Sommerferien und Hundstage
Die sogenannten „Großen Ferien“ gab es wohl das erste Mal im 18. Jahrhundert. Noch viel älter ist aber die Zeit der Hundstage, die mit einem Teil der Sommerferien zusammenfallen. Früher, zur Zeit des Römischen Reiches, bildete sich vom 23.07. – 23.08. das Sternbild vom Großen Hund heraus – dem Namensgeber für die oft heißesten Tage im Jahr. Heutzutage ist das vollständige Erscheinen der Sternengruppe aufgrund einer Kreiseldrehung der Erde – auch Präzession – in den August verlagert.
Bildquelle: Copyright © Torsten Bronger/ 2003
Kinder müssen entspannen
Hobby-Astronomen können ihren Kindern in den Ferien also das andere Dach der Welt erklären, während sie im Urlaub sind.
Bevor es losgeht bekommen am Mittwoch aber erst einmal 270.000 Kinder ihre Zeugnisse. Das ist ein Tag, an dem leistungsschwächere Kinder einen hohen Stresspegel entfalten. Doch gerade sie sollten in den Ferien nicht von ihren Eltern zum Lernen gezwungen werden, meint Andrea Heilinger vom Bundesverband der Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN). Auch die Kleinen brauchen eine längere Zeit im Jahr zum Ausspannen. Besser sei es, das Denkvermögen auf spielerische Art zu fördern. Comics, Taschenbücher und Romane sind hilfreich für die Lesekompetenz. Sudoku, Monopoly, Knobelspiele und Puzzles schulen Logik und Rechenfähigkeit. Gegen Ende der Ferien können die Kinder langsam wieder auf die Schule vorbereitet werden, indem sie eine Stunde täglich in den Heften lesen.
Erwachsene auch
Auch für Eltern ist eine Erholungsphase von mindestens drei Wochen wichtig. Als Kontrast zum Beruf kann er die optimale Energiequelle sein. Hat man also einen Job, der unterschiedlichste Aufgabengebiete und Arbeitsorte vereint, ist ein einfacher Strandurlaub vielleicht das Richtige. Verläuft der Job allerdings in routinierten Bahnen, kann ein abenteuerlicher Urlaub mehr Kraft schöpfen lassen.
Dabei wird während der ersten Woche Stress aus Alltag, Job und Familie abgebaut. Die zweite Woche kann aktiver gestaltet werden. In der letzten Woche ist Zeit zum Einstimmen auf den zurückkehrenden Alltag. Es sollte jedoch auch darauf geachtet werden, dass Kinder einen anderen Entspannungsrhythmus haben. Sie schütteln alltäglichen Stress nach zwei Tagen ab und können sich nicht nur durch pures Nichtstun ausruhen. Deshalb ist verreisen für Kinder eine aufregende Abwechslung, bei der sie sich durch Entdeckungen und Überraschungen erholen.
Verteilung der Ferien in Deutschland
In Berlin, Brandenburg und Hamburg starten die Sommerferien in dieser Woche. Schleswig-Holstein folgt einige Tage darauf. Nacheinander haben die südlich folgenden Länder ihre freien Familiensommertage. Anders als die „Kleinen Ferien“ wird die Verteilung der „Großen“ von der Kultusministerkonferenz festgelegt. Dazu wird Deutschland in fünf Gruppen mit möglichst gleicher Einwohnerzahl eingeteilt. Die nördlich gelegenen Bundesländer haben traditionell als Erstes Ferien. Die unterschiedliche Verteilung soll Staus auf Autobahnen verhindern und den Tourismus sinnvoll verteilen. Außerdem sind Gastgewerbe Süddeutschlands im Frühsommer auf den Fremdenverkehr angewiesen. Die Betreiber und ihre Familie machen tendenziell erst nach dieser Zeit Ferien. Dennoch ist die Ferienverteilung ein heikles Thema. Viele Deutsche fühlen sich gegenüber Bayern und Baden-Württemberg ungerecht behandelt, weil sie vermuten, dort gäbe es mehr Ferientage im Jahr. Tatsächlich bekommt kein Bundesland mehr als 75 Tage zugesprochen.