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So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern

9 Wege Verwandten die Pflege näher zu bringen

Kennen Sie das? Ihre älteren Verwandten weigern sich strikt, externe Hilfe und Pflege anzunehmen, obwohl sie längst nicht mehr in der Lage sind, sich allein zu versorgen. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um Ihre Angehörigen vom Nutzen der häuslichen Pflege oder dem Umzug ins Altersheim zu überzeugen.

Ihre ältere Mutter widersetzt sich immer wieder dem ambulanten Pflegedienst und besteht darauf, dass Sie alle Pflegeaufgaben bei ihr erfüllen. Ihr bereits gebrechlicher Vater hört einfach nicht auf, mit dem Auto durch die Stadt zu fahren, obwohl er nur sehr langsam reagieren kann. Ihre Tante bestreitet die Notwendigkeit einer häuslichen Pflege, obwohl sie nur noch mit ungewaschenen Haaren und schmutziger Kleidung umherläuft. Und Ihre Großmutter weigert sich seit Monaten, in eine Einrichtung für betreutes Wohnen zu ziehen, weil diese voller alter Menschen ist.

Ablehnung schwierig für alle

Sie kennen diese Situationen, in denen Angehörige die Pflege verweigern? Nichts ist schwieriger für eine Pflegekraft als der Umgang mit einer älteren Person, die die dringend benötigte Hilfe ablehnt. „Dies ist eine der häufigsten und schwierigsten Herausforderungen in der Pflege, mit denen die Angehörigen dann konfrontiert sind“, so Dr. Donna Cohen, Psychologin und Autorin von The Loss of Self: A Family Resource for the Care of Alzheimer’s Disease and Related Disorders.

Bevor Sie den zu pflegenden Angehörigen zu sehr drängen, die externe Hilfe endlich anzunehmen, versuchen Sie erst einmal, dessen Angst vor dem Altern zu verstehen, rät Dr. Cohen: „Viele ältere Menschen sind sehr stolz auf ihr Alter. Sie denken: Ich habe gute und schlechte Zeiten hinter mir und all das alleine gemeistert. Außerdem glauben sie nicht, dass ihre Kinder die physischen und emotionalen Auswirkungen altersbedingter Rückschläge verstehen.“

 

Pflege verweigern

Besonders schwer am Anfang

Für einen älteren Angehörigen im frühen Stadium kognitiver Beeinträchtigungen ist diese Situation besonders schwer. „Ihr verärgerter Vater oder Ihre aufgewühlte Mutter sind sich der Veränderung in ihrem Gehirn bewusst, verstehen das Große und Ganze jedoch nicht mehr“, so Dr. Cohen. Beruhigende Worte und liebe Gesten können ihnen helfen, mit dem beängstigenden Funktionsverlust zurecht zu kommen.

Es ist aber auch ganz normal für Familienangehörige, Wut, Hilflosigkeit, Frustration und Schuldgefühle zu erleben, während sie versuchen, einer unnachgiebigen älteren geliebten Person zu helfen. Denn die älteren Angehörige können durchaus auf ähnliche Bewältigungsmechanismen zurückgreifen, die sie als Jugendliche während der Machtkämpfe mit ihren Eltern genutzt hatten – z.B. gehässig werden, schreiend aus dem Zimmer rennen oder ähnliches. Die älteren Angehörigen müssen erst erkennen und verstehen, dass die Kinder oder Enkel nun Entscheidungen für sie treffen und das dies i.d.R. andere sind. Experten raten sogar dazu, im Extremfall einen Psychologen hinzu zu ziehen, um einen schwierigen Elternteil zu überzeugen.

Wir zeigen Ihnen neun Wege auf, die Ihnen helfen sollen, die Einwände des widerspenstigen geliebten Menschen zu überwinden:

1. Früh anfangen

Im Idealfall haben Sie mit der gesamten Familien bereits lange vor einer gesundheitlichen Krise Gespräche über mögliche zukünftige Pflegeoptionen – das entspannt ungemein. Suchen Sie möglichst früh und bewusst nach Gelegenheiten, Ihren älteren Angehörigen Fragen in diese Richtung zu stellen, zum Beispiel: Mama, wo siehst Du Dich, wenn Du älter bist? Würdest Du eine Haushaltshilfe oder einen Fahrer beschäftigen, damit Du möglichst lange in Deinem Zuhause bleiben kannst?

2. Geduldig sein

Stellen Sie möglichst offene Fragen und geben Sie Ihren Liebsten immer wieder Zeit nachzudenken und zu antworten. Oder beginnen Sie Gespräche auch mal mit einem verständnisvollen „Du kannst ruhig sagen, Papa, wie ist es, 24 Stunden am Tag auf Mama aufzupassen.“ Aber seien Sie sich auch bewusst: Die Antworten können wiederholend sein und vom Thema abweichen. Es kann durchaus einige Gespräche dauern, um herauszufinden, weshalb Ihre Mutter, drei Haushaltshilfen hintereinander entlassen hat … nämlich einfach weil sie es versäumt haben, unter dem Esstisch zu saugen.

3. Tiefer bohren

Stellen Sie immer wieder Fragen, um herauszufinden, warum Ihr älterer Angehöriger die Hilfe verweigert – dann können Sie nach und nach eine maßgeschneiderte Lösung finden. Geht es um einen Mangel an Privatsphäre, Ängste wegen der Pflegekosten, den Verlust der Unabhängigkeit oder einfach keinen Fremden im Haus haben zu wollen? Um Vertrauen aufzubauen, hören Sie immer wieder ganz genau zu und bestätigen Sie Ihren lieben Verwandten anstatt dessen Gefühle herunterzuspielen.

4. Probleme priorisieren

Erstellen Sie zwei Listen, rät Dr. Cohen: eine mit den Problemen Ihrer Liebsten und eine für die Schritte, die Sie bereits unternommen haben. So wird Ihnen schneller klar, was Sie noch alles ausprobieren und wo Sie möglicherweise weitere Hilfe bekommen können. „Wenn man seine Bemühungen nicht kategorisierst, wird Pflege schnell zu einer riesigen Belastung“, so Dr. Cohen. Das Aufschreiben und Durchnummerieren aller Optionen und Schritte hilft beim Priorisieren und kann so den Stress lindern.

5. Vorschläge unterbreiten

Wenn möglich, binden Sie den betroffenen älteren Angehörigen von Anfang an in die Auswahl des Betreuers mit ein. Führen Sie Bewerbungsgespräche mit potenziellen Alltagshelfern gemeinsam durch, kümmern Sie sich zusammen um die Terminplanung  Lassen Sie den lieben Verwandten beispielsweise die Wochentage festlegen und auch Zeiten auswählen, zu denen die Haushaltshilfe und/oder ambulante Pflegekraft dann kommen soll. So fühlt sich Ihr Verwandter ernst genommen und an der Entscheidung beteiligt.

6. Positives betonen

Sollte Ihr Angehöriger Demenz haben, ist es manchmal effektiver, ihn mit weniger Informationen zu überhäufen. So könnten Sie lediglich mitteilen, dass der Helfer vor allem für die schönen Dinge da sein wird – zum Beispiel für Spaziergänge, Konzert- und Museumsbesuche sowie andere Lieblingsaktivitäten. Er oder sie kann das Zubereiten von Mahlzeiten übernehmen und dort helfen, wo gerade Unterstützung gebraucht wird. Sie müssen nicht jeden Aspekt der Pflege erläutern, den der Alltagshelfer übernehmen wird, bevor es überhaupt zu dem Betreuuungsverhältnis kommt. Dies kann unterstützend darauf wirken, dass sich die zu betreuende Person weniger bedrängt fühlt.

7. Externe einbinden

„Manchmal ist es für einen Elternteil einfacher, mit einem Außenstehenden als mit einem Familienmitglied zu sprechen“, ergänzt Dr. Cohen. Zögern Sie also nicht, einen Sozialarbeiter, Arzt, eine Pflegekraft, einen Pfarrer oder sogar einen alten Pokerkumpel zu fragen, wenn Ihre Angehörigen Unterstützung brauchen. Externe überzeugen manchmal viel schneller!

8. Langsam angehen

Binden Sie den neuen Helfer, wenn möglich, allmählich ein. Beginnen Sie mit kurzen Hausbesuchen oder treffen Sie sich zum Kaffee und bringen Sie den Alltagshelfer einfach mit. Nehmen Sie den Helfer dann einige Wochen später mit zum Arzt und verlassen Sie unter irgend einem Vorwand vorzeitig den Termin. Bitten Sie dann den neuen Begleiter, Ihren Verwandten nach Hause zu bringen.

9. Grenzen akzeptieren

Eine Sache noch zum Schluss: Solange Senioren sich nicht selbst oder andere gefährden, sollten sie ihre eigenen Entscheidungen treffen, rät Dr. Cohen.

 





Kommentare
  1. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Margot Linder | Samstag,November 02.2019

    Der Artikel ist gut, aber unrealistisch. Theorie ist immer einfach, die Praxis zeigt deutlich andere Situationen. Aggression trotz gutem Zureden, Ablehnung sämtlicher Massnahmen, Hilflosigkeit der Pflegenden, Keine Lösungen seitens Arzt oder Psychologe oder Sozialdienst. So sieht die Wirklichkeit aus, Papier ist geduldig. LG

  2. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    mica | Montag,November 11.2019

    kann mich meiner vorrednerin nur anschließen. niedliche und nett gemeinte tipps, die mir gerade nicht weiterhelfen.

  3. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Monika Bechtel | Freitag,November 15.2019

    Guten Abend, man kann nichts erzwingen, es können nur Entscheidungen getroffen werden, wenn eine Gefahr für den Erkrankten und andere besteht. Die meisten Versuche Hilfestellung zu geben – gehen ins Nirvana – und man muss es darauf ankommen lassen. Leider – –

  4. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Opp. | Sonntag,November 24.2019

    Alles könnte so einfach sein… ist es aber nicht!!! Die Realität sieht wirklich sehr anders aus!Die ältere Generation möchte ja ungern über solche Dinge reden und von sowas auch nichts hören, Geschweige denn die Pflegebedürftigkeit einsehen. Sie denken ihr bislang geführtes Leben könnten sie so weiter führen. Sie denken sehr egoistisch und nicht an ihren Lebenspartner, der Hilfe vergebens beim Hausarzt sucht und von der ganzen Situation selber krank wird, gestresst und nervlich sich ruiniert. Man dreht sich nur im Kreis! Außerdem sind Heimplätze sehr rar und mit langen Wartezeiten verbunden. Welchen Ausweg kann es denn geben, wenn die Familienangehörigen überhaupt keine Kraft mehr haben zu helfen? Wie lange soll denn der Leidensweg von Familienangehörigen dauern, wenn der Pflegebdürftige noch dazu z.Bsp. ein Suchtproblem hat und noch dazu sich erst recht nicht helfen lassen will??? Vor allem ist es so schwer, wenn der Pflegebdürftige nicht dement ist, er somit geistig noch Entscheidungen selber treffen kann! Es ist ein Teufelskreis, wo am Ende der Lebenspartner sehr leidet und seine eigene Gesundheit gefährdet, er dann dadurch zu Grunde geht!

  5. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Rosamunde Pilcher | Montag,November 25.2019

    Gute gemeinte Tipps, aber lebensfern. Ich schließe mich M.Bechtel an. Die Herrschaften sind stur und somit bleibt einen nichts anderes übrig, als es eben darauf ankommen zu lassen und sich selbst nicht zu stark da mit reinziehen zu lassen. Und sich vor Augen halten, dass es mündige Bürger, bzw. Erwachsene sind, deren Entscheidung zu respektieren ist. Wer nicht will, hatte schon und muss mit den Konsequenzen leben. Bin ansonsten auch ein Mensch, der lieber rechtzeitig die Weichen stellt, um Ungutes zu verhindern. Meinen Eltern kann ich diese Haltung jedoch nicht aufzwingen.

  6. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Iris | Freitag,Dezember 13.2019

    Seit mehr als 3 Jahren versuche ich meine Mutti zu überzeugen, Hilfe anzunehmen. Die Meinung der Tochter zählt diesbezüglich schon gar nicht. Dabei kennen wir Kinder unsre Eltern noch aus einer Zeit, in der Mutter / Vater noch wirklich selbständig waren.Es ist wie bei Suchtkranken: solange der eigene Verfall nicht akzeptiert wird, wird auch keine Hilfe benötigt.Diese Situation ist für pflegende (und sich mit den Ämtern „herumschlagende“) Angehörige sehr schwer zu ertragen!Wo bleibt u n s e r e Unterstützung?

  7. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Monika Bechtel | Dienstag,Dezember 24.2019

    Iris. schließen Sie sich einer Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörigen an. Fragen Sie beim Pflegestützpunkt danach.Da gibt es viele Infos und von der Familie lassen sich die Pflegebedürftigen sowieso nichts sagen, da wirkt schon eher ein Gespräch beim Hausarzt oder Neurologen, der dort einwirken kann und die Ärzte im weißen Kittel haben noch einen gewissen Einfluss auf diese Generation..Alles Liebe. Monika

  8. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Sabine | Mittwoch,Januar 08.2020

    Auch ich schließe mich den oben genannten Kommentaren an.Meine Eltern beide 80 Mutter und Vater dement, Vater im August Schlaganfall und im November neue Hüfte.Nachdem Beide den Pflegegrad 2 bekommen haben, sind sie ausgetickt und haben mich aus ihrem Haus verbannt, sie brauchen keine Hilfe und wollen alles alleine machen. Nachdem ich mich nunmehr über ein Jahr um die Beiden kümmere und ich einen Nervenzusammenbruch hatte,habe ich den Kontakt nun komplett abgebrochen. Und es tut mir wahnsinnig weh.

  9. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    André | Mittwoch,Januar 08.2020

    O Gott, wenn ich die Kommentar-Berichte der Betroffenen hier lese, wird mir himmelangst. Der Schwiegervater kommt nun in die Jahre, geistig noch gut drauf aber das Herz…mal schwarz vor Augen und hingefallen usw. Wir wollen ihn unterstützen und für den Fall aller Fälle die Enkelin zu ihm ziehen lassen. Da sie in der Nähe zur Schule geht, bietet sich das an. Ob er es so akzeptiert, mal sehen.

  10. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Ruth | Samstag,Januar 18.2020

    Ich kann alle vorhergehenden Kommentare nur bestätigen. Man hat als Angehöriger (gerade von nur hilflosen aber noch nicht bettlägrigen Angehörigen) keinerlei Rechte.Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Hilflos zurück lassen und weggehen oder immer wieder hingehen und kümmern. Entweder man wird beschimpft oder erreicht nicht das was sein müsste. Ist Tagesform abhängig. Schlimmer wie Kindererziehung im Trotzalter. Arzt o. Ähnliche Personen halten sich gerade in der Übergangsphase zurück und warten ab.

  11. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Sonja Doncker | Samstag,Februar 22.2020

    Dieser Artikel ist gut gemeint aber nicht umsetzbar. Meine Mutter verweigert jegliche Hilfe. Sie hat eine beginnende Alzheimer und der Pflegedienst hat alles hingeschmissen weil sue zu den Leuten frech und böse ist. Wir Kinder tun was wir können aber wir kriegen das nicht mehr hin. Wir richten Medis wenn wir weg sind kippt sie alle in den Müll und ruft dann weinend an sie hätte keine Tabletten wir hätten nichts hingerichtet. Die Körperpflege ist nichr mehr vorhanden. Sie hat Diabetes und spritzt selbst weil der Pflegedienst dass nicht kann🙄alles in Allem eine Katastrophe. Unser Vater ist körperlich ziemlich behindert und die beiden hassen sich bis aufs Blut. Wir wissen nichr nehr weiter. Soo was hat man hier für Möglichkeiten? Theorie ist klasse die Wirklichkeit die Hölle

  12. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Marion | Mittwoch,März 11.2020

    ich dachte schon ich wäre alleine mit dem Problem. Mein Vater 79 Jahre ist gesundheitlich sehr angeschlagen und akzeptiert die Demenz meiner Mutter 76 nicht. Er ist immer wieder der Meinung sie würde das alles extra machen und regt sich mit seinem angeschlagenen Herzen sinnlos auf. Meine Hinweise, dass wir eine Pflegestufe oder wenigstens die Demenz bestätigen lassen. Das wird alles abgelehnt. Mein Idee wenigstens stündlich Jemanden für den Haushalt kommen zu lassen, wird ebenfalls abgelehnt, weil Niemand Fremdes in die Wohnung kommen soll. Diese Situation lässt mich oft verzweifeln und ich weiß auch gar nicht wie ich in den Urlaub fahren soll. Wenn mit meinem Vater etwas passieren würde z. B. Krankenhaus müsste ja Jemand für meine Mutter da sein. Mein Mann sagt er braucht seinen Urlaub, weil er viel Stress hat. Ich bin die einzige Tochter und Verwandte und sehr verzweifelt wie ich dieses Problem lösen kann…

  13. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Claudia | Samstag,März 14.2020

    Mir haben nicht der Artikel, sondern die Kommentare sehr geholfen. Geholfen insofern, als dass man sich nicht ganz so alleine mit seinen Problemen fühlt. Die gut gemeinten Ratschläge aller Experten sind gut gemeint, helfen aber in der Realität eher selten und man fühlt sich oft allein gelassen.Ich habe, wie zuvor S. D., eine Mutter, die sich bisher mit allen Ärzten, Pflegediensten, ihrem Ehemann und sonstigen „Kümmerern“ angelegt und zerstritten hat, weil sie einfach nicht akzeptieren möchte, dass sie mit 80 Jahren auf Hilfe angewiesen ist und eigentlich dankbar sein sollte, dass sie überhaupt Hilfe bekommt. Natürlich ist es schwer, irgendwann feststellen zu müssen, dass es nur noch mit Hilfe geht, sollte aber dennoch die entgegengebrachte Hilfe dankbar annehmen.Und wenn sich alle frustriert abgewandt haben, steht man als Tochter alleine da und kann schauen, wie man damit klar kommt.Ich wünsche allen Angehörigen viel Kraft, die schwere Zeit zu überstehen und dabei die Liebe die man mal für seine Eltern empfunden hat, nicht zu verlieren.

  14. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Marina | Dienstag,März 31.2020

    Mir haben die Ratschläge im Artikel leider rein gar nichts geholfen da sie fernab der Realität sind. Die Erfahrungsberichte der Anderen dagegen sehr. Auch ich leide seit mittlerweile 3 Jahren unter dem Starrsinn meines Vaters und meiner an Alzheimer erkrankter Mutter. Beide über 80. Ich bin selbst mittlerweile erkrankt weil ich mich völlig aufgeopfert habe.Wenn ich nichts tue bringt mein schlechtes Gewissen mich um ..wenn ich helfe werde ich meistens nur beschimpft u mir werden Vorwürfe gemacht. Beide lehnen jegliche Hilfe von außen ab. Ich habe letztendlich eine amtliche Betreuung einrichten lassen was ich nur allen hier raten kann die ähnliche Probleme haben. Man kann dann einen Teil der Verantwortung abgeben. Ich sehne mich nach dem Tag wo sie nicht mehr da sind …auch wenn es meine Eltern sind und ich ihnen von Herzen nur das Beste wünsche aber mein Vater hat mich krank gemacht mit seiner Uneinsichtigkeit obwohl ich es immer wieder versucht habe, ihm mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Ich hoffe nur, dass ich nicht selbst mal so werde und meinem Kind so viel Leid antue.

  15. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Emilia | Samstag,April 04.2020

    Sie alle haben mir aus dem Herzen gesprochen…Man ist irgendwann am Ende mit seinem Latein und mit seinen Kräften, sowohl physisch als auch psychisch. Ich habe schon mehrere Nervenzusammenbrüche hinter mir und versuche jeden Tag gegen meine Depressionen anzukommen. Es bleibt einem aber nichts anderes übrig als darauf zu hoffen, dass sich mit der Zeit von alleine etwas ändert. Meine Mutti (87) hat sich in den letzten Jahren so verändert … das tut unendlich weh

  16. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Petra | Montag,April 13.2020

    Liebe Vorredner,vielen lieben Dank für eure Kommentare, bei mir und meiner 80 jährigen Mutter ist es genauso. Ratschläge vom grünen Tisch nützen nichts, im Endeffekt ist jeder froh, wenn er mit den durchgedrehten Alten (sorry) nichts zu tun haben muss.Schlechtes Gewissen, dafür, dass ich Stück für Stück die Zuneigung zu meiner Mutter verloren habe inklusive. Versuche irgendwie Distanz zu halten, sonst ist man selbst fällig.Hilfe in Momenten, in denen sie zugänglich ist, eine furchtbare Situation, gnadenlos.

  17. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Lulu | Montag,April 27.2020

    Leider kann auch ich nur alle Erfahrungen hier bestätigen. Sowohl bei meiner Mutter als auch bei meiner Schwiemu musste es erst zu Katastrophen kommen, bevor sie in ein Pflegeheim zogen. Bei der Schwiemu entwickelte sich die Demenz zunächst recht langsam und sie konnte mit einiger Unterstützung von uns noch alleine zu Hause leben. Das wäre durchaus noch länger möglich gewesen, wenn sie die angebotenen Hilfen (Essen auf Rädern, Pflegedienst ab und zu, Hausnotruf, Rollator) angenommen hätte. Hat sie aber nicht. So kam es, wie es kommen musste: Sturz, Dehydrierung, Alarmierung des Rettungsdienstes durch die Nachbarn, die aber nicht zu ihr konnten, da sie sich eingeschlossen hatte, Polizei, Notöffnung, Krankenhaus, dort tätlicher Angriff auf das Pflegepersonal, Gerontopsychiatrie. Alles, was wir noch tun konnten, war ein schönes Pflegeheim für sie zu finden, wo man sie sehr gut versorgt. Aber glücklich ist sie dort nicht. Sie will immer nach Hause und muss mit Psychopharmaka ruhig gestellt werden, damit überhaupt eine Pflege möglich ist. Zwingen tut man sie dort zu nichts und das ist auch gut so. Aber es führt dann leider dazu, dass sie nachts aufsteht – ohne Rollator natürlich, denn sie ist ja nicht alt! – stürzt und sich nun den Arm gebrochen hat. Die Verbände reisst sie sich runter, Argumente versteht sie nicht mehr. Wegen der Pandemie können wir noch nicht einmal zu ihr. Summa sumarum: das einzig Hilfreiche für die Angehörigen ist die Anschaffung eines starken Nervenkostüms.

  18. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Birgit | Samstag,Mai 02.2020

    Ich schließe mich den oben genannten Kommentaren voll an. Ich pflege meinen Vater nun auch nach Mamas plötzlichen Tod 1,5 Jahre. Davor schon 1 Jahr ein Krankenhaus Besuch nach dem anderen mit Papa. Für Dienstag habe ich nun einen Heimplatz gefunden und jede Std höre ich andere Vorwürfe. Es macht einen so ein schlechtes Gewissen ob man wirklich alles getan hat. Man zerbricht daran. Aber ich selber bin mittlerweile so krank geworden dadurch, sodass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Ich hatte auch keinen der mir zur Seite stand . Ich hätte mir so sehr gewünscht das mal ein Außenstehender mit meinem Vater hätte gesprochen ( Arzt , Pflegedienst ) dann wäre einem viel Leid erspart geblieben . So hat man gelesen, gelesen und gelesen und am Ende stand man doch alleine mit der Entscheidung mit den Sorgen da. Also die Wirklichkeit sieht ganz anders aus.

  19. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Elisabeth | Montag,Mai 04.2020

    Vielen Dank für all Eure Kommentare. Es hilft sehr zu sehen das man nicht allein mit diesen Problemen ist. Mein Vater ist 82 und ich bin 29 und stehe alleine da. Mein Vater ist extrem stur. Schon alleine wenn ich einen Betreuer oder Betreutes Wohnen andeuten wird er aggressiv. Jammert aber auch was er nicht mehr machen kann, will sich aber auf gar keinen Fall helfen lassen. Ich denke ich bin schon durch jedes Wechselbad der Gefühle gegangen. Sei es, Trauer, Hilflosigkeit oder Wut. Am Ende fühlt man sich sehr alleine mit diesem Problem. Die Eltern ahnen garnicht wie schwer sie es ihren Kindern mit ihrer Sturheit machen. Durch diese Erfahrung weiß ich selber das ich meinen Kindern so etwas nie antun möchte und werde.Danke für Eure Erfahrungsberichte und ich wünsche jedem weiterhin Kraft der mit diesem Dilemma täglich zu tun hat.

  20. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Christian | Donnerstag,Mai 14.2020

    Hallo ihr lieben! Vielen Dank für die recht ausführlichen Berichte. Es tut doch gut, zu lesen, dass man nicht alleine ist auf der Welt mit seinen Problemen. Sagt mal, habt ihr auch so ein Problem (bzw wie habt ihr es gelöst) mit den Unterlagen eurer Eltern? Ich meine, jedes Jahr wird es gefühlt mehr. Beide leben jetzt im Heim und wollen (natürlich- ist ja auch verstänlich) alles selbst entscheiden…Und doch wird so 2x mal im Monat um Hilfe bei (was ja auch gut ist) Versicherungen, Verträgen (wieder was im Teleshopping bestellt…) gefragt. Und jedes mal ist es ein Chaos sich durch die Unterlagen der beiden zu wüheln, verteilte Unterlagen wieder zusammen sammeln. Bis da nachvollzogen ist, was der Sachstand ist, wer da wo und wie involviert ist, was gekauft wurde, welche Versicherung den tarif erhöht hat… Das zerstört die schon so seltenen Besuche und hinterlässt ein genervtes Klima. Wie unterstützt ihr eure Eltern bei diesen Sachen? habt ihr Tricks oder Tipps für mich? Ich kann ja nicht der einzige sein, dessen Eltern nicht mehr mit ihren Unterlagen klar kommen… Macht ihr Nachsendeaufträge für die Briefpost oder bekommt ihr die sowieso schon weil ihr eine Vollamcht habt?

  21. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    petra | Freitag,Mai 15.2020

    vielen dank für alle kommentare! es hat mir sehr geholfen zu wissen, dass ich mit all diesen katastrophen nicht alleine bin! mein vater ist 92 und zunehmend kränklich, meine mutter ist 91, hat alzheimer und ohne den vater wäre sie absolut verloren. ich kümmere mich um arztbesuche und nach einem schweren unfall meines vaters haben sie nach langem hin und her eine einkaufshilfe 2x die woche akzeptiert. die beiden sind von tag zu tag schwächer und verwirter, zuletzt bin ich drauf gekommen, dass sie nur mehr die notwendigste wäsche per hand waschen, weil sie vergessen haben, wie man die waschmaschine bedient. bei medikamenten wollen sie sich nicht helfen lassen und aus ihrer sicht brauchen sie eigentlich überhaupt keine hilfe. vielleicht in 10 jahren! aber jetzt? geh, bitte! es ist ein horror, aber so schnell wie möglich muss eine lösung her. es tut so verdammt weh!!!

  22. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Gela | Dienstag,Juni 16.2020

    Pff, von wegen Ärzte und Neurologen hätten Einfluss und helfen. Heute gerade wieder Termin beim Neurologen gehabt und geschildert, dass es langsam „gefährlich“ mit dementer Mutter wird. Sein ziemlich wörtliche Antwort: „Da kann ich nichts machen, ich kann nur Medikamente verschreiben. Wegen allem anderen müssen Sie sich ans Sozialamt wenden.“ Wie bitte?!?

  23. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Leila | Samstag,Juli 04.2020

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  24. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Sabine | Mittwoch,Juli 08.2020

    Tja … auch ich bin ganz bei den Kommentatoren. Erlebe ich gerade selber.Vater unheilbar krank, hat ca. noch 1/2 Jahr und Mutter irgendwie verwirrt, kurzartmig und allgemein Zustand nicht optimal. Waren zum Arzt, er gab ihr Überweisung zum Lungenarzt. Wollte sie fahren. Zuhause dann: nö muss nicht. Erstmal ist dein Vater dran. Mein Vater : ja nö, so schlimm ist das nicht. Erstmal schauen wie es mit mir weiter geht. Ach und dann kommt der Satz noch: ihr tut immer so schlau!Das tut weh. Fürsorge wird nicht angenommen. Man wird mit Füßen getreten Dann hatten wir abgemacht, ich mähe den Rasen .. wie endete das wohl?

  25. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Cornelia Buese | Montag,Juli 13.2020

    Hallo zusammen.Auch ich habe so einiges mit meiner Mutter erlebt. Nach ihrem Tod bin ich vor Erschöpfung in ein Depriloch gefallen.Ich habe sogar meinen Job gekündigt und die 3 Monate Sperrzeit hingenommen weil ich keine Kraft mehr hatte meinen Job zu machen. Durch das Arbeitsamt habe ich an eine Qualifizierung teilgenommen die mir sehr geholfen hat DEMENZ zu verstehen. Ich ärgere mich so wahnsinnig, dass ich diese Erkenntnisse nicht zu Lebzeiten meiner Mutter hatte.Ihr müsst wissen, dass demenziell Erkrankte Jahrzehnte an Erinnerungen verlieren. Eine 80jährige lebt in der Erinnerung einer 30jährigen. In dieser Zeit war sie vielleicht noch nicht verheiratet. Also kennt erkennt sie ihren Mann nicht. Sie selbst erkennt sich auch in einem Spiegel und denkt es ist eine fremde Person im Raum. Es gibt zahlreiche Gründe warum sich ältere Personen seltsam, aggressiv oder ablehnend verhalten und es gibt Methoden mit diesen Situationen umzugehen. Ich kann nur jedem raten eine Demenz Info von Fachleuten einzuholen. Viele Demenzberater machen auch Hausbesuche um die Situation einzuschätzen um Lösungsansätze zu finden.Als Tipp möchte ich noch vielen mit auf dem Weg geben- wenn euer Angehörigen den Autoschlüssel nicht abgeben will Dann müsst ihr den Hausarzt einbeziehen der dann sagen soll dass man mit diesen Tabletten kein Autofahren darf. Das Verbot eines Arztes zieht immer bei dieser Generation. Und dann solltet ihr euren Angehörigen eine KUR schmackhaft machen. Vorab mal einige Pflegeheime mit euren Angehörigen auf Kaffee und Kuchen besuchen. Die Heime machen dies möglich. Auch Spielenachmittage werden zum schnuppern angeboten. 80 Prozent sind begeistert und wollen unbedingt zur KUR. Ihr müsst auch sagen dass das alles die Krankenkasse zahlt und das sie so lang dort bleiben können wie sie wollen Ich hoffe ich konnte euch etwas helfen. Lasst nichts unversucht ..

  26. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Meelia | Donnerstag,Juli 23.2020

    ich schließe mich den Kommentaren an. Gutes Zureden und Argumente bringen überhaupt nichts, wenn sie nicht begreifen, das sie Hilfe benötigen. Bei uns steht jetzt, außer der bereits vorhanden Verwahrlosung, die Selbstgefährdung im Raum, da sich unsere Mutter diese Nacht gegen den ärztlichen Rat aus dem Krankenhaus entlassen hat. Heute früh hätte sie eine dringend notwendige OP gehabt und riskiert nun eine Sepsis, da sie sich auch weigert die Medikamente zu nehmen. Einen Hausarzt hat sie nicht, sie wohnt 100 km von uns entfernt. Dort ist sie vor Jahren allein hingezogen. Sollen wir Kinder sie nun entmündigen und einweisen lassen ? Das macht es alles nicht besser. Wir retten ihr vielleicht damit das Leben, aber sie wird jede Maßnahme weiterhin ablehnen. Das bedeutet sedieren, fixieren und gegen ihren Willen am Leben erhalten. Auch dabei hilft einem niemand, haben alle Behörden durch und als Anteort kommt nur:“ jeder hat ein Recht auf Verwahrlosung.“

  27. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Petra Richter | Mittwoch,Juli 29.2020

    Zwischen Theorie und Wirklichkeit liegen tatsächlich Welten! Mir geht es ganz genauso wie allen hier. Ich bin mir sicher, dass jeder hier nicht nur in zahllosen schlaflosen Nächten nach Lösungen sucht. Sinnlos! Denn kein Mensch passt in eine Schublade. Es ist mir schleierhaft, nach welchem Schema man das „Muster-Exemplar“ eines zu pflegenden Menschen generiert hat und wie man davon überzeugt sein kann, dass dieses Muster auf ALLE zu pflegenden Menschen gleichermaßen anwendbar ist. Im Falle meiner Eltern scheitert es nicht einmal an den finanziellen Möglichkeiten! Sie WOLLEN einfach keine fremde Hilfe. Basta. Meiner Mutter (84) ist an Demenz erkrankt (inzwischen auch sehr aggressiv) und mein Vater (85) ist schwer herzkrank und gehörlos. Beide erwarten, dass wir Kinder uns rund-um-die-Uhr um sie kümmern, „weil man dafür ja Kinder hat“. Ja, es sind meine Eltern. Und ja, ich bin moralisch verpflichtet, ihnen Hilfe zukommen zu lassen. Ich würde doch sehr gut helfen, wenn ich beide in einem schönen Alters-/Pflegeheim unterbringen würde. Doch gegen deren Willen kann weder ich noch sonst jemand etwas tun, solange beide noch „nein“ sagen können. Meine Vollmachten nutzen mir gar nichts, denn alle Stellen, die mein Ansinnen unterstützen könnten, haben nur die Momentaufnahme anlässlich eines Besuchs, an dem meine Eltern stets vorbildlich und insbesondere relativ schweigsam dasitzen und freundlich lächeln. Es ist zum Verzweifeln macht krank.

  28. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Bärbel Fischer | Samstag,August 22.2020

    Ich lese hier meine Leidenssituation. In jedem Kommentar finde ich mich wieder. Der innere Konflikt macht mir zu schaffen. Jeder Mensch hat ein Recht auf Verwahrlosung. Als Kind möchte ich da aber nicht zusehen. Viel Kraft Euch Allen

  29. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Claudia | Dienstag,September 08.2020

    Hallo, mein Gott, was bin ich froh, auf diese Seite gestoßen zu sein! Auch mir geht es wie allen. Meine Mutter, 87 Jahre alt, Lungenfibrose, sehr schwach inzwischen, mein Vater, 81 Jahre alt, herzkrank und Diabetes mit beginnender Demenz. Ich wohne im gleichen Haus wie meine Eltern und stehe neben meiner vollen Berufstätigkeit, quasi 24 Stunden parat! Aber auch ich bin am verzweifeln. Es geht mir wie allen, meine Mutter erwartet in allem meine Hilfe, was ich aber aufgrund von Beruf, Garten, meinem Vater, Haus gar nicht leisten kann. Auch Sie will keine Hilfe von außen und verwahrlost mir zusehends. Wenn ich Sie waschen will, etc…. mag sie nicht, weil es Ihr nicht gut geht. Am Abend wenn ich nach Hause komme, mache ich soviel nur möglich. Bin inzwischen aber auch voll am Limit angekommen. Mein Vater sieht die Situation kann aber auch nichts machen. Auch ich glaube langsam, dass es wirklich erst ganz bitter werden muss, bevor sich etwas ändert. Aber wie Ihr alle bereits geschrieben habt, es tut verdammt weh, zum zusehen verdammt zu sein. Ich kann nur allen raten, welche auch wie ich alleine sind und schon älter, 53, selbst, rechtzeitig für die eigene Person Vorsorge zu treffen! Ich möchte dieses Elend, falls es mir auch mal so gehen sollte, nicht meinem Sohn zumuten. Darum Vorsorge und rechtzeitig!!! betreutes Wohnen etc….. Euch allen, wünsche ich ganz viel Kraft diese schwere Zeit, ohne selbst größeren Schaden zu nehmen, zu überstehen!

  30. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Michael | Dienstag,September 22.2020

    Ich bedanke mich für die (meisten) vorherigen Kommentare hier. So bescheuert das klingt, das man daran sieht, solche Probleme nicht allein zu haben und damit also zu wissen, das man selbst nicht Schuld ist und eben nicht zu wenig getan hat, macht einem widerum Mut und beruhigt.Bei mir ist das „Problem“ mein Vater, der nach dem Tod meiner Mutter vor zweieinhalb Jahren immer weiter abbaut. Auch ich kann bestätigen: in Puncto Behörden und auch in Puncto sogenannter „hochgelobten“ Beratungsstellen wird man komplett alleingelassen. Wohne in einer Großstadt und habe alle „nötigen“ Behörden, Beratungsstellen und Einrichtungen vor Ort und bin doch so allein. Highlight war vor kurzem ein Jungspunt vom sozialen Dienst, der mit seinem Theoriewissen nach Lehrbuch so vollkommen neben der Realität lag, so das ich ihm erst unter Anderem Vaters Rentenbescheide erklären durfte…Zu meinem Vater: Die Schilderungen aus den meisten Kommentaren spiegeln so ziemlich genau unsere Situation wider. Aggressivität, Unverständnis, Uneinsichtigkeit, alles Ablehnen Demenz, gleichzeitig aber täglich Jammern und „Dahinvegetieren“. Er verwahrlost zusehends, Hygiene findet quasi gar nicht mehr statt. Pflegedienst hatte er alles, bis er die auch vergrault hat. Dazu kommt, das er sehr starker Raucher ist (mind. 40 Zigaretten tägl.), was den Negativeffekt von Körperhygiene und Wohnungshygiene deutlich verstärkt. Was auch eine Zumutung für jeden Besuch und jede Pflegekraft ist, vor allem, wenn man dann noch beschimpft wird. Das Rauchen sorgt bei ihm nachweislich für beschleunigten Verfall: mehrere Krankenhausaufenthalte, mehrfach OP der Hauptschlagadern an Hals und Beinen, Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschrittmacher, Bypässe, irreparable Durchblutungsstörungen, deswegen dauernd große Schmerzen in den Beinen und den Händen. Laufen kann er so gut wie gar nicht mehr. Aktuell ist er wieder mal im Krankenhaus, selbst auf Zureden der Ärzte und Pfleger dort reagiert er nur mit wütender Ablehnung. Diesmal wird er wohl einen Finger an der rechten Hand verlieren. Die Ärztin dort (ich fands klasse) hat Ihn mit klaren Worten gesagt was Sache ist, er ist natürlich total ausgeflippt.Seit November 2017 bin ich für Ihn nahezu täglich am „Rotieren“ und hab inzwischen als Resultat selber nen Behindertenausweis und vorläufig Erwerbsunfähigkeitsrente nach nem fetten Burn-Out. Zu der ständigen Erfahrung am Ende trotz aller Bemühungen doch machtlos zu sein, kommt die Erkenntnis, das alles sowieso umsonst ist und sein wird, er wird sich halt trotz allem weiterhin „totrauchen“. Ich habe für manche Verhaltensweisen meines Vaters komischerweise ja auch Verständnis (schließlich hat er seine Frau/meine Mutter verloren und ich hab auch den Eindruck, er will eh nicht mehr und hat sich selbst völlig aufgegeben) aber ich kann nur jedem raten, auch für sich selbst rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, bevor es zu spät ist. Ja das schlechte Gewissen frisst einen auf, man glaubt trotzdem noch nicht genug getan zu haben, schließlich muß man hilflos zusehen wie ein einst geliebter Mensch verfällt. Meine Hausärztin (!) hat gesagt, sie hätte einige Patienten gekannt, wo die Kinder doch noch vor den pflegebedürftigen Eltern verstarben, weil sie sich für Ihre Eltern total aufgeopfert hätten. Das hat mir doch sehr zu denken gegeben…

  31. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Sonei | Sonntag,September 27.2020

    Nette Ratschläge, völlig an der Realität vorbei. Wenn man nicht selbst die Notbremse zieht, geht man zugrunde. Alles wird verweigert, alles ist schlecht und die eigenen Kinder böse. Es hilft weder der Hausarzt noch ein Pflegedienst. Man kann sich nur selbst helfen, indem man sich psychologische Hilfe holt und distanziert.

  32. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Karsten | Dienstag,September 29.2020

    Schliesse mich Sonei an, Notbremse ziehen und distanzieren. Mutter 78 mit Parkinson, Vater 80 und auch wacklig. Beide extremst stur, eingefahren, starrsinnig. Keinerlei Kooperation bei Unterstützung und Hilfe. Alles wird abgelehnt. Letztes Jahr Mutter nach 4 Wochen fast nichts essen und trinken komplett dehydriert, wurde aber komplett verschwiegen. Sie will ja nicht ins Krankenhaus. Erst als Notarzt gerufen werden musste. Dann Rennerei, Zureden, zureden, zureden, Helfen versuchen. 3 Wochen nach dem Krankenhaus wieder der gleiche alte Trott. Hausarzt hat die Nase voll, macht nur noch Pflichtprogramm. Als Sohn keinerlei Einfluss auf die beiden. Vater mit Mutter überfordert, er permanent kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Kein vernünftiges Reden mehr möglich. Die beiden kappseln sich in Wohnung ab und streiten und ziehen sich gegenseitig runter. Jetzt im Sommer kommt Vater tatsächlich einmal um Hilfe gerannt. Mutter liegt im Bett und hat sich Schlagadern aufgeschnitten. Schnell rüber , Notarzt rufen, Arm hochhalten, Messer liegen im Bett rum. Bis Notarzt kommt läuft einem das Blut der Mutter über Arme und Hemd. Not-OP auf Intensivstation, dann Pflichteinweisung in Neurologische Klinik. Dort 3 Wochen. Vater wieder uneinsichtig. Hat sie nur gemacht um ihn zu entlasten. Schipft in in Klinik mit Arzt . Arzt hat genug von dem kurz vor dem Kolaps mit erhobenen Zeigefinger schimpfenden Alten. “ Sie können Ihre Frau jederzeit mit nach Hause nehmen. Sie sind nur die ärztliche Hilfe. Wenn Sie sie mit nach Hause nehmen wollen, nehmen sie sie mit“. Wunderbar, also nach 3 Wochen wieder zuhause. Medikamtentös neu eingestellt, etwas besserer Zustand. Wieder Rennerei ohne Ende, Sozialdienst organisieren, und, und, und…. Jetzt 4 Wochen nach Klinik „Sozialdienst taugt nichts, die machen nichts, können wir alles selber, wir bestellen den wieder ab“ . Klar macht der nichts, wenn die beiden blockieren, sie brauchen ja nichts. Also wieder gleiche alte Schiene wie vorher. Krankenkasse Sozialdienst Beratung: “ wir können nichts machen, in Deutschland kann jeder so leben wie er will. Aber Sie als Sohn trifft keine Schuld sie haben alles gemacht was geht.“ Also selber schlaflose Nächte, beidseitiges Ohrenpfeifen, etc. – jetzt bin ich auch soweit wie Sonei DISTANZIEREN.

  33. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Kerstin Klepatz | Donnerstag,Oktober 01.2020

    Hallo an alle verzweifelten Töchter und Söhne,Wie gut kann ich Euch verstehen. Ich selber bin auch in einer blöden Situation. Mein Vater mit fortgeschrittenem Parkinson kann kaum mehr laufen. Er fährt einen E-Rolli. Damit er irgendwie mobil ist. Allerdings schläft er darauf auch mal ein, kleinere Unfälle etc. eingeschlossen. Er lebt allein und verwahrlost körperlich und räumlich total. Meint noch Enten und Kaninchen halten zu können, die armen Viecher tun mir so leid. Freunde und Verwandten haben sich abgewandt, weil er ein ganz unangehmer Zeitgenosse geworden ist, gemein und fordernd. Alles muss nach seiner Nase laufen aber das wie….. da kann man nur die Hände über den Kopf schlagen. Alles was er versucht zu machen ist gefährlich für ihn und andere. Es kommt zwar ein Putzdienst, aber die dürfen kaum etwas machen, er hat kein Bock auf die Leute. Alle haben Unrecht , er würde schon zurecht kommen. Allerdings versteht er Anschreiben von Behörden etc. Arzt und Krankenkassen Angelegenheiten nicht mehr. Will man dafür seine Papiere sortieren um darauf reagieren zu können, ist das in seinen Augen Schwachsinn. Er ist in den meisten Sachen absolut realitätsfern. Die Liste könnte ich unendlich ausführen. Bei der ganzen Situation habe ich mich dermassen mit meinem Bruder zerstritten, das wir nur noch das allernötigste reden. Er lässt „den Alten“ zufrieden, der will ja keine Hilfe!! Aber kann man seinen Vater so verwahrlosen lassen? LG an alle verzweifelten Kinder

  34. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    I. Armin | Dienstag,Oktober 13.2020

    Mein Vater ist 72 sturr wie Sch… (geht seit 4 Jahren oder mehr so) Meine Mutter(55) geht kaputt, er braucht einen Pfleger, will er nicht, mein Mutter pflegt ihn, kann sie nicht.Er ist alkoholsüchtig, aggressiv, sturr, nicht dement, faul, etc. … Wir wollen die Häuslichetrennung aber wenn meine Mutter ihn alleine lassen würde, wäre sie rechtlich dran. (Unterlassung der Hilfeleistung) Wahrscheinlich Gefängnis!Hat jemand eine Lösung?!Vielen Dank für all die Kommentare ist schon krass das es vielen so geht. Mit verzweifelten GrüßenI. Armin

  35. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    I. Armin | Dienstag,Oktober 13.2020

    Meine Grammatik lässt im oberen verfassten Kommentar zu wünschen übrig, habe dies mit Wut und gehetzt verfasst. :’D

  36. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Sandra | Sonntag,November 08.2020

    Es tut so gut eure Kommentare zu lesen und zu wissen, dass man nicht allein ist. Der Artikel selbst ist wenig hilfreich- denn wenn die Angehörigen keine Pflege wollen hilft wohl gutes Zureden auch nix.Mein Vater (90 Jahre) hat sich nach einem Schlaganfall selbst aus dem KH entlassen und will partout nicht in ein Pflegeheim. Stattdessen verwahrlost er nun zu Hause. Der Pflegedienst kommt zwar, jedoch kann dieser die gesamte dringend benötigte Pflege überhaupt nicht abdecken. Mein Vater schimpft auf jeden- dabei meinen es alle nur gut. Die ganze Familie geht auf dem Zahnfleisch. Depressionen, Bourn Out- alles schon dabei. Wie sitzen immer auf Abruf- die Angst im Nacken, dass es etwas in der Wohnung passiert ist. Geistig ist er noch voll da- der Körper will nicht mehr. Es ist furchtbar. Ich bin so erschöpft- gehe selbst noch einer anspruchsvollen körperlichen Tätigkeit nach. Es wird auch erwartet dass ich helfe und teilweise werden Erpressungen ausgesprochen und sich in Rage geredet. Alle leiden darunter. Wir sind unendlich verzweifelt….

  37. So helfen Sie Angehörigen, die ihre Pflege verweigern
    Gudrun Zwarg | Donnerstag,November 26.2020

    Durch Zufall bin ich auf die Seite gestoßen und bin froh das ich nicht alleine solche Probleme habe.Meine Eltern sind beide 85 Jahre alt,mein Vater ist schwer dement und seit einer Woche zur Probe in der Kurzzeitpflege.Es ging einfach mit beiden Zuhause nicht mehr.Meine Mutti hat den ganzen Tag nur geschimpft wenn das Bett mal wieder nass oder die Windeln voll waren.Am Wochenende vergaß sie ihn Essen zu machen oder sie trug ihn ob er was zu Essen oder Trinken will.Er antwortete aber nicht und somit hatte er nichts.Oder sie stellte etwas zum Essen und Trinken auf sein Betttisch,er kann aber nicht mehr alleine essen.Wenn ich ihr das dann mindesten 10 x am Tag gesagt habe meinte sie nur:der macht das mit Absicht um mich zu ärgern,er spricht nicht mit mir und das macht er alles mit Absicht.Ich habe ihr zig mal erzählt das er es nicht mehr kann mit Pflegegrad 5.Auch sagte sie ständig den Pflegedienst ab weil es ihr zuviel war das die Schwestern gekommen sind.Vati ist jetzt gut aufgehoben das habe ich durch gesetzt weil ich seine Betreuung habe.Aber auch meine Muttimacht tüchtig Probleme.Sie ist seit Jahren abhängig von Zolpidem.Wenn sie abends ins Bett geht nimmt sie eine Tablette,nach ein paar Minuten merkt sie das die Schlaftablette nicht wirkt und so denkt sie das sie ja noch keine genommen hat.Wieviel in einer Nacht braucht kann ich nur vermuten.Ich schätze 3- 4 Tbl.Dann wird sie mitten in der Nacht minder und stellt die Möbel um,und randaliert regelrecht in der Wohnung.Manchmal wird sie auch aufgegriffen,im Nachthemd barfuß und Kissen oder Decken untern Arm.Heute war es wieder soweit sie stand auf einmal bei mir mitten im Winter mit barfuß Beinen ,Nachthemd und Läufer vor meiner Tür und suchte ihr Bett.Ich habe sie dann nach Hause gebracht und ins Bett gelegt,die Wohnung war wieder total verwüstet.Tagsüber wirkt sie fast normal für ihr Alter.Ist zwar vergesslich,hat etwas Altersdemenz und auch die Wohnung schafft sie nicht mehr.Aber Hilfe will sie auch nicht .Seit 1 Jahr hat sie nach einen nächtlichen Sturz starke Schmerzen im Bein und kann kaum laufen,aber zum Arzt will sie auch nicht.Habe mehrere Termine gemacht,die sie immer wieder absagt.Im Moment pendelte ich zwischen Vati und Mutti hin und her.Ich weiß nicht was das noch werden soll.Habe überall schon um Hilfe für meine Mutti gebeten,das ich sie in betreutes Wohnen bringen kann.Denn ich habe jede Nacht ein ungutes Gefühl.Auch ihre Hausärztin sagt das sie es nicht mehr alleine schafft,aber sie will nicht.Ich werde sie sicher eines Tages mit einer Überdosis vorfinden.Habe es auch so ihrer Hausärztin gesagt,sie meinte nur:na sie hört eh nicht,dann ist es so!

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