Den ganzen Tag müde, plötzlich mag man das Lieblingsparfum nicht mehr riechen und irgendwie fühlt sich alles merkwürdig an. Wenn Frauen mit Kinderwunsch kleine Veränderungen an ihrem Körper bemerken und die übrigen Umstände – zum Beispiel der Verzicht auf die Verhütung – dafür sprechen, kommt schnell die Frage auf: Bin ich schwanger?
Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft bemerken viele Frauen bereits wenige Tage nachdem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingenistet hat. Ab dem siebten bis zehnten Tag nach dem Eisprung beginnt der Körper mit der Produktion des Schwangerschaftshormons HCG. Frühestens ab dann können die ersten Schwangerschaftsanzeichen auftreten.
Für sich genommen, deuten diese Anzeichen nicht unbedingt auf eine bestehende Schwangerschaft hin – treten einige oder alle aber gemeinsam auf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie die Vorboten einer Schwangerschaft sind und Sie ein Baby erwarten. Endgültige Klarheit kann natürlich nur eine Ultraschalluntersuchung bei Ihrem Frauenarzt bringen.
Ausbleiben der Periode
Es ist ganz normal, dass die Menstruation der Frau aufgrund von Stress, Problemen im Familien- oder Berufsleben, Krankheit oder Klimaschwankungen unregelmäßig auftritt, sich verschiebt oder sogar ganz ausbleibt. Dennoch ist das Ausbleiben der Monatsblutung eines der typischsten und deutlichsten Anzeichen einer Schwangerschaft. Einige Frauen bemerken einige Tage nach der Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter eine leichte Blutung, die so genannte „Einnistungsblutung“. Diese ist häufig schwächer als die übliche Periode, wird aber oft mit ihr verwechselt.
Übelkeit und Erbrechen
Die oft vor allem morgens auftretende Übelkeit, manchmal in Verbindung mit Erbrechen, gilt als eines der bekanntesten Schwangerschaftsanzeichen – obwohl sie bei 40 Prozent aller Frauen gar nicht auftritt. Die Schwangerschaftsübelkeit tritt vor allem in den ersten drei Schwangerschaftswochen auf. Meist ist sie harmlos und klingt bis spätestens zur 16. Schwangerschaftswoche von alleine wieder ab. Kommt es jedoch zu starkem Erbrechen in der Schwangerschaft, spricht man von einer so genannten „Hyperemesis gravidarum“, die ärztlich behandelt werden muss.
Heißhunger-Attacken
Der plötzlich auftretende Heißhunger auf eigenartige Lebensmittelkombinationen ist ein Klischee, das nicht jede werdende Mutter bestätigen kann. Dennoch können unvermittelte Heißhunger-Attacken ein Schwangerschaftsanzeichen sein, das durch die Hormone und eine mögliche Unterzuckerung hervorgerufen wird. Ein untrügliches Anzeichen einer Schwangerschaft sind solche Gelüste jedoch nicht. Tritt der Heißhunger in Verbindung mit weiteren Anzeichen auf, sollten Sie einen Schwangerschaftstest oder einen Besuch bei Ihrem Gynäkologen in Erwägung ziehen, um Klarheit zu schaffen.
Veränderte Körpertemperatur
Frauen, die regelmäßig ihre Temperatur messen, weil sie zum Beispiel mit der Temperaturmethode verhüten, merken mit Beginn der Schwangerschaft, dass ihre Temperatur kurz vor dem Eintreten der erwarteten Periode nicht wie gewohnt absinkt, sondern hoch bleibt. Wie auch die Heißhungerattacken sind Schwankungen der Körpertemperatur jedoch ebenfalls kein absolut verlässliches Anzeichen einer Schwangerschaft. Die Ursache dafür kann zum Beispiel auch eine nahende Erkältung sein.
Empfindlicher Geruchs- und Geschmackssinn
Sie halten es in der stickigen U-Bahn einfach nicht mehr aus, da Sie die Körpergerüche Ihrer Mitfahrenden viel sensibler wahrnehmen als bisher, allein beim Gedanken an Kaffee oder Blutwurst wird Ihnen übel und wenn Ihnen jemand mit einer brennenden Zigarette entgegen kommt, wechseln Sie vor Ekel die Straßenseite. Diese gesteigerte Sensibilität ist zum einen auf den veränderten Hormonhaushalt der Frau zurückzuführen und zum anderen auch ein Schutzmechanismus, der dafür sorgt, dass sich die Schwangere von schädlichen Substanzen fernhalten. Das führt mitunter auch dazu, dass Gerüche, die Sie vorher als angenehm empfanden, Sie nun abstoßen.
Veränderung der Brüste
Bereits zu Beginn der Schwangerschaft bemerken einige Frauen ein Ziehen in den Brüsten. Um die siebte Schwangerschaftswoche herum wird die Brust vieler Schwangerer zudem schwerer, spannt oder juckt, da die Brust sich bereits jetzt auf das Stillen des Babys vorbereitet. Zudem sind die Brüste oftmals empfindlicher als sonst. Außerdem kann es vorkommen, dass sich die Farbe der Brustwarzen verändert. Sie sind nun stärker pigmentiert und wirken dadurch dunkler.
Stimmungsschwankungen und Müdigkeit
Während der Schwangerschaft schicken die Hormone Ihren Körper auf eine Achterbahnfahrt. Das äußert sich oft durch Stimmungsschwankungen. In einem Moment könnten Sie die ganze Welt umarmen und eine Sekunde später fühlen Sie sich bedrückt, sind launisch und zickig oder urplötzlich den Tränen nahe. Viele Frauen sind besonders zu Beginn ihrer Schwangerschaft sehr müde und haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Der Körper sammelt seine Kräfte für die kommenden Monate und das Progesteron tut sein übrigens, um für die bleierne Müdigkeit zu sorgen, die Schwangere oft auch mitten am Tag überfällt.
Vermehrter Harndrang
Nicht nur in einem fortgeschritten Stadium der Schwangerschaft, wenn das Baby auf die Blase der Mutter drückt, kann es zu häufigerem Harndrang kommen. Das Hormon Progesteron, das während der Schwangerschaft verstärkt ausgeschüttet wird, stimuliert den Blasenmuskel, so dass Sie öfter auf die Toilette gehen müssen. Zudem wächst die Gebärmutter bereits früh und kann so vorübergehend auf die Blase drücken.
Ein positiver Schwangerschaftstest
Das wohl untrüglichste Anzeichen für eine bestehende Schwangerschaft ist natürlich ein positiver Schwangerschaftstest. Dennoch sollte ein Besuch bei Ihrem Frauenarzt der nächste Schritt sein, um wirklich alle Zweifel aus dem Weg zu räumen. Nur der Gynäkologe kann bei einer Ultraschalluntersuchung zweifelsfrei feststellen, ob Sie wirklich schwanger sind und bald Eltern werden.
