Duerfen Kinder Sushi essen

Ab wann darf ein Kleinkind Sushi essen?

Ab wann dürfen Kinder Sushi essen? Fachleute empfehlen, mit dem Verzehr zu warten, bis sie den vollständigen Impfschutz erhalten haben.

Wenn ein Kind offen für andere kulinarische Optionen als Dino-Nuggets und einfache Nudeln ist, kann sich das wie ein Glücksfall anfühlen. Aber ist es denn in Ordnung, den Kleinen auch gehobenere Kost wie Sushi anzubieten?

Ernährungsberater gehen davon aus, dass gekochtes Sushi für Kinder völlig unbedenklich ist. Bei Sushi mit rohem Fisch sollten Eltern und Betreuungspersonen jedoch Vorsicht walten lassen.

Dürfen Kleinkinder Sushi essen, das Gemüse, Fisch oder andere Zutaten enthält? Und wenn ja, welche Sorten sind am sichersten? In diesem Beitrag äußern sich Fachleute dazu, ob Sushi für Kinder sicher ist oder nicht.

Sushi für Kinder – ab wann?

Grundsätzlich ist es am besten, mit dem Verzehr von rohem Sushi zu warten, bis Kinder etwa fünf Jahre alt sind, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Mit fünf Jahren ist das Immunsystem von Kindern robuster, und sie haben zu diesem Zeitpunkt ihre Hepatitis-A-Impfserie abgeschlossen. (Mehr dazu, warum das so wichtig ist, gleich.)

Gekochtes Sushi dürfen allerdings auch Kleinkinder essen, also achten Sie darauf, dass es auf dem Speiseplan steht, wenn es ihnen schmeckt.

Sushi ist sehr gesund und eine gute Möglichkeit, Kinder dazu zu motivieren, Gemüse zu essen. Dabei lohnt es sich, offen für verschiedene Sushi-Varianten zu sein – es muss nicht immer nur Fisch enthalten.

Gibt es einen „sicheren“ Weg, Sushi in den Speiseplan aufzunehmen?

Genau wie bei der Babynahrung sollten Sie auch bei Sushi langsam – und mit gekochten Zutaten – beginnen. Sushi kann eingeführt werden, indem man neben gekochtem Fisch auch Sushi auf der Basis von Gemüse oder Ei anbietet.

Wenn Sie Ihrem Kind gekochtes und/oder auf Gemüse basierendes Sushi geben, führen Sie es an ein neues Nahrungsmittel heran und verringern gleichzeitig das Risiko einer allergischen Reaktion oder lebensmittelbedingter Erkrankungen, die bei rohem Fisch vorkommen können.

kinder sushi

Welche Arten von Sushi sind für Kleinkinder sicher?

Am besten beginnt man mit einer Sushi-Rolle auf Gemüsebasis. Danach kann man zu vollständig gegartem Sushi übergehen, das idealerweise Fisch oder Schalentiere mit geringem Quecksilbergehalt, wie Lachs, Garnelen oder Krabben, enthält.

Hier sind einige Sushi-Optionen für Kleinkinder, wie sie etwa vom Bundeszentrum für Ernährung empfohlen werden:

  • Avocado-Rollen
  • Gemüserollen (Gurke, Karotten, Spinat etc.)
  • gekochte Lachsrollen
  • gekochte Krabbenrollen

Sowohl Lachs als auch Krabben enthalten wenig bis kein Quecksilber.

Was sind die Gefahren für Kinder beim Verzehr von Sushi?

Hier gibt es gleich mehrere Bedenken:

1. Erstickungsgefahr

„Bei größeren Stücken besteht die Gefahr des Erstickens, wenn ein Kind versucht, zu viel abzubeißen“, so Dr. Christina Rempe und Andrea Fenner.

Mit anderen Worten: Der klebrige Reis, der Fisch und der Seetang können für Kinder schwierig zu verzehren sein. Um das Risiko des Erstickens zu minimieren, sollten Sie gekochtes Sushi und Sushi-Rollen immer in kleine Stücke schneiden, bevor Sie sie Kleinkindern servieren.

2. Quecksilberbelastung oder -vergiftung

Es ist außerdem wichtig, auf den Quecksilbergehalt verschiedener Fische zu achten. Eine Belastung durch Quecksilber kann bei Kindern zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich langfristiger kognitiver Beeinträchtigungen.

Selbst wenn ein Kind eine große Menge Quecksilber kontinuierlich aufnehmen müsste, damit es tatsächlich zu einer Vergiftung kommt, ist es dennoch ratsam, darauf zu achten und den übermäßigen Verzehr von Fischarten, die für ihren hohen Quecksilbergehalt bekannt sind, zu vermeiden.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES hat eine Tabelle über den Quecksilbergehalt in Fisch erstellt, in der die Konzentrationen vom niedrigsten zum höchsten Wert aufgeschlüsselt sind.

3. Durch Lebensmittel übertragbare Viren und Parasiten

Bei rohem Fisch besteht zudem die Gefahr, sich mit Hepatitis A und anderen Parasiten zu infizieren. Hepatitis A ist ein Virus, dessen Ausheilung Monate dauern kann, während Parasiten, wie z. B. Bandwürmer, in den Verdauungstrakt eindringen und eine Reihe von Symptomen verursachen können. Kurzum: Sie wollen nicht, dass Ihr Kind sich ansteckt.

Symptome von Hepatitis A

Laut der AAP können die folgenden Symptome auf eine akute Hepatitis A bei Kindern hinweisen. Sollte Ihr Kind eines dieser Anzeichen entwickeln, suchen Sie einen Kinderarzt auf:

dunkler Urin

heller Stuhlgang (blass)

juckende Haut

gelbliche Haut oder Augen (Gelbsucht)

Müdigkeit

Fieber über 38 °C

Übelkeit oder Erbrechen

Unterleibsschmerzen

Appetitlosigkeit

Gelenkschmerzen

4. Allergische Reaktionen

Schalentiere sind häufig Auslöser für allergische Reaktionen, weshalb beim Verzehr von Sushi die Möglichkeit besteht, dass eine Lebensmittelallergie auftritt.

Symptome einer allergischen Reaktion

Symptome einer allergischen Reaktion können verschiedene Anzeichen umfassen, darunter:

  • schnell einsetzende Schwellungen im Bereich der Lippen, der Zunge und der Augen
  • Keuchen
  • ein allgemeines Gefühl von Juckreiz
  • das schnelle Auftreten von Nesselsucht oder eines nesselsuchtähnlichen Ausschlags am ganzen Körper

Falls ein Kind eines der oben genannten Symptome zeigt (und Sie kein Epinephrin – d. h. einen „Epi-Stift“ – dabei haben), rufen Sie sofort den Notruf an und bringen Sie es in die nächste Notaufnahme.

Portionsgröße und Verzehrhäufigkeit: ihre Bedeutung für Kleinkinder und Sushi

Die Portionsgröße spielt bei Sushi eine weniger zentrale Rolle. Es wird jedoch empfohlen, den Verzehr von Sushi mit quecksilberhaltigem Fisch wie Thunfisch auf etwa 340 g pro Woche zu begrenzen. Zudem sollte darauf geachtet werden, wie viel Sushi mit Reis ein Kind isst. Ein übermäßiger Konsum dieser reislastigen Sushi-Rollen kann dazu führen, dass Kinder leere, stärkehaltige Kalorien schnell aufnehmen und sich dann zu satt fühlen, um noch wichtiges Obst und Gemüse zu essen.

Gibt es Arten von Sushi, die Kleinkinder überhaupt nicht essen sollten?

Es wird empfohlen, Sushi mit quecksilberhaltigem Fisch zu meiden, dazu zählen Schwertfisch, Wolfsbarsch und Plattenfisch. Wie bereits erwähnt, sollten Kinder möglichst keinen rohen Fisch essen, bis sie den kompletten Impfschutz gegen Hepatitis A erhalten haben. Es wird empfohlen, dass Kleinkinder rohe Schalentiere meiden, da diese verunreinigt sein können, lebensmittelbedingte Infektionen übertragen und möglicherweise allergische Reaktionen hervorrufen.

Welche Vorteile bietet der Verzehr von Sushi für Kleinkinder?

Kinder, die sicherere Sushi-Varianten für ihre Altersgruppe essen, könnten möglicherweise mehr Gemüse und gekochten Fisch zu sich nehmen, was ihnen hilft, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien zu erhalten. Einige Sushi-Rollen enthalten Avocado, die eine gesunde Quelle für Fette und Ballaststoffe bietet. Fisch liefert, je nach Art, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren.

Fazit

Nach Ansicht von Fachleuten sollten Kinder, die noch nicht vollständig gegen Hepatitis A geimpft sind, keinen rohen Fisch verzehren. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Verzehr von Sushi gänzlich vermieden werden sollte. Wenn Sie Ihrem Kleinkind gekochtes oder vegetarisches Sushi anbieten, hat das sogar gesundheitliche Vorteile und ist ein guter Übergang zum echten Sushi.

Kleinkindern Sushi zu geben, bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sie mit neuen Nahrungsmitteln und Geschmacksrichtungen vertraut zu machen. Dies fördert die Bereitschaft, neue Dinge auszuprobieren und erweitert ihren Geschmackshorizont.



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