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Der richtige Schutz vor Zecken

Was Sie über die Spinnentiere wissen sollten

Das sonnige Wetter zieht viele Familien ins Grüne. Doch nicht nur wir Menschen genießen die warme Jahreszeit. Auch Zecken gehen jetzt auf Beutezug und halten Ausschau nach einer neuen Mahlzeit.

Zecken

Zecken sind kleine Spinnentiere, die sich parasitär ernähren. Das heißt, sie brauchen einen Wirt um zu überleben. Sobald die Temperatur auf über 7 Grad steigt, krabbeln die Insekten aus ihrem Winterquartier hervor und lauern in Gräsern im Wald, an Bächen oder Lichtungen. Da die Parasiten warme und feuchte Luft bevorzugen, sind sie nach einem Sommerregen besonders aktiv. Warmblüter wie Menschen und Tiere streifen die Zecken beim Spaziergang ab und geben ihr so Gelegenheit sich satt zu fressen. Haben sie einen Wirt gefunden, reißen sie die Haut der Nahrungsquelle auf und graben mit ihrem Stachel eine Grube, die mit Blut vollläuft. Dieses saugt das Tier mit den acht Beinen auf.

Zecken als Überträger von Krankheiten – FSME

Zecken gelten als gefährlich, da sie Überträger 50 verschiedener Krankheiten weltweit sind. Die zwei häufigsten Erkrankungen heißen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. FSME wird durch einen Virus ausgelöst, der das zentrale Nervensystem angreift. In Deutschland sind etwa zwei Prozent der Zecken mit diesem Virus infiziert. Menschen, die von einem betroffenen Parasiten gebissen werden, erkranken jedoch nicht zwangsläufig. Nur jeder Dritte zeigt deutliche Symptome der Infektion. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Hirnhautentzündung oder einer Erkrankung des Rückenmarks führen.

Zecken als Überträger von Krankheiten – Borreliose

Borreliose wird durch ein Bakterium ausgelöst. Schätzungen gehen deutschlandweit von 10.000 Erkrankungen im Jahr aus. Die Erkrankung ist schwer zu diagnostizieren, da viele Symptome nicht eindeutig zuzuordnen sind. Eine typische Erscheinung ist die Wanderröte – eine ringförmige Rötung, die ein paar Tage nach dem Zeckenbiss rund um die Einstichstelle auftritt. Kommen Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen hinzu, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Borreliose ist nicht ansteckend und lässt sich gut mit Antibiotika behandeln.

 

Die richtige Schutzkleidung

Um sich vor den kleinen Blutsaugern zu schützen, sollten Aufenthalte in hohem Gras oder Unterholz vermieden werden. Bei Ausflügen in den Wald empfehlen sich lange Hosen und geschlossene Schuhe. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich die Socken über die Hose ziehen. Dabei sind Zecken auf heller Kleidung leichter zu erkennen und können so abgesammelt werden. Auch Insektenschutzlotion oder Spray sollte unterstützend verwendet werden. Nach dem Ausflug ins Grüne ist eine Untersuchung des ganzen Körpers sinnvoll, um einen eventuellen Zeckenbiss frühzeitig zu erkennen. Bis es zu einer Infektion mit Borreliose-Bakterien kommt, vergehen im Schnitt 12 bis 24 Stunden. Beliebte Stellen von Zecken sind Achselhöhlen, Kniekehlen und der Genitalbereich.

Die Schutzimpfung

Inzwischen greifen immer mehr Menschen auf eine Schutzimpfung zurück. Experten empfehlen diese vor allem für die Einwohner Süddeutschlands. Im Abstand von vier Wochen bekommen Patienten eine Spritze, die nach neun bis zwölf Monaten durch eine weitere Injektion ergänzt wird. Kinder können ab einem Jahr nach Rücksprache mit dem betreuenden Arzt geimpft werden. Gegen Borreliose gibt es zur Zeit keinen Impfschutz.

Zecken richtig entfernen

Im Fall eines Bisses, sollten Betroffene Zecken mit einer Pinzette oder Zeckenzange (zu finden in Apotheken) entfernen. Wer sich diesen Handgriff selbst nicht zutraut, kann sich an seinen behandelnden Arzt wenden. Wichtig ist, dass die Zecke hautnah – also so dicht wie möglich an der Einstichstelle – gegriffen wird. Dies verhindert das Quetschen des Spinnentieres und somit auch die Übertragung von Körperflüssigkeiten. Nun kann das Tier – nicht ruckartig – sondern bewusst, leicht drehend herausgezogen werden. Vermeintliche Überreste in der Wunde sind meistens nur Teile des Beißwerkzeugs und werden nach ein paar Tagen automatisch abgestoßen. Anschließend sollte die Zecke so entsorgt werden, dass sie keine anderen Menschen im Haushalt befallen kann.

 

 



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