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Fahrradfahren mit Baby

Praktische Fahrradtipps für den Frühling

Einsitzer, Zweisitzer oder Fahrradsitz? Wer sein Baby mit dem Fahrrad mit auf Tour nehmen möchte, steht vor einer Fülle an Transportmöglichkeit.

Der Frühling naht, die Temperaturen steigen und damit steht auch schon die Fahrradsaison vor der Tür. Doch vor allem frischgebackene Eltern stellen sich nun wahrscheinlich einige Fragen: Darf das Baby bereits mit auf Tour? Welche Transportmöglichkeit ist die beste? Und worauf sollte man beim Fahrradfahren mit Baby eigentlich achten? Die Antworten gibt Gerald Bacher von Zweiradkraft.com.

Anhänger als Einsitzer oder Zweisitzer?

Fahren Sie viel und weite Strecken oder planen Sie gar längere Fahrradurlaube, dann ist ein Fahrradanhänger die ideale Lösung. Er bietet nicht nur Platz für das Gepäck, er ist auch für den kleinen Mitfahrer die weitaus gemütlichere Alternative. Im Anhänger ist das Kind vor Wind und Regen geschützt, kann zwischendurch ein Nickerchen einlegen oder hat jede Menge Zeit zum Spielen. Selbst Familien mit nur einem Kind sollten sich an dieser Stelle überlegen, ob nicht sogar ein Zweisitzer eine Überlegung wert wäre – er bietet nämlich nochmals um einiges mehr Platz als ein Einsitzer. Abgesehen davon ist der Aufpreis relativ gering. Und wer weiß, vielelleicht ist ja schon bald ein zweites Kind im Anmarsch?

 

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Alternative Fahrradsitz

Der gute alte Fahrradsitz ist übrigens auch keine schlechte Lösung. Auch wenn er scheinbar zunehmend vom Kinderfahrradanhänger verdrängt wird, ist er vor allem für kurze Strecken sehr praktisch. Man braucht ihn nicht abzuhängen, er braucht weniger Platz, ist um einiges günstiger und er hat im Vergleich zum Anhänger kaum Eigengewicht. Wer also keine langen Strecken plant, der ist eventuell mit einem simplen Fahrradsitz gut beraten.

Ab wann darf eigentlich das Baby mit?

Bei dieser Frage hat der Kinderfahrradanhänger wiederum die Nase vorn. Während das Baby für den Kindersitz selbstständig sitzen können muss, kann es im Fahrradanhänger bereits wenige Wochen nach der Geburt mitgenommen werden. Darüber entscheiden übrigens die Eltern, denn das Gesetz gibt dabei keine klare Regelung vor. Man sollte allerdings berücksichtigen, dass die Wirbelsäule von Babys noch sehr instabil ist. Vorsichtiges, vorausschauendes Fahren ist also angesagt. Für einen noch besseren Schutz im Anhänger gibt es im Übrigen jede Menge Zubehör, wie beispielsweise Babyschalen, sogenannte Hängematten, Sitzverkleinerer und Nackenkissen. Der Anhänger selbst sollte für den Transport eines Babys über eine außergewöhnlich gute Federung verfügen. Außerdem werden Scheibenbremsen empfohlen, da diese im Notfall für einen wesentlich kürzeren Bremsweg sorgen. Sicherheitsfeatures wie Überrollschutz, 5-Punkte-Sicherheitsgurt, sowie Seitenaufprallschutz sind mittlerweile ohnehin bei allen Modellen der mittleren und höheren Preisklasse vorhanden.

 

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Qualitäts- und Sicherheitskriterien beachten

Einige Punkte bezüglich Sicherheit beim Fahren mit Baby wurden bereits weiter oben kurz erwähnt. Die folgende Checkliste sollte man sich für den Kauf am besten ausdrucken und dem Verkäufer vorlegen:

• Verfügt der Anhänger über eine auf des Gewicht des Kindes einstellbare Federung?

• Gibt es genug Platz für das Kind und bietet der Anhänger ausreichend Stauraum?

• Wie sieht es mit einem Wetterverdeck und Fliegengitter aus?

• Welches Gurtsystem hat der Hänger und ist er gut gepolstert?

• Ist das Modell im Inneren gut belüftet und hat das Kind eine gute Aussicht?

• Hat der Anhänger Rückstrahler und einen Wimpel für bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr?

• Sind die Materialien zertifiziert, z.B. mit dem Toxproof Siegel?

 

Neben diesen Qualitäts- und Sicherheitstipps sollte man natürlich auch selber auf das eigene Verhalten im Straßenverkehr achten. Es empfiehlt sich, viel befahrene Straßen und ruppige Straßenverhältnisse zu meiden, bergab und in Kurven langsam zu fahren und den Anhänger über Bordsteine vorsichtig zu schieben, statt darüber zu fahren. Expertentipp: Weniger Luftdruck im Anhänger führt zu einer besseren Federleistung.

Tipps für die erste Fahrradreise mit Baby

Natürlich möchte man am liebsten sofort nach dem Aufbau des Fahrradanhängers auf das Fahrrad steigen und in die erste Tour starten. Bevor man allerdings eine längere Strecke in Angriff nimmt, gibt es einige wichtige Punkte, die es bei der Planung zu beachten gilt:

• Vor einer langen Tour, empfehlen sich mehrere, kürzere Ausflüge zum Eingewöhnen.

• Gibt es geführte Reisen eines Veranstalters? Dann ist man auf jeden Fall in sicheren Händen.

• Plant man die Reise selber, auf jeden Fall Tourlängen, Stopps, Dauer, Pausen, etc. genau planen.

• Generell empfehlen sich kurze Strecken, maximal 30-50 km täglich.

• Kinderfreundliche Unterkünfte bereits im Voraus buchen.

• Strecken nach Highlights für Kinder planen (Zoos, Spielplätze, Baggerseen, Schwimmbäder, etc.).

• Notfallwerkzeug, genug Proviant und Babyutensilien nicht vergessen.

• Genügend Zeitpuffer einplanen. Das vermeidet Stress.

 

Vor allem für längere Ausflüge und Reisen empfiehlt sich ein hochwertiger Fahrradanhänger, der alle notwendigen Qualitäts- und Sicherheitskriterien erfüllt. Mit dem richtigen Zubehör kann dann sogar das frischgebackene Familienmitglied mit auf Tour. Wichtig ist dabei nicht zuletzt auch das eigene Verhalten im Straßenverkehr und, dass man alle Ausflüge immer den Bedürfnissen des kleinen Fahrgastes entsprechend planen sollte. Dann bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Gute Fahrt!

Über den Autor

Gerald Bacher ist begeisterter Radfahrer und berichtet auf seiner Seite Zweiradkraft.com über das Fahrradfahren samt Anhänger mit der ganzen Familie. Seine Freizeit verbringt er selber am liebsten auf den Radwegen und Bergen in Salzburg und Tirol. Außerdem ist er begeisterter Blogger – das Schreiben ist mittlerweile eines seiner größten Hobbies.

 





Kommentare
  1. Fahrradfahren mit Baby
    Günter Heini | Freitag,April 27.2018

    Guter Artikel. Ich stimme zu. Selbst für den guten alten Kindersitz spricht immer noch einiges, vor allem, wenn es um sehr kurze Strecken geht. Da geht es einfach viel schneller. Während die Fahrt mit dem Fahrradanhänger doch immer mehr Vorbereitung benötigt. Gerade wenn man in engen Altstadt unterwegs ist, ist es mitunter mit dem Fahrradanhänger etwas anstrengend. Dann ist der Kindersitz die bessere Alternative. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen. Für einen entspannten Wochenendausflug mit den Kids gibt es keine Alternative für den Fahrradanhänger.

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