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Alleinerziehend einen neuen Partner finden

Unsere Lieblingsblogger schreiben für Sie

Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich woanders eine neue. Das kann auch für die Trennung nach langjähriger Beziehung mit Kindern gelten. Bloggerin Alexandra weiß, wovon sie schreibt.

Das Know-how und die eigenen Erfahrungen unserer Lieblingsblogger sind das Herzstück unseres Magazins. Dr. med. Alexandra Widmer schreibt ihren Blog für Menschen, die Kinder haben und alleinstehend sind. Sie appelliert an die Stärke alleinerziehender Männer und Frauen – nicht zuletzt, weil sie selbst weiß, was das Leben einem  in dieser Situation abverlangt. Für uns hat sie sich die Frage gestellt, wie die Suche nach einem neuen Partner wieder beginnen kann.

 

In diesem Artikel berichte ich darüber, wie Sie als Mutter oder Vater mit einem oder mehreren Kindern einen neuen Partner finden und mit kommenden Hürden umgehen können.

 

Um Ihnen das Thema näher zu bringen, möchte ich Ihnen die Geschichte von zwei Müttern erzählen: Beide leben mit denselben äußeren Bedingungen. Seien Sie neugierig und achten Sie auf den Unterschied:

1. Beispiel:

Susanne ist eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (3 und 6 Jahre alt).

Sie wünscht sich einen neuen Partner. Sie hat kaum einen Abend für sich, da der Vater die Kinder selten sieht.

 

Gedanken über die Situation: „Das wird doch nie mehr etwas werden. Ich habe ja gar keine Zeit. Ich kann mir keine Hilfe suchen. Das kostet doch viel Geld.“

 

Gedanken über sich selbst: “ Wer will mich denn noch mit zwei kleinen Kindern? Ich habe wenig Zeit für den Mann. Der wird mich sicher nicht verstehen. Ich weiß  gar nicht mehr, wie das funktioniert mit dem Flirten. Das wird wohl eher ein Wunsch bleiben. Männer wollen sicher eine Frau ohne Kinder. Ich kann einfach nichts machen.“

 

Susannes Körperempfinden, wenn sie so denkt: antriebslos, müde und erschöpft, angespannt

 

Susannes Verhalten: Sie achtet weniger auf ihr Äußeres. In Dating-Portalen schreibt sie dem ein oder anderen, ohne sich jedoch zu treffen. Sie zieht sich mehr und mehr zurück.

2. Beispiel:

Marie ist eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (3 und 6 Jahre alt).

Sie wünscht sich einen neuen Partner. Sie hat kaum einen Abend für sich, da der Vater die Kinder selten sieht.

 

Gedanken über die Situation: „Es ist keine einfache Situation. Gerne hätte ich mehr Zeit, um wieder einen Partner bei mir zu haben. Wie kann ich das lösen? Da muss es doch Mittel und Wege geben. Es gibt sicher auch Männer, die gerne Frauen mit Kindern treffen möchten.“

 

Gedanken über sich selbst: “ Ich werde schon eine Lösung finden. Ich bin nicht nur eine Mutter, sondern auch eine Frau. Ich bin es wert, dass es mir auch gut geht. Denn wenn ich glücklich bin, spüren das meine Kinder und ihnen geht es auch gut. Natürlich werde ich immer noch genauso für sie da sein und ihnen das zeigen. Die Situation ist ätzend, doch ich sehe nicht ein, meine Energie dafür zu verschwenden, mich weiter darüber zu ärgern.“

 

Maries Körperempfinden, wenn sie so denkt: etwas müde

 

Maries Verhalten: Marie sucht im Internet nach anderen Müttern, die ebenfalls alleinerziehend sind und fragt sie nach ihren Erfahrungen.

Sie schließt sich einer Gruppe von Alleinerziehenden in ihrem Umfeld an. Sie überschlägt ihre Kosten und schaut, auf was sie ggf.  verzichten kann, um mehr Zeit für sich zu haben. Sie schaut sich mehrere Babysitter an, ohne schon gleich eine Entscheidung treffen zu müssen.

Frage:

Was ist der Unterschied zwischen Susanne und Marie?

Antwort:

Obwohl die äußere Situation ähnlich ist, ist die innere Wahrnehmung völlig verschieden.

 

Daraus lässt sich schließen, dass es neben den äußeren Herausforderungen auch immer „innere Herausforderungen“ gibt. Und das sind unsere Gedanken!

 

Schon der griechische Philosoph Epiktet wusste:  „Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern die Meinungen und Urteile über die Dinge.“

Lösung 1

Erkennen Sie sich in einer der beiden Frauen wieder?

 

Wenn Sie eine Marie sind, werden Sie früher oder später einen neuen liebevollen Partner finden. Sie sehen trotz der nicht einfachen Umstände einen Weg. Der ist sicherlich anders, als das was Sie sich einmal erträumt haben. Dennoch haben Sie Vertrauen in sich selbst und das wird der richtige Mann auch spüren.

 

Wenn Sie eine Susanne sind, wird Ihr Verhalten Ihnen selten die Möglichkeit eines neuen Partners bescheren. Sie werden jetzt wahrscheinlich sagen: „Ich kann meine Gedanken doch nicht ändern. Sie sind wie sie sind.“

 

Da gebe ich Ihnen bis zu einem gewissen Punkt recht. Wenn ich Ihnen in Ihrer jetzigen Situation sagen würde, dass Sie positiv denken sollten, würde das fünf Minuten klappen. Eine Seite in Ihnen wüsste, dass das zu künstlich wäre.

 

Dazu eine kleine Geschichte

 

In einem fernen Land lebt eine junge Frau, die eine neue Wohnung am Meer sucht. Leider sind die Wohnungen alle zu teuer, so dass sie sich in der Stadt umschauen muss. In dieser Stadt gibt es nur enge Straßen und sehr viele Autos die einen Riesenlärm machen. Erst versucht sie, vor diesen Autos zu fliehen und nur noch an das Meer zu denken. Doch leider klappte das immer nur fünf Minuten.

Irgendwann ist sie so erschöpft vom Suchen, dass sie eine Wohnung an einer mehrspurigen Straße mietet.

Zu Beginn kann sie kaum schlafen und sich konzentrieren, da es so laut ist. Nach etwa einer Woche wunderte sie sich jedoch. Sind die Autos weniger geworden? Nein!

Sie schaut aus dem Fenster. Genauso viele Autos wie immer.

 

Was ist passiert?

Die junge Frau hat unbewusst begonnen, dem Lärm nicht mehr zuzuhören. Die Autos sind leiser.

 

Lösung 2

Die wichtigste Herausforderung, um als Alleinerziehende bzw. als Alleinerziehender einen neuen Partner bzw. eine neue Partnerin zu finden, ist Ihren selbst abwertenden Stimmen im Kopf (Gedanken) immer weniger zuzuhören. Und wenn die Stimmen reden, machen Sie sich klar, dass Sie ihnen nicht folgen müssen. Es ist Ihre Entscheidung. Das Wichtigste ist erst einmal, diese Stimmen wahrzunehmen.

 

Sie sind eine liebenswerte Frau/ ein liebenswerter Mann, die/der es auch mit einem oder mehreren Kindern verdient hat, eine neue Partnerschaft zu führen.

 

Denn wenn es Ihnen gut geht, geht es auch Ihren Kind bzw. Kindern gut.

 

 

Zur Person Alexandra Widmer

NEU (2)Die studierte Medizinerin arbeitete als Fachärztin für Neurologie bevor sie sich mit Hilfe einer Zusatzausbildung auf die Ärztliche Psychotherapie spezialisiert hat.  Sie lebt in Hamburg und arbeitet in einem psychosomatischen und psychotherapeutischen Versorgungszentrum. Über ihre Motivation zum Bloggen sagt sie selbst:
„Auch ich kenne solche Stimmen (Gedanken) in meinem Kopf, die mir ständig sagen: Wen interessiert, was du zu sagen hast? Übernimmst du dich nicht? Wer liest denn deine Artikel?
„Ich habe vor einigen Wochen beschlossen, nicht mehr auf sie zu hören und meinen Blog gestartet. Auf meiner Seite finden Sie eine Menge an konkreten Hilfen, wie Sie Ihren Alltag mit Kindern leichter und zufriedener gestalten können.



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