1) Alban Guillou Pixabay

Reisen mit Kindern

Orte & Reisemethoden, Vor- & Nachteile

Beim Urlaub mit Kindern wollen viele Aspekte vom Ort selbst bis zur Anreise schon im Vorfeld berücksichtigt werden. Hier lesen Sie, was wann am besten geeignet ist.

Mit den Kids in den Urlaub gehört für viele Familien einfach zum Leben dazu. Doch stellen sich bei der Reise mit Kind und Kegel gleich mehrere Fragen: Wo soll es hingehen: Lieber klassischer Strandurlaub, bei dem die Kids planschen können, oder doch eher bei einer Städtereise auf Kultur und Bildung setzen? Doch selbst wenn das Ziel oft auch den Weg diktiert, stellt sich dennoch die Frage: Wie dorthin kommen? Für all diese Fragen will der folgende Artikel Vergleichsmöglichkeiten schaffen.

Teil 1: Orte

Die Frage des „Wohin“ ist in meist das erste Problem, das sich Familien im Rahmen der Urlaubsplanung stellt. Generell eignet sich längst nicht jedes Ziel auch für Kids jeden Alters und umgekehrt sollen ja alle Familienmitglieder auf ihre Kosten kommen.

Badeurlaub

Mallorca, Fuerteventura, Kreta… die Liste von Traumstränden ist allein in der europäischen Union lang und die Kataloge der Reiseveranstalter voller Hotels aller Preisklassen. Da der Strandurlaub laut dem Institut für Demoskopie nach wie vor eine der liebsten Reisemethoden der Deutschen ist, liegen die Preise allein durch das gewaltige Angebot stellenweise äußerst niedrig. Die meisten Hotels bieten zudem auch Kinderbetreuung an, sodass Eltern sich auch den einen oder anderen Nachmittag eine Auszeit nehmen können. Gleichzeitig kann das Schwimmen im Ozean für viele Kinder eine äußerst positive Erfahrung darstellen und wessen Kids noch nicht schulpflichtig sind, kann trotz Nebensaison noch auf schönes Wetter und noch niedrigere Preise hoffen. Dem gegenüber stehen allerdings auch Nachteile: Je nachdem, wohin es geht, gibt es außerhalb des Strands nur wenig zu entdecken. Gleichzeitig sorgen die niedrigen Preise, dass sich gerade zur Hauptsaison in beliebten Badeorten abertausende Menschen aufhalten – an den Stränden passt dann der oft gebrauchte Vergleich mit der Ölsardine in der Dose perfekt. Und nicht zuletzt bedeutet Strandurlaub oft, dass fast zwingend geflogen werden muss.

Mit den Kids in den Urlaub gehört für viele Familien einfach zum Leben dazu. Doch stellen sich bei der Reise mit Kind und Kegel gleich mehrere Fragen: Wo soll es hingehen: Lieber klassischer Strandurlaub, bei dem die Kids planschen können, oder doch eher bei einer Städtereise auf Kultur und Bildung setzen? Doch selbst wenn das Ziel oft auch den Weg diktiert, stellt sich dennoch die Frage: Wie dorthin kommen? Für all diese Fragen will der folgende Artikel Vergleichsmöglichkeiten schaffen.

Strandurlaub Grafik 1 (1)

Natur- und Wanderurlaub

Flandrische Weite genießen, im bayrischen Wald spazieren oder in den Karpaten auf Spuren von Bären und Wölfen wandern. Alleine Europa bietet so viele Naturregionen, dass es sich für Familien mit Kindern durchaus lohnt, den Kids unberührte Natur näherzubringen. Der Vorteil dabei: Auch wenn viele Naturregionen gleichzeitig auch Tourismusgebiete sind, herrscht hier oft sehr viel weniger Andrang als in Badeorten – auch während der Hauptsaison. Je nach Ort kann die Unterbringung in einer Pension erfolgen. Das wiederum ist ein Vorteil fürs Portemonnaie, kann aber auch ein großer Nachteil sein, denn hier existieren meist kaum Betreuungsmöglichkeiten. Gleichsam bedeutet es viel Planungsaufwand, denn auch die Kinder wollen unterhalten werden: Zwei Wochen lang täglich wandern macht vielleicht Mama und Papa Spaß, den Kids aber meist eher weniger. Ein Tagesausflug in einen Wild- oder Freizeitpark sollte daher ebenso eingeplant sein wie die Tatsache, dass Eltern kaum Zeit für sich haben werden. Auf der Haben-Seite steht allerdings, dass die Anreise auch mit dem Auto erfolgen kann – mit allen Freiheiten, die sich vor Ort daraus ergeben. Allerdings hat das auch Nachteile: So sollten Tagesetappen mit dem Wagen auf 500 Kilometer begrenzt sein. Geht das Pensum darüber hinaus, wird der Ausflug gerade für die Kinder übermäßig anstrengend.

Natururlaub Grafik 2

Städtereisen

Venedig, Paris, Kopenhagen: Europa hat wunderschöne Städte, in denen es auch bei längerem Aufenthalt immer Neues zu entdecken gibt. Der Vorteil liegt vor allem in der unkomplizierten Anreise. Gleichzeitig existieren in den Metropolen viele Touristenziele, die in Sachen Kultur und Geschichte sehr spannend sein können – allerdings nicht für alle Kids: Wer in der Schule täglich mit Wissen konfrontiert wird, der möchte davon im Urlaub gerne Anstand nehmen. Daher sind Städtereisen am wenigsten für Familien geeignet, höchstens wenn die Kinder noch sehr klein sind und nicht durch Museen und Co gelangweilt werden. Besagte Touristenziele sind oft genug auch stark überlaufen: Wer bereits in der Schlange vor dem Louvre oder dem Eifelturm stand oder auch nur in den Berliner Fernsehturm wollte, kann ein Lied davon singen. Gleichzeitig sind Stadthotels nur selten auf Familien ausgerichtet. Eine Städtereise ist daher eher etwas für Familien mit Kindern im Teenageralter, die sich auch privat für kulturelles interessieren und nicht unbedingt auf Jugendangebote angewiesen sind.

Städtereisen Grafik 3

Teil 2: Reisemethoden

Wie bereits erwähnt, wird die Reisemethode durch die Wahl des Urlaubsortes fast automatisch diktiert: Wer möchte schon beim Reiseziel Lanzarote erst tagelang mit dem Auto durch Frankreich und Spanien fahren und dann noch länger als einen Tag auf der Fähre verbringen? Dennoch kann es sich bei anderen Zielen durchaus lohnen, auf Auto oder Bahn zu setzen, statt auf den Flieger.

Auto

Der größte Vorteil der Anreise mit dem eigenen Auto ist die große Unabhängigkeit: Keine Abfahrtszeiten, Pausen sind überall möglich und im Urlaubsort selbst unbegrenzte Mobilität ohne Rücksicht auf Taxipreise und Busfahrpläne. Keine Schlange am Flugschalter oder auf dem Bahnsteig, bei dem die Kinder fragen, wann es endlich losgeht. Und zudem auch kaum Begrenzungen bei der Anzahl von Gepäckstücken und deren Gewicht. Wer das Auto volllädt, hat fast nur Vorteile. Dafür aber nur wenige, allerdings recht schwerwiegende Nachteile: Das Auto ist nämlich die langsamste Reiseform. Zwar müssen im Zeitalter von Navis und entsprechenden Smartphone-Apps nicht mehr umständlich Routen herausgesucht werden, aber selbst wenn sich Papa und Mama am Steuer abwechseln, bleibt es eine anstrengende Option – auch für die Kids, selbst wenn diese durch Minifernseher und Videospiele beschäftigt werden können. Zudem können Kraftstoffkosten auch dafür sorgen, dass der Urlaub deutlich teurer wird. Zudem kann eine Panne auch den ganzen Urlaub an sich gefährden, wenn sie im Ausland passiert und keine entsprechende Mitgliedschaft bei ADAC und Co die Reparaturkosten senkt oder zumindest einen Rücktransport in die Heimat ermöglicht. Ob die Anfahrt mit dem Auto sich lohnt, sollte daher im Vorfeld unter anderem anhand der Distanz und den zu erwartenden Spritkosten genauestens berechnet werden. Grundsätzlich gilt: Sobald es nur in die unmittelbaren Anrainerstaaten Deutschlands wie Frankreich, Dänemark oder Österreich geht, ist das Auto meist die beste Alternative. Insbesondere wer weiter weg will oder sich den Linksverkehr in Großbritannien nicht zutraut, sollte auf andere Möglichkeiten ausweichen.

Eignet sich bei:

… Kurzstreckenreisen oder Urlauben, die in durch Bahn und Flugzeug kaum zu erreichende Gebiete gehen oder wenn Umsteigen zu viel Aufwand bedeuten würde

Bahn

Auch die Bahn kennt kaum Gepäckbeschränkungen und zudem kaum Stress – wenn die Familie endlich im Zug sitzt: Die Anreise zum Bahnhof muss nämlich ebenso organisiert werden wie die Abreise im Urlaubsort. Und dann ist die Familie auf die dortigen Verkehrsmittel angewiesen. Das beschränkt die Freiheit im Urlaubsort immens und ist nur dann vernachlässigbar, wenn im Urlaubsort selbst keine längeren Fahrten vonnöten sind. Gleichsam kann die Bahn aber bei längeren Strecken auch die günstigste Alternative sein – wenngleich oft genug auch Umsteigen vonnöten ist. Allerdings kann es bei langen Fahrten schwierig werden, denn weder können Pausen eingelegt, noch die Kinder auf andere Art abgelenkt werden: Wenn Game Boy und Co langweilig werden, ist die Kreativität der Eltern gefragt. Und das kann durchaus noch anstrengender sein, als die Fahrt hinterm Steuer des Autos.

Eignet sich bei:

… Städtereisen und generell jedem Urlaub, der in eine gut per Bahn angeschlossene Region führt und bei dem es vor Ort nicht auf die eigene Mobilität ankommt.

Flugzeug

Des Fliegens größter Vorteil ist die Reisezeit, denn sie beträgt auch bei tausenden von Kilometern entfernten Zielen nur selten mehr als zwölf Stunden – sofern nicht umgestiegen werden muss, denn das kann die Reisedauer ganz erheblich verlängern. Aber auch hier gilt: Erst einmal zum Flughafen kommen. Bei einer Pauschalreise sind danach meist die Reisesorgen im Hintergrund, denn meistens wartet am Zielflughafen ja bereits ein Bus, der die Familie samt Gepäck zum Hotel transportiert. Vor allem aber letztgenanntes kann je nach Urlaubsdauer zu einem echten Problem werden, denn viele Airlines erlauben pro Person nur einen maximal 25 Kilo schweren Koffer und ein kleines Stück Handgepäck. Hier alles für einen dreiwöchigen Balearen-Urlaub unterzubringen, kann knifflig sein. Vor allem ist Fliegen aber seit dem Aufkommen von Billig-Airlines nicht mehr die teuerste Option und kann sogar wesentlich billiger sein, als die beiden anderen Reisemethoden. Dennoch gilt auch im Flugzeug das, was im Zug gilt: Vielen Kinder fällt es schwer, gleich mehrere Stunden ruhig zu sitzen. Wobei die Enge einer Passagiermaschine sich dann noch dramatischer auswirken kann als in einem Zug, wo die Kids meist wenigstens noch von Waggon zu Waggon spazieren können.

Eignet sich bei:

… allen Reisen auf Inseln oder bei denen Ozeane überquert werden müssen. Kann aber auch preislich eine Option bei anderen Reisen innerhalb eines Kontinents (Stichwort Billigfluglinien) darstellen.

Fazit

Jede Urlaubsregion und Anreiseform hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile mit Hinblick auf den Familienurlaub. Wichtig ist, dass gerade frischgebackene Eltern sich nicht von dem leiten lassen, was sie noch in der kinderlosen Zeit gemeinsam im Urlaub unternommen haben: Ein Urlaub muss allen gefallen. Wenn richtig geplant wird, kann dies auch gelingen.





Kommentare
  1. Reisen mit Kindern
    Luise Mikamann | Dienstag,Januar 16.2018

    Haben Sie noch Tipps zum Busreisen? Busreisen ist am besten für unsere Familie weil, es günstig und nah ist. Vielen Dank für die andere Tipps zu Urlaub machen! Bald, wird unsere ganze Familie (Enkel Kinder auch!) auf Urlaub zusammen gehen!

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