GunsnRoses

Daddylicious: Generation Guns N‘ Roses Now & Then – Erwartungen vs. Realität

Für die Band Guns N' Roses waren die letzten 30 Jahre eine Zeit voller Exzesse! Wir fragten uns: Was denken wohl die ehemaligen Fans und heutigen Familienväter so über ihr Leben? Freuen Sie sich auf ein spannendes Interviews mit Kai von Daddylicious.

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Kai Bösel hat zusammen mit seinem Kumpel Mark Bourichter Daddylicious ins Leben gerufen – Deutschlands größtes Onlinemagazin für Väter. Dabei ist Kai mit verschiedenen Digitalprojekten ein echter Tausendsassa. Obwohl er als Selbstständiger um die 60 Stunden pro Woche arbeitet, genießt er die Flexibilität, die er hat und die es ihm ermöglicht, mehr Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. Neben dieser gelungenen Work-Life-Balance ist Kai heute noch für eine weitere Sache dankbar: Als Jugendlicher wollte er sich unbedingt das Appetite for Destruction-Logo tätowieren lassen – was aber nie passiert ist. (Bildcredits: © 2018 Raimar von Wienskowski)

 

Hörst Du bzw. hast Du früher Guns N‘ Roses gehört?

Na klar habe ich früher Guns N‘ Roses gehört. Ich bin ja Jahrgang 1971, daher habe ich den Start der Band und das großartige Album „Appetite for Destruction“ im Jahr 1987 in der Blüte meiner Pubertät voll miterlebt. Ich wollte das Logo damals unbedingt als Tattoo und bin heute froh, es nicht gemacht zu haben. Denn das müsste eins der am meisten gestochenen Band-Logos sein. Heute höre ich die Band eher mal zufällig im Radio, aber nicht mehr ganz bewusst in meiner Playlist.

Wie viele Kinder hast Du? In welchem Alter bist Du (zum ersten Mal) Vater geworden?

Ich lebe in einer Patchwork-Familie. Meine Frau hat zwei Kinder, die schon 22 und 20 Jahre alt sind. Unsere gemeinsame Tochter ist sechs Jahre. Bei ihrer Geburt war ich schon 40. Da ich mich aber für junggeblieben halte, war es ein guter Zeitpunkt. Und durch meinen flexiblen Alltag aufgrund meiner Selbstständigkeit bekomme ich auch sehr viel von ihr mit und genieße jede gemeinsame Minute.

Wie sieht Dein Berufsleben aus: Vollzeit, Teilzeit, Auszeit? Arbeitest Du regelmäßig im Home-Office? Selbstständig oder angestellt?

Derzeit habe ich diverse Bälle in der Luft. Mein Väter-Magazin Daddylicious betreibe ich mit Kumpel Mark seit Sommer 2013 als Freizeitprojekt. Außerdem vermarkte ich über mein Influencer-Netzwerk BOOMblogs über 65 der relevantesten Family- und Lifestyleblogs. Hauptberuflich bin ich Partner einer Personalberatung und vermittle als Headhunter Fach- und Führungskräfte, überwiegend in der Medien- und Digitalwirtschaft. Und dann betreibe ich zusammen mit meiner Frau noch den Adventskalender-Shop Adventman. Aber da unterstütze ich nur zur Saison im Oktober und November.

Einen typischen Tagesablauf habe ich nicht. Ich arbeite sicherlich mehr als 60 Stunden die Woche, die ich mir aber sehr flexibel einteile. Ich gehe auch mal morgens auf den Golfplatz oder hole meine Tochter nachmittags von der Kita ab. Dafür gibt es momentan kaum einen Abend ohne Notebook auf dem Schoß. An dem Spruch mit „selbst und ständig“ ist etwas dran…

Wie zufrieden bist Du mit der Aufteilung zwischen Deinem Berufs- und Deinem Privatleben? Würdest Du gern etwas ändern? Und wenn ja, was?

Ich bin sehr happy mit der Aufteilung und möchte nichts ändern. Allerdings bin ich auch schon immer ins Risiko gegangen und komme auch mit finanzieller Unsicherheit ziemlich gut klar. Ich wünsche mir noch etwas mehr Zeit zum Verreisen mit der Familie. Das wird durch die Einschulung im Sommer nicht leichter. Aber ich möchte nicht nochmal im Angestelltenverhältnis arbeiten.

Bist Du mit der Aufteilung der familiären Aufgaben zwischen Dir und Deiner Partnerin/Deinem Partner zufrieden?

Ich weiß sehr zu schätzen, dass meine Frau den größeren Teil bei uns im Haushalt schmeißt. Ich versuche, sie dabei so gut es geht zu unterstützen. Mir ist aber bewusst, dass ich mich noch etwas mehr einbringen könnte. Nur bei der Betreuung unserer Tochter läuft unser damals geplantes 50:50-Modell eigentlich sehr gut.

Wie hattest Du Dir Deine berufliche Zukunft in Deiner Jugend vorgestellt? Hattest Du überhaupt konkrete Vorstellungen?

So richtig konkrete Vorstellungen hatte ich nicht. Ich denke, als Jugendlicher wird man in der Schule nicht unbedingt darauf vorbereitet, seine Skills zu kennen und dazu passende Jobs zu finden. Nach Abi und Zivildienst wollte ich zuerst Psychologie studieren, bin aber am NC gescheitert. Mein zweites großes Interesse war die Werbung, daher habe ich BWL studiert. Meine Diplomarbeit habe ich bei der Marke Lucky Strike im Jahr 1998 über das Thema „Internet“ geschrieben. Und so bin ich eher zufällig ein Jahr später bei Lycos in den digitalen Wahnsinn gestartet. Heute bin ich darüber sehr froh, denn keine andere Branche halte ich für so abwechslungsreich und vielseitig.

Wie hattest Du Dir in Deiner Jugend Deine familiäre Situation ausgemalt?

Mmh, ich hatte sicherlich nicht gedacht, einmal geschieden zu sein und in einer Patchwork-Familie zu leben. Damals war das klassische Modell noch „zwei Kinder, Haus, Kombi und Hund“. Zum Glück ist die Gesellschaft heute deutlich bunter bei den Familienmodellen.

Was würde Dein Jugend-Ich Deinem heutigen Ich sagen, würden sie sich treffen?

Ich glaube, als Jugendlicher würde ich mein heutiges Ich eigentlich ganz cool finden. Denn ich bin sehr offen und interessiert und kann ganz gut Geschichten erzählen. Ich fahre eine alte Vespa, war mal einer der fünf Kandidaten bei „Schlag den Raab“, habe viele spannende Menschen kennengelernt, habe viele Tattoos und habe durch meine berufliche Laufbahn recht viele berichtenswerte Sachen erlebt. Da hätte ich mich als Teenager sicherlich von inspirieren lassen.

… und was würde Dein heutiges Ich darauf antworten?

Mein heutiges Ich würde meinem jugendlichen Ich als erstes sagen, die großen Ohrringe rauszunehmen und sich eine ordentliche Frisur zu machen. Damals hatte ich sowas Ähnliches wie einen Iro. Ansonsten müsste ich meinem jugendlichen Ich nur recht wenig mit auf den Weg geben, denn rückwirkend bin ich mit dem ganzen Verlauf eigentlich recht zufrieden.



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