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We are family: Insights von Malte & Malte

Eine Regenbogenfamilie im Interview

Alleinerziehend, Patchwork, Regenbogenfamilie – na und! Wir haben Eltern befragt, die jenseits des klassischen Mama-Papa-Kind(er)-Modells eine Familie haben, wie sie ihren Alltag meistern und wie ihre Mitmenschen ihnen begegnen. Diesmal mit den beiden Papas Malte & Malte.

Regenbogenfamilie

1. Wie hat sich das Familienkonstrukt, in dem du jetzt lebst, entwickelt?

Mein Mann und ich haben uns vor sieben Jahren „klassisch“ schwul über eine Dating Seite im Internet gefunden. Relativ früh hatten wir über unseren damals noch abstrakten Kinderwunsch gesprochen. Nachdem ich mein Studium beendet und er seine Doktorarbeit abgegeben hatte, begannen wir, uns etwas genauer mit den verschiedenen Möglichkeiten zu beschäftigen. Vor der Ehe für Alle kam für uns nur Pflege in Frage, aber immer mit einem unguten Bauchgefühl, dass man dort vielleicht das geliebte Kind wieder abgeben müsste. Nach der Gleichstellung der Ehe hatten wir uns daher für die Adoption beworben und waren das erste schwule Paar in Hamburg, das den Bewerbungsprozess erfolgreich abgeschlossen hat. Als wir dann von der Adoptionsstelle in einen konkreten Fall einbezogen wurden, war unsere kleine Familie geboren. 🥰

2. Wie reagieren Menschen in deinem Umfeld auf eure Familie? Habt ihr euch jemals diskriminiert gefühlt? Wenn ja, in welcher Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?

In unserer linksliberalen Filterblase und einem eher guten Hamburger Stadtteil sind wir sehr „geschützt“ und sicherlich außergewöhnlich, aber nicht einzigartig. Auch, wenn wir wohl das erste schwule Paar sind, das eine ganz normale Standardadoption anstrebt. In dem Ferienort, wo wir ein Haus haben, wurden wir mal von 13- oder 14-jährigen Jungs über den halben Marktplatz hinweg gefragt, ob wir schwul wären. Das Ja wurde genauso laut zurück gebrüllt und damit hatte sich das. Insgesamt reagieren die allermeisten positiv, auch ältere Leute, was mich persönlich überrascht hat.

3. Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie sehr empfindest du dein Familienmodell als von der Gesellschaft akzeptiert?

Also gesamtgesellschaftlich akzeptiert ist unsere Familienform sicherlich nicht. Wie bereits angesprochen, haben wir es in einer Großstadt und einem liberalen Umfeld mit hohem Bildungsgrad eher leicht. Das sieht andernorts absolut anders aus. Ich würde daher eine 6 als Note geben.

Regenbogenfamilie
Regenbogenfamilie

Über Malte & Malte

Die beiden Papas Malte und Malte leben mit ihrer kleinen Tochter in Hamburg. Die Männer haben als erstes gleichgeschlechtliches Paar in Hamburg den Adoptionsprozess erfolgreich abgeschlossen. Ihre Geschichte erzählen sie auf Instagram, wo man ihnen unter ploetzlichpapas folgen kann.

Liebe Elternblogger, macht mit!

Familie ist etwas Einzigartiges und sieht für jeden Menschen anders aus. Wir wollen wissen, wie das bei Euch ist. Deshalb rufen wir alle Elternblogger, die sich in unseren Interviews wiederfinden, auf: Meldet euch bei uns unter julia.schambeck@care.com! Erzählt uns von euren Familien, euren Erfahrungen und eurem kleinen persönlichen Glück.

Alle Leser ohne eigenen Blog können uns gern in einem Kommentar unter diesem Artikel erzählen, was ihre Familie für sie so einzigartig macht. Wir sind gespannt auf Eure Geschichten!

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