden.
Wichtig dabei ist, dass ein bis zwei Nachmittage pro Woche für die Erholung des Kindes frei gehalten werden. Außerdem sollte noch ein Puffer, der z.B. für Krankheit, innere Blockaden, spontane Termine oder Ähnliches herhalten kann, eingebaut werden. Danach geht es an die Mikroplanung: Jeder Lernnachmittag sollte einen festen Ablauf haben und nach den anstehenden Themen durchstrukturiert sein. Bei der Planung muss der Lernende bzw. auch die Eltern oder Betreuer ehrlich zu sich selbst bzw. dem Kind sein und das Lernpensum möglicherweise der Realität anpassen.
2. Lernpausen
Die Phasen der Entspannung zwischen den Lernabschnitten sind sehr wichtig und gehören quasi zur Lernmethode. Sie verfestigen den Lehrstoff und sollten deshalb obligatorischer Bestandteil des Lern(nachmit)tages sein. Es geht dabei vor allem um eine inhaltliche Abwechslung. Dennoch sollten die Pausen nicht vor dem Fernseher oder der Konsole verbracht werden, da die sanfte Berieselung im Gehirn für eine Überschreibung des eben Gelernten mit neuen Informationen sorgt. Förderlicher sind da längere Mittagspausen, Spaziergänge an der frischen Luft, Sport oder auch ein Mittagsschlaf. Aufgrund einer möglichen Kreislaufschwächung sollte Letzterer eine halbe Stunde nicht überschreiten. Insbesondere während längerer Lernphasen sollte grundsätzlich ausreichend geschlafen werden.
3. Neue Kanäle fürs Lernen
Wer seinen Lerntyp und sich selbst gut genug kennt, kann bei einer Lernblockade auch kurzfristig den Lernkanal wechseln. Das bedeutet, wenn den ganzen Tag beispielsweise nur gelesen wurde, ist es am nächsten Tag sinnvoll, mal mit Verwandten oder Freunden über das Gelernte zu sprechen oder Grafiken zum Lehrstoff anzufertigen und so das Gepaukte zu visualisieren. Hilfreich können aber auch ein Ortswechsel oder ein veränderter Lernrhythmus sein. Häufig genügt innerhalb der Lernzeit bereits ein Positions- oder Raumwechsel – runter auf den Fußboden oder raus in den Garten, um einen freieren Kopf zu bekommen.
4. 5-Fächer-Karteikartensystem
Diese Methode eignet sich besonders gut für Lehrstoff, der wiederholt und gefestigt werden muss. Faktenwissen, wie Vokabeln, Jahreszahlen, Autoren und Werke oder Fachbegriffe, eignet sich bestens für diese Arbeitsweise. Frage und Antwort oder auch Schlagwort und Erklärung werden auf die Vorder- bzw. Rückseite einer Karteikarte geschrieben. Zusätzlich hat der Lernende einen Kasten mit fünf Fächern vor sich. Zunächst befinden sich alle Karteikarten im ersten Fach. Das Prinzip besteht nun im Durcharbeiten der Karten und dem daraus folgenden Auf- bzw. Absteigen jeder einzelnen Karteikarte: Hat der Lernende die richtige Antwort im Kopf, wird die Karte ein Fach höher eingeordnet. Anschließend nimmt man sich dann das Fach Nummer Zwei vor. Die Karten, bei denen eine falsche Antwort gegeben wurde, wandern zurück zu Fach Eins. Die Karten mit den richtigen Antworten dagegen steigen weiter auf. So kann gezielt wiederholt und das eigene Wissen nach Lernprioritäten kategorisiert werden.
5. Methode der Selbstinstruktion
Speziell für Grundschulkinder ist die Methode der Selbstinstruktion (Selbstanweisung) eine gewinnbringende Art und Weise, sich an das Lernen heranzutasten. Während es im Kleinkindalter noch völlig normal war, eigene Handlungen aktiv selbst zu kommentieren, gewöhnt sich jeder Mensch i.d.R. diesen Habitus in der Grundschule ab. Doch vor allem bei gelangweilten, ungeduldigen, desinteressierten, verträumten oder auch schusseligen Kindern lohnt es sich, dieses Verhalten neu aufleben zu lassen. Schließlich unterstützt das Selbstgespräch den Lernvorgang dadurch, dass eine bewusste Steuerung und eine Verknüpfung mit dem Handeln stattfinden.
Als Elternteil können Sie Ihr Kind beim erneuten Antrainieren dieser Methode unterstützen: Machen Sie das zu Erlernende vor, während Sie es selbst kommentieren. Der nächste Schritt besteht in der Aktion Ihres Kindes, während Sie noch einmal alles sprachlich begleiten. Anschließend erledigt Ihr Kind alles selbst: die Handlung samt eigener Erklärung. Dies lässt sich später steigern, indem Ihr Kind nur noch leise und irgendwann lediglich innerlich kommentiert.
6. (Online-)Nachhilfe
Um mehr Abwechslung ins Lernen zu bringen und es zeitgemäß und lebendig zu halten, gibt es heute verschiedene Online-Lernplattformen, die Kindern wie Eltern das Lernleben erleichtern. Dort können Inhalte klassenstufenkompatibel abgerufen und sich spielerisch angegeeignet werden. Noch besser ist man natürlich mit einem pfiffigen Nachhilfelehrer beraten, der ihren Schützling ganz individuell begleitet, seine Stärken und Schwächen schnell erkennt und darauf ein wirksames Lernkonzept aufbaut.