„Ich will einen Hund! Bitte, bitte! Ich verspreche dir, ich mache alles! Ich gehe jeden Tag mit ihm raus, ehrlich! Du brauchst gar nichts zu machen! Ich schwöre.“ Kommt Ihnen so etwas bekannt vor? Ich habe es über längere Zeit jeden Tag gehört, und zwar von meiner jüngsten Tochter.
Ein Hund für’s Kind?
Zugegeben, sie liebt Hunde und kann wirklich mit ihnen umgehen, das habe ich bei Freunden beobachtet. Sie bekam mehrere Hundebücher, wusste genau über alle Rassen und ihre Eigenarten Bescheid. Aber einen Hund bekam sie nicht. Wir haben uns dagegen entschieden.
Es ist keine gute Idee, einen Hund „für ein Kind“ anzuschaffen. Kinder übernehmen gerne das Spielen und Streicheln und Kuscheln. Aber rausgehen bei jedem Wetter, mehrmals am Tag, je nach Rasse auch eine ganze Stunde lang? Organisieren, dass sich bei mehrstündiger Abwesenheit jemand um den Hund kümmert? Die aufwändige Erziehung, eventuell mit Hundeschule? All das kostet viel Zeit. Und die müssen Sie bereit sein, aufzubringen! Denn da können Sie sich – machen wir uns nichts vor – nicht auf ein Kind verlassen, wie hoch und heilig es Ihnen vorher auch alles verspricht.
Ein Tier bedeutet auch Arbeit
Ein Hund kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Mit der Anschaffung und der Hundesteuer ist es nicht getan. Haben Sie mögliche kostspielige Tierarztbesuche bedacht? Gibt es ein geeignetes Auto, in dem man den Hund gut mitnehmen kann? Wollen Sie wegen eines Hundes in Zukunft auf Flugreisen verzichten oder für den Urlaub lieber einen Hundesitter engagieren? Das alles gilt für einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren oder noch länger!
Das Kind, das sich den Hund jetzt so sehnlich wünscht, ist bis dahin vielleicht längst aus dem Haus. Ein Hund ist ein Familienmitglied. Er braucht Erwachsene, die für ihn die Verantwortung übernehmen. Wenn Sie das alles „nur für das Kind“ tun wollen, gehen Sie ein großes Risiko ein. Sich dem Kind zuliebe für ein Haustier „aufzuopfern“, macht keinen Sinn.
Der richtige Grund für den Hund
Es gibt nur einen einzigen wirklich guten Grund für ein Familien-Haustier: Nicht nur Ihr Kind, sondern auch Sie selbst (möglichst beide Eltern!) haben Freude daran und sind bereit, über viele Jahre das Familienleben darauf einzustellen. Dann kann ein Haustier eine großartige Bereicherung sein. Nicht alle Tierarten sind familiengeeignet, aber viele sind es.
Insbesondere Hunde sind sehr treu und fürsorglich und haben die wirklich erstaunliche Fähigkeit, sich bei jeder Begrüßung eines Familienmitglieds so aufrichtig und ausdrücklich zu freuen, als wäre es jedes Mal aufs Neue wieder etwas Besonderes. Zwischen Kind und Haustier, sei es ein Hund, ein Katze oder auch ein kleineres Haustier, kann eine enge emotionale Beziehung entstehen, die für das Kind hilfreich und stützend sein kann.
So wie Louisa…
Louisa ist 11 Jahre alt und liebt ihre drei Hauskatzen über alles. Auf meine Frage, was sie an Haustieren so besonders toll findet, konnte sie antworten ohne nachzudenken:
- Man hat was Echtes zum Knuddeln.
- Die lieben einen.
- Man ist nicht allein, wenn man nicht schlafen kann.
- Wenn es einem schlecht geht, kann man ihnen alles erzählen. Sie sagen es nicht weiter.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Ich freue mich auf Ihre Kommentare…
Alle Erfahrungen die hier beschrieben wurden hab ich auch gemacht,aber ganz ehrlich das war es mir wert,ich hatte einen Freund damit jemand der mir zuhören wollte.Auf Urlaubsreisen hab ich gern verzichtet,Urlaub hab ich dann mit dem Tier gemacht und meine Kleine war froh darüber,nun ist sie nach 17 Jahren verstorben-das ist das einzige was mir in dieser Zeit leid verursacht hat!
Ja! Das kommt mir bekannt vor. Das war ich!Ich wollte vom 9. Lebensjahr an UNBEDINGT einen Hund.Mit 12 habe ich ihn endlich auch bekommen. Es war das beste Geschenk meiner Kindheit. Einfach klasse!!! Ich bin dafür immer noch dankbar. (Habe später Tiermedizin studiert.) Mit 22 hatte ich dann wenig Zeit für ihn. Naja…hätte ich ihn eher bekommen…Dann wurde er von meinen Eltern übernommen und war bei ihnen glücklich. (Meine Eltern auch.)Man muss sich aber auch eines klarmachen: Wenn das Kind allein für den Hund verantwortlich sein soll, geht das zwar evtl. schon. Das hängt vom Kind ab. Dann muss das Kind aber auf einiges verzichten. Will man das als Eltern? Ist das gut für ein Kind, wenn es nachmittags nach der Schule nicht sofort zum Sport fahren kann (mit den anderen) sondern erst mal nach Hause muss?Es hat auch Nachteile für die Entwicklung des Kindes, wenn es von da an an den Hund gebunden ist. Auch daran sollte man denken. Ein junger Mensch sollte sich mit Menschen abgeben. Wenn ein Hund im Haus ist, ist das prima, aber auch ein Hund braucht meist mehr als einen Menschen. Er möchte eine Familie.Meine Meinung: Es kommt auf das Kind an. Wenn es wirklich der sehnlichste Wunsch ist, wenn ihr Kind zuverlässig ist und älter als 9 Jahre, dann unterstützen sie es! Man ist nur einmal Kind und hat nur in der Kindheit so viel Spaß mit einem tierischen Kumpel. Und helfen sie mal hin und wieder beim Hund! Denn wenn Ihr Kind den Hund allen anderen Interessen vorzieht, ist das schlecht und geht auf Kosten von Sport, Freundschaften, Urlaubsreisen. Ein Hund ist super! Er ersetzt aber keinen Freund. Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund.
Ich hatte die Probleme mit Baby und Hund gesehen, bezogen auf die Eifersucht (https://www.annyca.de/forum/thema/169-hund-und-baby-geht-das-gut/). Ich denke jedoch, dass, wenn man dem Hund noch genügend Aufmerksamkeit schenkt, es zu keinen Problemen kommen sollte. Daher wird mein Baby definitiv mit einer Hündin großwerden :).