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Die richtigen Autokindersitze

Was Eltern beim Kauf beachten sollten

Jedes Baby und Kleinkind muss in einem Autokindersitz transportiert werden, damit es auf der Fahrt sicher aufgehoben ist. Was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Der Kindersitz

Der Kindersitz, auch Rückhaltevorrichtung genannt, ist ein Sitz, der speziell an die kleine Größe von Babys und Kindern angepasst ist. Er dient dazu, die Sitzposition des Kindes zu erhöhen, sodass der für den Sitzplatz vorgesehene Sicherheitsgurt nicht am Hals entlang, sondern über die Schulter verläuft.
Paragraph 21, Absatz 1a der Straßenverkehrsordnung (StVO) über Sicherheitsgurte regelt die sachgerechte Beförderung von Kindern bis zum 12. Lebensjahr im PKW. Demnach dürfen die Kinder, die kleiner als 150 Zentimeter sind, nur mit Rückhalteeinrichtung, also Kindersitzen, mitgenommen werden. Kinder, die jünger als 12 Jahre sind, aber größer als 150 Zentimeter dürfen demnach ohne Kindersitz befördert werden.
Kindersitze oder Rückhaltevorrichtungen werden nach der ECE Nr. 44 – dies ist die amtliche Genehmigung eines Kindersitzes – in unterschiedliche Klassen beziehungsweise Gruppen eingeteilt.

  • Klasse 0 für Babys bis 10 Kilo (Geburt bis ca. 6 Monate / entgegen oder quer zur Fahrtrichtung)
  • Klasse 0+ für Babys bis 13 Kilo (Geburt bis ca. 15 Monate / entgegen der Fahrtrichtung)
  • Klasse 0+ – I für Babys und Kinder bis 18 Kilo (bis 4 Jahre / gegen Fahrtrichtung oder ab 9 Kilo in Fahrtrichtung)
  • Klasse I für Kinder von 9-18 Kilo (9 Monate bis 4 Jahre / in oder gegen Fahrtrichtung)
  • Klasse II von 15-25 Kilo (zumeist in Fahrtrichtung)
  • Klasse I-III für Kleinkinder und ältere Kinder von 9-36 Kilo (9 Monate bis 12 Jahre)
  • Klasse II-III für Kinder von 15-36 Kilo (4 bis 12 Jahre / in Fahrtrichtung)
  • Klasse III für Kinder von 22 bis 36 Kilo (nur Sitzerhöhung in Fahrtrichtung)

Alle hier angegeben Gewichtsangaben sind Maximalwerte. Die Gewichtsangaben sollten unbedingt alle eingehalten werden. Auch ein zu früher Wechsel in eine höhere Klasse ist nicht zu empfehlen, da das Kind sonst nicht mehr gut gehalten wird und aus dem Sitz rutschen könnte.

Der richtige Autokindersitz

Die Wahl des richtigen Kindersitzen hängt ebenso vom Fahrzeugtypen ab.
Im Jahr 2011 testete der ADAC 36 Modelle und überprüfte diese erstmalig auch auf deren Schadstoffbelastung. Demnach waren vier der geprüften Modelle derart mit Schadstoffen belastet, dass das Gesamturteil nur „mangelhaft“ war. 21 Modelle wurden mit „gut“ bewertet und nur eine einzige Babyschale – die Römer Baby-Safe Plus SHR II mit ISOFIX Base – bekam die Note „sehr gut“.

Neugeborene oder Frühgeborene sollten in den ersten drei Monaten möglichst liegen, da ihre Wirbelsäule noch nicht stabil ausgebildet ist. Einige Kindersitzhersteller bieten daher Sicherungssysteme an, in denen die Kleinen liegend transportiert werden können. Diese Babywannen werden quer auf der Rückbank im Wagen befestigt. Für Kinder ab drei Monaten eignen sich Babyschalen als günstige Schutzbedingungen.

Rückwärtsgerichtete Kindersitze

Rückwärtsgerichtete Kindersitze sind zumeist Babyschalen bis zu 13 Kilo Körpergewicht. Aber auch andere Modelle können entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet werden.
Grundsätzlich bieten rückwärts ausgerichtete Modelle bei einem Frontalcrash Vorteile. Es ist ratsam sich vor dem Kauf an Testurteilen, etwa vom ADAC oder von Stiftung Warentest, zu orientieren. Der ADAC fand heraus, dass „Billig-Kindersitze“ zwar die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen erfüllen, die Modelle aber häufig erhebliche Mängel in Sicherheit und Bedienung aufweisen. Daher sollten Eltern lieber auf qualitativ hochwertige und demzufolge auch teurere Sitze zurückgreifen. Wer doch etwas sparen möchte, kann ebenso Auslaufmodelle von Markenherstellern erwerben. Diese sind oft gleich gut, wie neuere Sitze.

ISOFIX-Systeme

Unter „ISOFIX“ versteht man eine genormte, feste Verbindung zwischen Kindersitz und Fahrzeug. Mithilfe dieses Systems wird der Kindersitz fest mit dem Fahrzeug verbunden, anstatt dass der Sicherheitsgurt für Erwachsene verwendet wird. So wird der Einbau deutlich erleichtert und fehlerhafte Anwendungen kommen so gut wie in keinen Fällen mehr vor. Ganz im Gegenteil zu den Kindersitzen. Diese werden nur in 30 Prozent der Fälle richtig eingebaut. Fast alle neuen Automodelle kommen mit entsprechenden Haltebügeln auf den Rücksitzen und teilweise auch auf dem Beifahrersitz auf den Markt.

Wer einen passenden Kindersitz kaufen möchte, sollte sich dennoch von einem Fachhändler ausgiebig beraten lassen. Keinesfalls sollte der Kauf überstürzt sein, denn jedes Kind und jedes Auto ist anders gebaut.

 

 



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