Haustiere mit höherem Risiko
Allergische Reaktionen kommen nicht nur beim Menschen vor. Auch Tiere können von einer Allergie betroffen sein. Tierärztin Frau Dr. Fach aus dem hessischen Oberursel weiß aus Erfahrung, dass unter den Haustieren vor allem Hunde, Katzen und Pferde Allergien entwickeln. Der Anteil der an Allergien leidenden Hunde hat sich in den letzten zehn Jahren sogar verdoppelt. Sie betont, dass Tiere, die „mit wenig Keimbelastung aufwachsen“, am häufigsten allergisch auf Reize reagieren: „Tiere in der Stadt neigen eher zu allergischen Erkrankungen als Tiere, die auf dem Land leben.“ Leider ist die Entstehung von Allergien ja auch beim Menschen noch nicht vollständig erforscht. So sind die Ursachen auch für die Tierwelt nur schwer zu deuten. „Unser Körper hat ja grundsätzlich die Aufgabe, fremde Stoffe von uns fernzuhalten beziehungsweise zu entfernen. Bei bestimmten Individuen läuft aber in der Haut, im Darm oder im Gesamtorganismus eine (allergische) Reaktion ab, die den Körper letztendlich doch schädigt“, erklärt Dr. Fach.
Wissen Haustiere, dass sie allergisch sind?
Die Haustiere selbst registrieren, dass sie nicht zu hundert Prozent agil sind und machen dies für einen aufmerksamen Besitzer auch sichtbar. Wie beim Menschen auch fühlen sich „allergische Patienten regelmäßig sichtlich unwohl in ihrer Haut“, erklärt Dr. Fach. Äußere Symptome hängen natürlich vom jeweiligen Allergen ab: Die Spanne reicht von Juckreiz, Entzündungen und Haarausfall über Durchfall bis hin zu Blutdruckabfall und Schocks, wenn eine sogenannte anaphylaktische Reaktion hervorgerufen wurde.
Auslöser sind auch beim Haustier so vielfältig wie beim Menschen. Nicht nur im Futter finden sich Stoffe, auf die der Vierbeiner allergisch reagieren kann. Sowohl Medikamente, Pollen, Hausstaub, Schimmelpilzsporen, Tierhaarschuppen, Insektenstiche als auch Plastik und Reinigungsmittel (Kontaktallergie) oder sogar Hitze und Kälte können laut Dr. Fach ebenso eine allergische Reaktion auslösen.
Was tun mit einem Allergiker in der Familie?
Klar, als erstes sollte das betreffende Allergen gemieden werden. Doch das ist nicht immer möglich. Derzeit „gilt die Immuntherapie als Therapie der Wahl“, unterstreicht Dr. Fach. Der Körper wird dabei so an die Allergene gewöhnt, dass die Symptome auf Dauer gelindert werden. Dr. Fach konstatiert: „Bei bis zu drei Viertel der Patienten – egal, ob Mensch oder Tier – schlägt die Therapie an.“ Alle anderen müssen auf ganzheitliche Therapieansätze oder die medikamentöse Behandlung zurückgreifen. Suchen Sie für Diagnose und die passende Therapie auf jeden Fall einen Tierarzt auf, damit sich ihr Haustier schnell wieder gesund fühlt. Übrigens: Tierbesitzer, die bei Frau Fach waren, berichteten, dass ihr Haustier nach einer Therapie wieder viel aktiver und spielfreudiger war.
Personen im Bild (v. l.): Tiermedizinische Fachangestellte Mayken Koch, Tierärztin Dr. Anette Fach, Tiermedizinische Fachangestellte Sara Roller
Zur Person Anette Fach
Dr. med. vet. Anette Fach leitet seit 10 Jahren ihre eigene Kleintierpraxis in Oberursel im Taunus. Sie ist eine der Tierärztinnen, die auf Tasso e.V. ihr fundiertes Wissen teilen.
Zusammen mit ihrem gut ausgebildeten, hochmotivierten und freundlichen Team steht sie ihren Patienten mit Rat und Tat rund um die Themen Tier und Gesundheit zur Seite. Stets gemäß ihrer Philosophie: „Das Wohlergehen Ihrer kleinen und großen Tiere liegt uns am Herzen.“ Ihre Tätigkeitsschwerpunkte sind neben der allgemeinen Tiermedizin, innere Medizin, Hautkrankheiten, kleine Heimtiere und Tierverhaltenstherapie. Online bietet die Kleintierpraxis Oberursel einen ausführlichen Informationsservice für alle Tierhalter: www.kleintierpraxis-oberursel.de
