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Der Beruf des Tierheilpraktikers

Sanfte Medizin fürs Tier

Was beim Menschen funktioniert, müsste doch auch bei Tieren erfolgversprechend sein, oder? Tierbesitzer greifen immer häufiger auf Tierheilpraktiker zurück.

Das Berufsbild – Was ist ein Tierheilpraktiker?

Tierheilpraktiker kümmern sich mit Hilfe von alternativen Heilmethoden wie Homöopathie oder Pflanzenheilkunde um die Gesundheit von Tieren. Ganz gleich, ob es um die Genesung eines Tieres geht oder um die Vorbeugung von Krankheiten. Oft arbeiten sie direkt vor Ort bei dem tierischen Patienten oder in eigenen Praxen. Dabei stellt ihre Arbeit eine Alternative zur klassischen Veterinärmedizin dar. Schon seit mehreren Jahren wächst die Begeisterung für Alternativmedizin in Deutschland. Laut der Allensbach-Studie verwendet heute die Mehrheit der deutschen Bevölkerung homöopathische Arzneimittel (53 Prozent). Da liegt es nahe, dass auch ein Umdenken bezüglich der Tiermedizin stattgefunden hat. Entstanden ist der Beruf der Tierheilpraktiker.

Warum Tierheilpraktiker werden?

Der Beruf des Tierheilpraktikers bietet vielen Tierliebhabern die Möglichkeit, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Oft ist es jedoch viel mehr. Dahinter stecken eine Lebenseinstellung und der Wunsch, medizinisch tätig zu werden, Verantwortung zu übernehmen und Tierbesitzern beratend zur Seite zu stehen. Für C. Kuhn, Inhaberin einer mobilen Tierheilpraxis und Mitglied im Verband Deutscher Tierheilpraktiker e.V., besteht eine der wichtigsten Aufgaben darin, Tieren, die bereits als austherapiert bezeichnet worden sind, mit sanften Maßnahmen zu helfen und den Tierbesitztern die Augen für eine artgerechte Haltung zu öffnen.

 

Diese Eigenschaften sollten Sie als Tierheilpraktiker mitbringen:

  • Ausgeprägtes Interesse an Tieren, welches über die Hobbyhaltung hinausgeht
  • Interesse an medizinischen Abläufen
  • Keine Berührungsängste, Angst vor Blut oder ähnlichem
  • Die Fähigkeit, selbstständig zu arbeiten
  • Die Akzeptanz von alternativer Medizin
  • Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeiten
    (zu einem Tier gehört auch immer der Besitzer)

Die Ausbildung

Weder die Berufsbezeichnung des Tierheilpraktikers ist rechtlich geschützt, noch gibt es eine rechtlich geregelte Ausbildung. Dennoch existiert ein breites Spektrum an Angeboten verschiedener Einrichtungen.

Die Ausbildung erfolgt über Weiterbildungskurse. Es besteht die Möglichkeit, diese über einen Präsenzlehrgang oder ein Fernstudium zu absolvieren. Durch die Kurse werden sowohl Wissen über Naturheilkunde und spezielle Therapieverfahren  vermittelt, als auch Grundkenntnisse der Veterinärmedizin wie beispielsweise die Anatomie und Physiologie der Tiere.

Im Präsenzstudium findet das Lernen überwiegend in Lernveranstaltungen statt, welche vergleichbar mit dem regulären Schulunterricht sind.

Der Fernkurs dagegen erfordert selbständiges Lernen von zu Hause aus. Die jeweilige Institution stattet die Kursteilnehmer dabei in regelmäßigen Abständen mit dem zu erarbeitenden Lernmaterial aus.

Die Ausbildung dauert zwischen 1 bis 3 Jahre und schließt mit einer internen Prüfung und teilweise mit einem Praktikum ab.

Laut H. Scharfenberg, Tierheilpraktikerin und Mitglied im Fachverband niedergelassener Tierheilpraktiker, sollte unbedingt auf die Qualität der Ausbildungsorganisation geachtet werden. Sie rät vom Fernstudium ab, da die Möglichkeit der Rückfrage fehle. Zudem sei es sinnvoll, wenn ein Teil des Lehrplans durch Tierärzte vermittelt werde, um neben Naturheilverfahren, auch Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre für verschiedene Tierarten abzudecken.

Ihr Tipp: Vorab einen Schnupperkurs bei der Institution besuchen, für die man sich interessiert.

 

 

 



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