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Hilfe, mein Kind klaut

Wie man mit kleinen Langfingern umgeht

Wenn ein Kind klaut, sind manchmal emotionale und neurologische Ursachen mit im Spiel. Hier lesen Sie, worauf sie achten sollten und was Sie dagegen tun können, wenn ihr Kind stiehlt.

Warum klauen Kinder?

Die meisten Kinder verstehen das Konzept von Besitz noch nicht, ehe Sie 4 oder 5 Jahre alt sind, und die meisten Kinder können den Impuls, etwas zu nehmen, das Ihnen nicht gehört, noch nicht kontrollieren,“ erklärt Dr. Serena Patterson, Familien- und Kinderpsychologin. Vorschulkinder sind nicht böswillig, wenn Sie etwas nehmen, das nicht Ihnen gehört – Sie wissen es einfach nicht besser.

Bei Schulkindern kann hinter diesem Fehlverhalten schon etwas mehr stecken. Häufig liegt dem Klauen ein neurologisches oder emotionales Problem zu Grunde, sagt Dr. Patterson. „Emotionale Probleme machen sich bei einem Kind, das sich nach etwas sehnt, und von dem es glaubt, dass es nicht verfügbar ist, auf ganz direkte Weise bemerkbar. Stehlen, das von Lügen begleitet und bewusst geplant ist, ist sehr wahrscheinlich emotional begründet.“ Sie fügt hinzu, dass Stehlen bei einem Kind, das älter als 6 Jahre ist, womöglich auch ein Zeichen von ADHS sein kann, also sollten Sie in diesem Fall möglicherweise mit Ihrem Kinderarzt sprechen, ob Ihr Kind unter dieser oder einer anderen Impulskontrollstörung leidet.

Wie man das Klauen stoppt

Colleen Payne, Leiterin der Montessori Country Day School hatte schon häufig mit dem Thema zu tun. Sie sagt, „Indem Sie das Verhalten angehen, zeigen Sie Ihrem Kind sozial akzeptable Wege auf, Dinge zu erreichen, und lehren ihm  Respekt für andere. Um ein solches Verhalten zu stoppen, fangen Sie mit einer ruhigen, aber deutlichen und direkten Unterhaltung an, die das Kind wissen lässt, dass es keine Dinge nehmen darf, die ihm nicht gehören.“

Seien Sie sachlich und üben Disziplin aus, aber vermeiden es, Ihr Kind zu beschämen, empfiehlt Dr. Patterson. Schimpfen Sie nicht mit Ihrem Kind vor Anderen. Es ist vielmehr wichtig, den Ursachen für dieses Verhalten auf den Grund zu gehen, ehe die Schuld des Kindes es dazu bringt, sich zu verstecken und zu lügen, um das Ganze zu verdecken. „Bestehen Sie darauf, dass das Kind ersetzt, was es genommen hat. Unterstützen Sie es, aber achten Sie darauf, dass das Kind genug Arbeit selbst macht, damit es auch das Gefühl bekommt, für die die Situation einzustehen.“

Tipps zum Umgang mit kleinen Langfingern:

  • Stellen Sie Fragen. Wenn Sie neue Gegenstände sehen, und nicht wissen, wo diese herkommen, fragen Sie Ihr Kind danach.
  • Reduzieren Sie die Versuchungen. Packen Sie nur kleine Dinge in den Einkaufswagen und lassen weder Süßes noch Geld auf dem Küchentisch liegen.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Taschen. Überprüfen Sie auch jedes andere Versteck, von dem Sie denken, dass Ihr Kind es nutzen könnte.
  • Lassen Sie Ihr Kind alle gefundenen Gegenstände zurückgeben – sofort. Auch wenn das heißt, dass Sie nochmal in den Laden müssen- lassen Sie Ihr Kind gestohlene Dinge zurückgeben und sich bei dem Ladenbesitzer entschuldigen.
  • Ersetzen Sie Sachen. Wurde gestohlenes Essen bereits gegessen oder ist ein Spielzeug nicht mehr in dem Zustand, dass man es zurückgeben kann, bitten Sie Ihr Kind darum, sich eine Alternative einfallen zu lassen, wie man es ersetzen kann.

 

Wenn Sie feststellen, dass dies ein regelmäßig auftretendes Verhalten Ihres Kindes ist, dann warnen Sie andere Bezugspersonen und Betreuer vor und lassen diese wissen, wie Sie damit umgehen sollen. Es ist wichtig, dass Betreuer ruhig bleiben und dem Kind keine Lektion zu erteilen oder es zu bestrafen- Scham macht dieses Verhalten meist noch schlimmer, sagt Dr. Patterson.

 

Dieser Text erschien ursprünglich auf Care.com und wurde aus dem Englischen übersetzt.

 



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