Kosten Kind

So viel kostet ein Kind in Deutschland

Die ultimative Preisliste für Eltern

Ein Kind kostet Geld. Doch wieviel genau? Und wie unterscheiden sich dabei die verschiedenen Lebensphasen? Lesen Sie hier die Antworten auf die „teuersten Fragen“ potenzieller Eltern.

Wenn man mit dem Gedanken spielt, Eltern zu werden, kommt ein Thema ganz automatisch auf den Tisch: das liebe Geld. Denn ein Kind muss man sich auch leisten können. Die meisten Menschen haben jedoch nur eine ungefähre Ahnung davon, was es kostet, ihren Nachwuchs großzuziehen. Der folgende Artikel blickt genauer auf all die Kostenfaktoren, die in den unterschiedlichen Lebensabschnitten des Kindes auf die Eltern zukommen.

1. Säuglingsalter bis Grundschule (0 bis 6 Jahre)

Ein Kinderhändchen ist schnell gefüllt – sagt der Volksmund. Das ist es in der Tat, doch das übliche Drumherum ist weit weniger leicht zu bedienen.

Pränatale Untersuchungen

Es beginnt bereits lange vor der Geburt… Die gesetzlichen Krankenkassen haben einen festen Leistungskatalog an Untersuchungen für das Kind im Mutterleib, für den sie einstehen. Natürlich gibt es noch exaktere Untersuchungsmethoden, doch außerhalb von Risikoschwangerschaften müssen Eltern diese selbst bezahlen. Hier ein paar Beispielpreise:

  • Blutentnahme zur Kontrolle auf Chromosomenveränderungen: 120 €
  • Nabelschnurpunktion: 1.250 €
  • Ergänzende Ultraschallbilder: 170 €
  • Nackentransparenzmessung: 250 €

 

Allerdings hat dieser Punkt noch den Vorteil, dass er optional ist. Die Schwangerschaft verläuft auch ohne die Spezialuntersuchungen und ein normaler Verlauf ist auch mit der von der Kasse gedeckten Diagnostik zu bewerkstelligen.

Die Geburt

Schon eine Geburt an sich ist eine ziemlich teure Angelegenheit – die aber weitestgehend von der Kasse bezahlt wird. Weitestgehend deshalb, weil auch hier Extrawünsche mehr kosten. Ein Beispiel: Der Wunschkaiserschnitt ohne medizinische Notwendigkeit, der offenbar für immer mehr Frauen eine attraktive Alternative zur normalen Geburt darstellt. Ihn übernimmt keine gesetzliche Krankenkasse und wer ihn will, muss bis zu 3.000 Euro zahlen. Ähnlich sieht es natürlich auch bei Sonderwünschen bezüglich der Unterbringung aus.

Teuer: Die Erstausstattung

Spätestens aber wenn das Baby da ist, kommen richtig große Posten auf die Eltern zu, denn es soll ja ein kindgerechtes Umfeld geschaffen werden:

  • Kinderzimmertapete, Farben usw.
  • Einrichtung: Bettchen, Wickelkommode, Wärmelampe etc.
  • Badewanne, Beistellbett
  • Altersgerechte Spielzeuge, Kuscheltiere

 

Selbst wer beispielsweise bei den Möbeln auf gebrauchte Stücke zurückgreift, ist da spielend leicht 1.000 Euro los – und auch nur dann, wenn man die Einrichtung des Zimmers selbst übernimmt. Wer Handwerker fürs Tapezieren oder Bodenverlegen bezahlen muss, verdoppelt diese Summe rasch.

Windeln, Gläschen & Co.

Ein Baby hat viel Hunger. Gut ist lediglich, dass in den ersten Monaten die Nahrungskosten durchs Stillen vergleichsweise gering gehalten werden können. Das ändert aber nichts daran, dass Babys im Durschnitt etwa 6.000 Windeln benötigen, bis sie trocken sind. Monatlich kann man dafür grob 50 Euro veranschlagen. Und es kommt ja noch mehr hinzu.

Denn wenn abgestillt ist, wird es noch teurer: Ein Gläschen Babynahrung in Markenqualität kostet ca. einen Euro. Selberkochen ist nur auf den ersten Blick günstiger, denn dafür nimmt man ja Bio-Gemüse & Co., sodass sich am Preis nicht viel ändert. Die einzige wirkliche Sparmöglichkeit (und zudem auch Bio) ist der Rückgriff auf Babynahrung, die aus selbstgezogenem Gemüse besteht.

Kinderwagen & Kindersitze

Hinzu kommt der Kinderwagen, natürlich samt Decke und Kissen. Hier kann man sehr tief in die Tasche greifen, denn gute Modelle rufen schnell den Gegenwert eines Fahrrads (bis zu 1.000€) und mehr auf. Babyschalen und Kindersitze gibt es ebenfalls erst zu Preisen jenseits der 200 Euro.

Spart Stillen Geld?

Die WHO empfiehlt, mindestens sechs Monate lang zu stillen. Das sollte man tun, nicht nur mit Hinblick auf die Kindesgesundheit, sondern auch die Kosten. Rechnet man nämlich Milchpulver, Fläschchen etc. für diesen Zeitraum zusammen, kommt man auf knapp 750 – allerdings werden die Gesamtkosten durch Still-BHs, Kissen und Einlagen ein wenig reduziert.

Kostenfaktor Kindergarten

Spätestens wenn Mama wieder arbeiten will, muss ein Kindergarten her. Und hier wird es erstmals unfair, denn die Preise unterscheiden sich ganz erheblich von Wohnort zu Wohnort und den Einkünften der Eltern. In Hamburg ist der Kita-Platz bis zur Einschulung kostenlos, in Frankfurt hingegen zahlt man pro Woche (bei vierstündiger Betreuung pro Tag) gut hundert Euro. Einziger Lichtblick: Für das zweite Kind gibt es in praktisch allen Städten Ermäßigungen.

Spielzeug und Kleidung: Viele Wechsel

Egal ob vier Wochen, vier Monate oder vier Jahre: Kinder wachsen in einem atemberaubenden Tempo. Doch bereits vorher geht schon Geld für Kleidung drauf: für Mamas Umstandsmode, um genauer zu sein. Ist das Kind dann da, darf man davon ausgehen, dass selbst „auf Zuwachs“ gekaufte Kleidung selten länger als einige Wochen passt. Allerdings: Gute Qualität der Sachen lässt oft gleich mehrfaches „Vererben“ und somit den Kauf von Gebrauchtkleidung zu. Ähnlich beim Spielzeug, denn was ein Baby von drei Monaten noch interessiert, ist mit anderthalb Jahren gänzlich langweilig. Und so herrscht auch hier eine teure Fluktuation.

 

Summa summarum: Erstausstattung ca. 3.000 €, laufende Kosten pro Jahr ca. 6.000 bis 6.400 €

2. Grundschule bis Teenager-Alter (6 bis 13 Jahre)

 

Die Windeln fallen weg und die Kleider werden nicht mehr ganz so schnell zu klein. Das war es aber auch bereits mit den sparenden Vorteilen. Denn ab der Grundschule werden ganz andere Positionen im Kinderwarenkorb relevant.

Die Ansprüche steigen

Babys und Kleinkinder lassen sich mit sehr geringen Mitteln zufriedenstellen. Doch je weiter die charakterliche Entwicklung des Kindes fortschreitet, desto größer werden die Ansprüche. Beispiel Spielzeug: Bei den derzeit beliebtesten Exemplaren ist von 40 Euro für das „Barbie RC Hoverboard“ bis zu 120 Euro für „Lego Nexo Knights-Sets“ alles drin.

Basteln hier, Schreiben da

Grundschulen fördern die Kreativität ihrer Schützlinge. Das ist zwar gut für die Entwicklung, aber eben auch teuer. Denn die nötigen Werkzeuge müssen Eltern in der Regel bezahlen. Und häufig auch die Materialien. Wer einen Blick auf die Preisliste einer Grundschule wirft, der sieht, dass das zwar keine teuren Summen sind, aber sie läppern sich eben. Der Bastelkurs ruft pro Schulhalbjahr 25 Euro auf, kochende Kids müssen sogar mit bis zu 50 Euro gesponsert werden – zuzüglich 1,50 € pro Termin.

Uncool ohne Trendprodukte

Der eigene Charakter sorgt auch dafür, dass Kinder nun erstmalig selbst ein Auge dafür entwickeln, was sie tragen wollen. Die Vorbilder sind häufig die Altersgenossen. Das Problem daran: Wer nicht mitzieht, steht schnell außerhalb der Gruppe. Und so charakterlich gefestigt, dass man über Trends hinweg sieht, ist man im Grundschulalter leider noch lange nicht. Also werden häufig erste Trendprodukte verlangt, die aber meist noch weniger kosten, als in den späteren Schuljahren.

Krieg‘ ich Taschengeld?

Taschengeld ist in diesem Alter mehr als ein Extra. Es ist ein notwendiges Mittel, damit das Kind lernt, mit Finanzen umzugehen – ein ob seiner Wichtigkeit leider häufig vernachlässigtes Erziehungsfeld. Doch die Kosten dafür steigen:

  • In der Grundschule reichen maximal zwei Euro wöchentlich.
  • Ab zehn Jahren sollte auf 15 Euro monatlich gesteigert werden.

 

Hinzu kommen natürlich noch die ganzen anderen Kleinigkeiten: Ein Euro hier für ein Rosinenbrötchen, da fünfzig Cent für Naschwerk. Denn die meisten Eltern wissen, dass Taschengeld und Gehalt eines gemeinsam haben, es ist selten ausreichend.

 

 

Babysitter

Zwei Stunden – das ist die Maximaldauer, die man Grundschulkinder unbeaufsichtigt lassen sollte. Und auch das nur in höheren Klassen. Für Eltern, die mehr als ein schnelles Abendessen im Restaurant einnehmen wollen, zu wenig. Natürlich bietet sich die Familie oder der Freundeskreis als kostenfreie Babysitteroption an. Doch wo dies nicht geht, kommen schnell Geldsummen zusammen. Schaut man sich Betreuungspreise an, sind zehn Euro pro Stunde die Regel – über Nacht natürlich entsprechend mehr.

Klassenfahrten und Urlaubsreisen

Die Grundschule ist überdies auch die Zeit der Klassenfahrten. Höchstkostensätze gibt es dafür nicht, lediglich einzelne Schulen setzen eigenständige Obergrenzen fest. Aber: Mittlerweile kann man für eine Fahrt ins Schullandheim mit Kosten von 200 Euro und mehr kalkulieren. Und das ist noch die Untergrenze, denn in weiterführenden Schulen sind auch 500 Euro keine Seltenheit.

Hinzu kommt, dass das Grundschulalter beim Familienurlaub meist die Grenze darstellt, vor der noch vergünstigte Kleinkinderpreise gelten. Je nach Land und Hotel ist die Ersparnis ab dem sechsten Lebensjahren vergleichsweise marginal, einige Veranstalter bieten auch gar keine Kinderermäßigung für dieses Alter an. Und die meisten Airlines verlangen bereits ab zwei Jahren eine volle Sitzplatzbuchung.

 

Summa summarum: laufende Kosten pro Jahr ca. 7.000 bis 7.500€

3. Teenager-Alter bis Volljährigkeit (13 bis 18 Jahre)

 

Die Teenagerjahre werden die teuersten. Denn das Kind wird immer mehr zum Erwachsenen: mit erwachsenen Ansprüchen – jedoch ohne Erwachseneneinkommen.

Jetzt wird’s richtig teuer

Ohne Computer laufen die Hausaufgaben definitiv nicht. Jedes Schuljahr verlangt die weiterführende Schule einen Berg an teilweise sehr teuren Schulbüchern und weiteren Unterlagen. Mit günstigem Spielzeug lässt sich ein Teenager auch nicht mehr zufriedenstellen – dafür aber mit Markenware, denn in keinem Alter wird das Trend- und Modebewusstsein so groß und zwingend sein, wie zwischen 13 und 18. Leider kennen die Kosten hier nur einen Weg: nach oben. Und gleichzeitig tritt das Kindergeld in seinem prozentualen Anteil an den Gesamtkosten immer weiter in den Hintergrund.

Keine Kinderteller mehr

Mit kleinen Kindern ins Restaurant zu gehen, war nur marginal teurer, denn der kleine Hunger konnte leicht mit Kindertellern gestillt werden. Würde man einem 14-Jährigen eine ähnliche Portion vorsetzen, käme wohl hinsichtlich der Menge nur ein Aufstöhnen als Antwort. Spätestens mit dem Beginn der Pubertät darf man davon ausgehen, dass das Kind nun „wie ein Großer“ oder sogar noch mehr isst. Sowohl zuhause als auch auswärts. Zwar sinkt der Kalorienverbrauch in der Pubertät stark ab, gleichzeitig sorgt die Hormonumstellung aber für einen gesteigerten Appetit. Die Folge: Bei vielen Teenies verlagern sich die Lebensmittelkosten nach oben.

Technik her!

Fachleute sind sich einig: Mit dem Eintritt in die weiterführende Schule führt heute kein Weg mehr am Smartphone vorbei. Glücklich sind die Eltern, deren Kind hier keine Ansprüche in Richtung iPhone- oder Samsung-Top-Modelle hegt, deren Preise sich im hohen dreistelligen oder gar vierstelligen Bereich bewegen. Doch in Sachen Technik ist mit dem Handy nicht Schluss:

  • Tablet-PC
  • Notebook
  • Fernseher
  • DVD/Blu-Ray-Player
  • Streaming-Stick

 

sind längst Standard in deutschen Jugendzimmern. Und dessen Finanzierung können sich Eltern kaum entziehen. Mit etwas Glück pflegt der Teenager aber auch noch technische Hobbys:

  • Digitalfotografie
  • elektronische Instrumente
  • E-Books
  • RC-Drohnen
  • Videospiele auf Konsolen

 

treiben die Kosten weiter hoch. Eine qualitativ befriedigende E-Gitarre samt Verstärker etwa schlägt mit 500 Euro zu Buche. In einem ähnlichen Bereich bewegt sich die Grundausstattung für jugendliche Hobbyfotografen.

 

 

Weiterführende Schule, mehr Kosten

Ab der 5. Klasse steigen nicht nur die Anforderungen in der Schule, sondern auch die damit verbundenen Kosten. Vor allem deshalb, weil sich die Anzahl der Fächer erhöht – und für jedes davon müssen Unterrichtsmaterialien und Bücher besorgt werden. Doch nicht nur das: Die wenigsten Teenager wohnen in fußläufiger Distanz zu ihrer Schule. Ein Fahrrad ist das Minimum – und weil viele Teens sehr rasant wachsen, kann man hier getrost auf Erwachsenenmodelle setzen.

Wo es nicht geht, muss der öffentliche Nahverkehr herhalten. Und da wird es je nach Distanz richtig teuer. Im Bereich des Berliner VBB etwa beträgt der monatliche Mindestpreis 29,50 €. Je nach Distanz werden daraus aber bis zu 125,20 €. Nicht anders sieht es im restlichen Deutschland aus. Die Alternative: Die Eltern übernehmen den Schultransport und damit die Sprit- und Verschleißkosten ihres Autos.

Selbst mobil sein, oh ja!

Doch irgendwann kommt vor allem für ländlich lebende Teenager der Tag, an dem „Taxi Mama“ nicht mehr ausreicht, um die Freiheitslust zu befriedigen. Wie schon erwähnt, sind Erwachsenenfahrräder nach wie vor das Minimum – 500 Euro darf man hier als Untergrenze ansetzen. Besonders auf dem Land sind auch nach wie vor Mofas und Mopeds attraktiv.

  • Ein Mofa darf mit Prüfbescheinigung (Kostenpunkt ca. 70-150 Euro) ab 15 und mit maximal 25km/h gefahren werden.
  • Ein Moped fährt maximal 45km/h und darf ab 16 gefahren werden (Kostenpunkt ca. 150-250 Euro).

 

Der Vorteil: Beides kann mit einem Fahrzeug absolviert werden. Viele Motorroller beispielsweise können auf Mofawerte gedrosselt werden. Allerdings kosten solche Fahrzeuge (Klassische Mofas und Mopeds werden praktisch nicht mehr hergestellt.) von 1.000 Euro an aufwärts. Zudem muss natürlich auch der Unterhalt bedacht werden, der weitere Summen verschlingt.

Weg mit der Clique

Die wenigsten Teenager sind Einzelgänger. Im Gegenteil, bei den meisten gehört eine mehr oder weniger große Clique zwingend dazu. Und mit denen will natürlich etwas unternommen werden. Schwimmbad hier, Kino dort – bei Preisen von 15 Euro pro Vorstellung und mehr summiert sich hier schnell ein hoher Kostenberg, der vom Taschengeld alleine meist nicht gedeckt werden kann.

Markenfetischismus allerorts

Teenager und Marken gehören zusammen. Auch wenn Pädagogen, Eltern und Teile der Presse seit Jahren dagegen anrennen, ändert es nichts daran, dass die meisten Teenager heute zu mehr oder weniger großen Teilen einem regelrechten Markenwahn verfallen sind. Das hat aber weniger mit Konsum zu tun, sondern viel mehr mit Charakterwachstum, Gruppenzugehörigkeit und Selbstfindung. Die Hersteller wechseln. Was bleibt, ist jedoch die Tatsache, dass die trendigen Stücke immer eines sind: richtig teuer.

Klassenreise – nichts unterhalb der Toskana

Teuer ist auch das Stichwort für Teenager-Klassenfahrten. Denn bei Teenagern sind diese nun meist mehrtägig und gehen häufig ins Ausland. Viele Hunderte Euro können auf diese Weise benötigt werden. Denn ob es nun eine Sprachreise nach Großbritannien ist, ein Kulturtrip nach Paris oder schlicht eine Abschlussfahrt in die Toskana: Solche Programme gehören bei den meisten weiterführenden Schulen zum Standardrepertoire und bei den Teenagern selbst zu dem nun immer wichtiger werdenden Abnabeln von den Eltern.

Einen Trost gibt es für die finanziell nun ziemlich gebeutelten Erziehungsberechtigten: In wenigen Jahren ist es geschafft. Teenager, die eine Ausbildung anfangen, können dann zumindest zum Teil ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Eltern von Abiturienten müssen indes weiterzahlen, mehr als ein kleiner Nebenjob ist in der Abiturzeit meist nicht drin.

Und was ist mit dem Führerschein?

Einen entscheidenden Faktor gibt es noch, der die letzten Teenagerjahre so richtig verteuert. Und zwar das begleitete Fahren ab 17. Denn wo früher der Führerschein meist erst im letzten Halbjahr vor dem 18. Geburtstag akut wurde, sieht es beim Führerschein ab 17 so aus, dass die Ausbildung meist schon mit 16,5 Jahren startet.

Auf der Habenseite steht zwar, dass Eltern dadurch mit etwas Glück um die Kosten für einen Mopedführerschein herumkommen. Dagegen wiegt aber die Tatsache, dass es sich um einen vollwertigen Autoführerschein handelt – mit allen preislichen Nachteilen, die je nach Bundesland zwischen 1.200 und 2.200 Euro rangieren. Gesetz dem Fall natürlich, dass der Teenager mit dem Regelsatz an Fahr- und Theoriestunden auskommt und alle Prüfungen gleich im ersten Anlauf besteht.

Und man darf sich sicher sein: Aufgrund der „begleitenden“ Natur dieses Führerscheins werden Eltern neben den rein finanziellen Aspekten nun auch wieder verstärkt zeitlich eingebunden, wenn der Sprössling mit ihnen auf dem Beifahrersitz Fahrstunden sammeln möchte. Die große Effizienz, mit der langjährige Fahrer Einkäufe & Co. zu so wenig Fahrten wie möglich zusammenfassen, wird abgelöst durch jugendliche Fahrlust und einen dementsprechend hohen Kraftstoffverbrauch. Und natürlich muss der Fahranfänger auch bei der Kfz-Versicherung angemeldet werden, was die Sache weiter verteuert.

 

Summa summarum: laufende Kosten pro Jahr ca. 8.200 bis 8.600 €

 

Zusammenfassung & Fazit

Die 18 Jahre zwischen Geburt und Volljährigkeit sind für Eltern eine Phase des Glücks – aber nichtsdestotrotz auch eine extrem teure Phase. Zwar sollte Geld kein alleiniger Entscheidungsfaktor pro und contra Kind sein, aber ganz außeracht lassen sollte man es sicherlich auch nicht. Denn rechnet man alle Kosten zusammen, kommt man zuzüglich der Baby-Erstausstattung auf Summen zwischen 129.000 und 136.900 Euro im Verlauf der ersten 18 Lebensjahre. Was diese nackten Zahlen jedoch nicht widerspiegeln, ist das Glück, das einem ein Kind beschert. Und daran lässt sich kein noch so hohes Preisschild hängen.

 

Bildquellen: © fotolia.com 2017, famveldman / Style_Photography / gpointstudio / Antonioguillem



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