Armbänder, Kettchen, Ohrringe
Nicht nur die Älteren, sondern auch die Kleinen wollen sich schon mit Schmuck ins Szene setzen. Ohrringe, Armbänder und Kettchen stehen bei jungen Mädchen ganz hoch im Kurs. Viele Zweijährige wollen schon Schmuck tragen und müssen sich bei ihren Eltern durchsetzen. Entscheiden sich die Erwachsenen dafür, müssen sie überlegen was sie ihren Kleinen kaufen wollen und vor allem wie viel es kosten soll. Denn Kinder verlieren oft etwas, weshalb hohe Investitionen die Erwachsenen abschrecken. Doch an den falschen Stellen zu sparen, wäre fatal, denn viele Billigschmuckstücke enthalten Blei, das für Kinder schädlich sein kann.
Billigprodukte enthalten Blei
Der Ökotest veröffentlichte im Januar 2011 eine Studie, die besagte, dass Kinderschmuck einen erhöhten Bleigehalt aufweist. 14 von 25 untersuchten Proben des Vereins für Konsumentenforschung (VKI) enthielten demnach Blei. Schön aber ungesund. Die niedlichen Anhänger mit Tiermotiven oder die Ohrringe in Herzchenform sehen zwar hübsch aus, aber als Billigvariante sind sie oftmals mit dem giftigen Schwermetall versehen. Besonders auffällig waren demnach Schmuckanhänger, die verhältnismäßig schwer waren, stark glänzten und extrem billig waren.
In Deutschland existieren keine Vorschriften bezüglich des Bleigehaltes in Kinderschmuck. Sie fallen auch nicht unter die EU-Richtlinie, obwohl viele Kids damit spielen. Daher sollten Eltern darauf achten, was sie ihren Kleinen kaufen. Konsumentenschützer raten von Billigkäufen ab. Denn langfristig kann Blei – das als Nervengift bekannt ist – bei Kindern und Kleinkindern das Gehirn schädigen. In den USA gibt es mittlerweile schon eine Regelung, die einen Höchstgehalt von Blei in Kinderschmuck bestimmt. In Deutschland ist solch eine Reglementierung auch schon längst überfällig.
Dem Alter angemessen
Eltern sollten auf Schmuck aus echtem Silber oder Holz zurückgreifen und den jungen Mädchen erklären, warum sie das niedliche Billig-Armband nicht haben können. Vor allem bei sehr kleinen Kindern sollten sich die Erwachsenen genau überlegen, ob sie ihren Kids schon Schmuck kaufen möchten.
Beim Ohrlochstechen gibt es da starke Unterschiede. Einige Schmuckläden durchstechen die Ohrläppchen der Kinder erst ab einem Alter von vier Jahren, andere ab sechs, acht oder sogar erst ab zwölf Jahren.
In Indien gibt es da ganz andere Sitten. Hier ist das heilige Ohrlochstechen – das Karnavedha sanskar – eine kulturelle und religiöse Tradition. Es wird bei Babys durchgeführt, die ihren ersten Haarschnitt bekommen und hat einen ästhetischen Hintergrund. In Deutschland würden viele auf Widerspruch stoßen, wenn sie ihrem Kind im Babyalter Ohrlöcher stechen ließen.
Doch ab wann Ohrstecker für Kinder angemessen sind, hängt von den individuellen Einstellungen der Eltern ab. Jeder sollte selbst entscheiden, wann sein Kind Ohrstecker bekommt. Das Kind sollte zudem selbst mitbestimmen dürfen, ob und ab wann es Schmuck tragen darf. Wer möchte, dass sein Baby bereits Ohrringe trägt, kann mit seinem Arzt oder einer Hebamme sprechen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Einsatz unter hygienischen Bedingungen stattfindet. Denn im schlimmsten Fall kann sich die Wunde später entzünden. Die ersten Ohrstecker sollten deshalb aus Silber oder Gold sein, damit allergischen Reaktionen vorgebeugt wird. Außerdem ist es ratsam, dass diese fest verschlossen werden können, damit die Kleinen beim Spielen nicht hängen bleiben können.