Kinder und Tiere
Schon die erste Begegnung mit einem Tier im Wald oder Park ist eine völlig neue Erfahrung für Ihr Kind, wenn es nicht schon in eine Familie mit Haustier hineingeboren wurde. Es hat die Chance, sich selbst im Zusammenhang mit der Natur wahrzunehmen, Einfühlungsvermögen und Respekt zu üben sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede zum Menschen festzustellen.
Grundsätzlich, so Lasse Walter, Autor und Verleger von „Hundeshauptstadt Berlin“, „Deine Welpenfibel“ und „Mirror Dogs 2015“ ist es wichtig, dem Kind schon von klein auf den Unterschied zwischen einem Kuscheltier und einem echten Lebewesen zu erklären. Speziell Hunde begegnen Kindern im Alltag häufig. Deswegen ist es von Bedeutung, auch Kinder ohne eigenen Hund auf den Umgang zu sensibilisieren.
Grundregeln für alle Kinder im Umgang mit Hunden
Lasse Walter beschwichtigt bezüglich des Horrorsatzes „Hunde riechen Angst“: „Angst bei einer unbekannten Person interessiert sie wenig.“ Zwar lesen beispielsweise Therapiehunde beim Menschen anhand der Körpersprache den Gemütszustand ab, dennoch würde Angst „keine Aggression auslösen, sondern eher Interesse und Schlichtungsverhalten hervorrufen.“ Zudem kennt jeder Hund den Befehl „Nein“ und auch Kinder können diesen in Situationen der Unsicherheit ruhig und bestimmt anwenden. Herr Walter schlägt weiter einfache Regeln im Umgang mit Hunden vor:
- Hunde brauchen Zeit zum Kennenlernen und Beschnuppern, deswegen sollten sich Kinder langsam nähern und warten.
- Hunde sollten nur mit Erlaubnis des Besitzers gestreichelt werden.
- Statt wegzurennen, zu springen oder zu kreischen, sollten Kindern ruhig stehen bleiben.
- Kinder sollten Hunde nicht herausfordern, indem sie sie anschreien oder schlagen.
- Schlafende Hunde sollten nicht gestreichelt und fressende Hunde nicht gestört werden.
- Ein langer starrer Blick ist eine Aufforderung zum Kampf und wenn an seinem Schwanz gezogen wird, wehrt sich ein Hund.
- Wer mit einem Hund spielt, sollte Abstand zu dessen Gebiss halten.
- Raufende Hunde sollten nicht getrennt werden.
- Kinder sollten nur mit Hunden spielen, wenn Erwachsene dabei sind.
- So wie man selbst behandelt werden möchte, sollte man auch einen Hund behandeln.
Ein Hund als Haustier
Kinder, die ein Haustier haben, können „sehr schnell Verantwortung gegenüber einem anderen Geschöpf lernen“, erläutert Lasse Walter. So verstehen sie, dass die Pflege eines Lebewesens sowohl Freude als auch Arbeit bedeutet. Walter findet es zudem ideal, „dass die Entwicklung des Welpen im Vergleich zum Kind im Zeitraffer verläuft“. Das bedeutet, Ihr Kind kann Fortschritte an einem anderen Lebewesen beobachten, die seinen Entwicklungsschritten ähneln: Lasse Walter erwähnt hier Stubenreinheit/ Windelfreiheit, Gassi-Gehen draußen spielen und zeitlich geregelte Mahlzeiten oder die Sozialisierung mit Gleichaltrigen.
Wenn sich eine Familie für einen Hund entscheidet, verändert sich das gesamte Gefüge. Ihr Kind wird sich daran gewöhnen müssen, dass nun auch jemand anderes nach Aufmerksamkeit verlangt. Jedes Familienmitglied braucht seinen Rückzugsort und so sollte auch Ihr Hund eine eigene Ecke bekommen, die Ihr Kind respektiert. Umgekehrt gilt übrigens das Gleiche.
Herr Walter sagt, letztendlich „kommt es sehr darauf an, wer zuerst da war“. Der Prozess verhält sich ähnlich wie die Gewöhnung „an ein neues Geschwisterchen“: Ein Hund versteht nicht, warum ein kleines Würmchen nun mehr Aufmerksamkeit erhält und er nicht überall mit hin darf, wo das Baby dabei ist. Und auch, wenn ein Kind das Gefühl hat, der Welpe steht neuerdings auf Platz 1, kann es zu Eifersüchteleien kommen. Eltern sollten hier sensibel sein und beide nur unter Aufsicht miteinander spielen lassen. „Eventuelles Eifersuchtsverhalten stellt sich meist nach einer gewissen Zeit ein und das Familiengefüge pendelt sich ein“, weiß Lasse Walter.
Zur Person Lasse Walter
Lasse Walter wurde 1979 in Lübeck geboren, ist seit Herbst 2004 Wahlberliner und seit Mai 2012 Hundehalter. Für den selbstständigen Marketingberater, Autor und Verleger ist „Hundeshauptstadt Berlin“ das zweite Buch als Autor nach seinem Debüt „Smiling Berlin – Eine Liebeserklärung in Bildern“. Es ist bereits der sechste Titel als Verleger im von ihm als Inhaber geführten Smiling Berlin Verlag.
Hunde sind ein treuer Begleiter und sind in vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Für bedürftige Menschen gibt es auch die Möglichkeit von einem Therapiehund bei einer Therapie begleitet zu werden. Ich finde das ist eine super Sache und hilft sicherlich vielen Menschen. Auch meine Großmutter hat bereits eine Therapie mit Hund gemacht und war begeistert.