we are family-klein

We are family: Insights von Mama McCool

Alleinerziehend, Patchwork, Regenbogenfamilie – na und! Wir haben im Rahmen unserer neuen Serie “We are family – vielfältig und bunt wie das Leben” Eltern befragt, die jenseits des klassischen Mama-Papa-Kind(er)-Modells eine Familie haben, wie sie ihren Alltag so meistern und ihre Mitmenschen ihnen begegnen. Lest selbst, was Mama McCool zum Thema zu sagen hat!

Regenbogenfamilie

© Foto: N. Tauschnik 2019

1. Wie hat sich das Familienkonstrukt, in dem du jetzt lebst, entwickelt?

Als meine Frau und ich etwa fünf Jahre ein Paar waren, meldete sich bei mir die berühmte biologische Uhr. Ich hatte mir schon immer Kinder gewünscht und nun wurde aus diesem Wunsch eine konkrete Idee. Wie erwartet reagierte meine Frau beim Wollen-wir-Eltern-werden-Gespräch mit einem schnellen und deutlichem NEIN. Da wir uns aber schon eine Weile kannten und ich wusste, dass diese Art von NEIN nicht lange anhält, wartete ich ein paar Momente. Nach kurzer Bedenkzeit kam sie mit einem Tränchen im Auge und einem herzlichen JA zurück.

Den Vater unserer Kinder lernten wir über ein Internet-Portal kennen, das Mamas und Papas in Spe zusammen bringt. Klingt unseriös, ist es manchmal bestimmt auch. Wir nahmen all unseren Mut, unseren Verstand und unser Vertrauen in einen Fast-Fremden zusammen und wagten diesen Weg zur Familiengründung. Ich habe es keine Sekunde bereut! Zweieinhalb Jahre nach der Geburt unserer Tochter brachte meine Frau unseren Sohn zur Welt. Beide Kinder haben denselben Vater.

2. Wie reagieren Menschen in deinem Umfeld auf eure Familie? Habt ihr euch jemals diskriminiert gefühlt? Wenn ja, in welcher Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?

Im Alltag fühle ich mich fast gar nicht diskriminiert. Doch dass viele Menschen aufgrund unseres Familienmodells sich berufen fühlen, viel zu intime Fragen zu stellen, ärgert mich oft. Einerseits finde ich es wichtig, offen und oft über Regenbogenfamilien zu sprechen, andererseits möchte ich der Dame im Amt für Anwohnerparkausweise nicht die Zeugung meiner Kinder erläutern. Ich frage sie ja auch nicht danach. Stark diskriminiert fühlte ich mich beim Verfahren der Stiefkindadoption. Ein unschönes Gefühl der Zweitklassigkeit!

3. Auf einer Skala von 0 bis 10: Wie sehr empfindest du dein Familienmodell als von der Gesellschaft akzeptiert?

(0 = überhaupt nicht akzeptiert, 10 = vollständig akzeptiert)

7! Ich denke schon, dass ein sehr großer Teil der Gesellschaft überhaupt kein Problem mit Regenbogenfamilien hat. Selbstverständlich sind sie im heutigen Gesellschaftsbild aber nicht. Ich merke es immer wieder, wenn ich mich als lesbische Mama oute: offen stehende Münder, zehn Sekunden peinliches Schweigen, dann irgendeine unpassende Bemerkung (Wer bringt deinem Sohn das Rasieren bei? – Eine Freundin meiner Schwägerin ist auch lesbisch. – Toll, dass dir das nicht peinlich ist). Solange ich anders behandelt werde als eine Hetero-Mama, kann ich leider nicht höher als 7 gehen. 🙂

 

we are family

Regenbogenfamilie

Über Madita McCool

Liebe macht Familie! Auf ihrem Blog Mama McCool sowie auf ihrem Instagram Profil berichtet Madita davon, wie ihre Familie zur Regenbogenfamilie wurde und was ihr Familienleben so wunderbar bunt macht.

 

we are family

Liebe Elternblogger, macht mit!

Familie ist etwas Einzigartiges und sieht für jeden Menschen anders aus. Wir wollen wissen, wie das bei Euch ist. Deshalb rufen wir alle Elternblogger, die sich in unseren Interviews wiederfinden, auf: Meldet euch bei uns unter julia.schambeck@care.com! Erzählt uns von euren Familien, euren Erfahrungen und eurem kleinen persönlichen Glück.

Alle Leser ohne eigenen Blog können uns gern in einem Kommentar unter diesem Artikel erzählen, was ihre Familie für sie so einzigartig macht. Wir sind gespannt auf Eure Geschichten!

Hashtags: #wearefamily #meinefamilie #familiefüralle

Hier geht es zu weiteren Interviews!



Diesen Artikel kommentieren
*

*