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Wissenssendungen im Kinderprogramm

Weibliche Moderatoren fehlen

Eine Studie zeigt, dass Mädchen mehr weibliche Vorbilder auf dem Bildschirm sehen wollen. Das deutsche Kinderprogramm kommt dem bisher jedoch nicht entgegen.

Kindersendungen im deutschen Fernsehen

Kinder sind wissbegierig. Ihren Durst nach neuen Erkenntnissen stillen sie oft auch vor dem Fernseher  – allerdings stehen ihnen dort vorwiegend männliche Moderatoren gegenüber. „1,2 oder 3“ moderiert seit 2010 Alexander Duszat (auch bekannt als Elton) und auch die Moderationsgeschichte der Sendung weist nur eine Frau (Birgit Lechtermann) auf. Noch weniger weiblich sieht es bei der „Sendung mit der Maus“ aus. Nach Armin Maiwald und Christoph Biermann moderiert nun Ralph Caspers die Sendung.

Kinder orientieren sich geschlechtsspezifisch

Eigentlich wünschen sich zumindest die Mädchen im Alter zwischen 7 und 10 Jahren aber weibliche Welterklärer auf dem Bildschirm. Die erste wichtige Phase für die Geschlechtsidentität vollzieht sich bereits im Alter von 3 Jahren und die ersten Verhaltensunterschiede zwischen Jungen und Mädchen fallen ab dem 5. Lebensjahr auf. Bedenkt man dies, ist es also nicht verwunderlich, dass sich Mädchen Vorbilder wünschen, die sie erreichen können. Auf diese Weise könnte langfristig suggeriert werden, dass die Welt des Wissens eine männliche ist.

Frauen kaum als Moderatorinnen

Es stellt sich die Frage, wieso Guido Hammesfahr im „Löwenzahn“ durch Bärstadt spaziert oder Willi „es wissen will“.  Im Alltag sind doch besonders Frauen in sozialen Berufen tätig. Das Statistische Bundesamt ermittelte dort 2010 einen Frauenanteil von 84%. Warum sie es ins Lehrerzimmer, aber nicht in die Fernsehbranche schaffen, bleibt ungeklärt. Einzig Shary Reeves oder Christine Henning sorgen an der Seite eines männlichen Moderators für den Aha-Effekt.

Studie des Internationalen Zentralinstituts für Jugend- und Bildungsfernsehen

Die Studie, die den Wunsch der Mädchen nach Frauen am Mikro unterstreicht, wurde vom Internationalen Zentralinstitut für Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) von Februar bis Mai 2012 in 24 Ländern durchgeführt. Teilgenommen haben 2800 Kinder zwischen 7 und 10 Jahren.

 

 

 



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