Aus Liebe zum Haustier: So können Hundehalter ihre Vierbeiner umweltbewusst verwöhnen



Schätzungen zufolge leben in deutschen Haushalten insgesamt rund 34 Millionen Haustiere1. Davon sind Katzen (14,8 Millionen) und Hunde (9,4 Millionen), nach Angaben des Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), mit Abstand die beliebtesten. Und für diese werden weder Kosten noch Mühen gescheut. Allein die Nachfrage nach Haustierbetreuern ist in den letzten fünf Jahren um mehr als das Doppelte angestiegen2. Mehrere Milliarden Euro lassen die Menschen Hund, Katze und Co. kosten. Futter, ausgefallene Spielzeuge und manchmal auch extravagante Designerkleidung – es darf an nichts fehlen. Nachhaltige Alternativen zeichnen dabei eine interessante neue Entwicklung ab. Warum nicht den Hund verwöhnen und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun?

Anlässlich des Lieb-Dein-Haustier-Tag am 20. Februar hat Betreut.de gemeinsam mit Julie Dillenkofer, Hundetrainerin und Geschäftsführerin der Hundeschule Julie & Bonnie, Tipps  zusammengestellt, wie Hundehalter den ökologischen Pfotenabdruck ihres Vierbeiners verbessern können.


Hundefutter mit besserer Ökobilanz

Die Motivation des Menschen, seinen Hund mit dem besten Futter zu versorgen, ist verständlich und grundsätzlich zu unterstützen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass Haustierfutter einen beträchtlichen Teil der Fleischproduktion ausmacht und diese wirkt sich wiederum nicht sehr positiv auf die Ökobilanz aus. Hier können Hundehalter mit wenigen Maßnahmen viel bewirken. „In erste Linie ist es wichtig, Hundefutter nicht vom Discounter zu kaufen oder von Herstellern, die Zutaten aus dem Ausland einfliegen lassen“, sagt Julie Dillenkofer. „Bei dem verzehrten Fleisch ist darauf zu achten, dass es artgerechter und regionaler Herkunft ist und nicht aus Massentierhaltung kommt.“ Die Expertin ergänzt: „Weiterhin können Schlachtreste vom Metzger zum Verfüttern genutzt werden, was zusätzliche Umweltbelastungen vermeidet.“

Wer Fertigfutter bevorzugt, kann auch bei Verpackungen auf nachhaltigere Varianten zurückgreifen: Nassfutter ist in Gläsern erhältlich und Trockenfutter gibt es in Großverpackungen oder auch in Verpackungen aus recycelten Materialien. Mit selbst hergestellten Leckerlis lässt sich zusätzlicher Verpackungsmüll einsparen.

Hundeexpertin Julie Dillenkofer merkt an: „Die entsprechende Nährstoffversorgung des Hundes ist wichtig und steht weiterhin im Vordergrund. Hier sollten sich Frauchen und Herrchen individuell mit ihrem Tierarzt besprechen.“

Schmackhafte Fleischalternativen

Um den ökologischen Pfotenabdruck zu verringern, können auch Fleischalternativen in Betracht gezogen werden:  Hunde sind in der Lage, einen gewissen Teil an pflanzlicher Nahrung zu verdauen. Halter, die bei Obst und Gemüse auf gute Qualität und regionale Herkunft achten, setzen so auch ein wichtiges Zeichen für die Umwelt.

Laut der Futtermittel-Forschung können zudem Insekten eine Lösung sein. Sie liefern notwendige Aminosäuren, Omega-3-Öle und Vitamin B12, ein Muss für gesunde Hunde. Außerdem ist die Grillenzucht viel nachhaltiger als die Rinderzucht, da sie viel weniger Methan produziert und weniger Wasser verbraucht. Warum also nicht einfach mal Insektenleckerlis ausprobieren?

Zubehör wiederverwenden und tauschen

Julie Dillenkofer sieht noch viele andere Möglichkeiten, wie Hundehalter umweltbewusster handeln können: „Hunde lieben Spielzeuge. Allerdings müssen diese keinesfalls jedes Mal neu gekauft, sondern können ebenso selbst gebastelt werden.“ Die Expertin sieht weiteres, großes Einsparpotenzial: Zubehör aller Art kann getauscht oder aus zweiter Hand gekauft werden. Hundeleinen oder Ratgeber-Bücher haben eine sehr lange Lebensdauer und können zwischen unterschiedlichen Hundehaltern zirkulieren. „Wenn Hundehalter niemanden zum Tauschen von Spielzeug oder anderem Zubehör haben, können sie alternativ einen Hundesitter fragen“, empfiehlt Julie Dillenkofer. „Diese stehen meist in Kontakt mit zahlreichen Haltern und können zudem hilfreiche Tipps geben.“

Aller Anfang ist schwer. Doch was gäbe es für einen besseren Anlass, als den Lieb-Dein-Haustier-Tag, um mit etwas Neuem zu beginnen? Abwechslung tut gut und am Ende profitieren alle: Tier, Umwelt und glückliche Haustierhalter.


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https://www.betreut.de/magazin/tiere/tiernahrung-gesundes-essen-fuer-ihr-haustier/
https://www.betreut.de/magazin/tiere/umweltfreundliches-und-gesundes-hundefutter/


Quellen:
1 Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe, 2018, Repräsentative Befragung von 7.000 Teilnehmern zum Thema: Heimtierhaltung
2 Unternehmensinterne Daten von Betreut.de, 2015-2019

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