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Gassi-Service vs. Hundekita: Welche Betreuung ist die beste für Ihren Hund?

Das sind die Vor- und Nachteile, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie sich für einen Gassi-Service oder eine Hundekita entscheiden.

Berufstätige Hundebesitzer machen sich oft Sorgen, wenn sie ihren Vierbeiner den ganzen Tag allein lassen. Diese Sorgen sind berechtigt: Experten zufolge sollten erwachsene Hunde in der Regel nicht länger als sechs Stunden lang allein gelassen werden, ansonsten kann dies zu Langeweile und destruktivem Verhalten führen. Manche Hunde können zudem nicht so lange ohne Pinkelpause auskommen.

Einen Gassi-Service zu engagieren oder Ihren Hund in eine Hundekita zu geben, sind zwei gängige Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Ihr Liebling während Ihrer Abwesenheit genügend Aufmerksamkeit erfährt. Hier erfahren Sie, was Sie wissen müssen, bevor Sie sich für einen Gassi-Service oder eine Tagesbetreuung entscheiden.

Lernen Sie Ihre Optionen kennen

Auch wenn Gassi-Services und Hundetagesstätten beliebte Möglichkeiten sind, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es innerhalb dieser Kategorien viele verschiedener Ausgestaltungen gibt.

Früher sah die Tagesbetreuung in Hundekitas oder Hundepensionen zum Beispiel meist so aus, dass die Tiere in größeren Gruppen gehalten wurden. Inzwischen gibt es aber auch Anbieter, die eine Tagesbetreuung für kleinere Gruppen von Hunden oder sogar Individualbetreuung anbieten. Außerdem führt jeder Betreiber seine Tagesstätte ein wenig anders, manche mit mehr Fachkenntnissen als andere.

Auch Gassi-Services sind nicht alle gleich. Manche gehen nur mit Ihrem Hund spazieren, was ideal sein kann, wenn Ihr Tier anderen Hunden gegenüber aggressiv oder ängstlich ist. Andere sammeln noch weitere Hunde ein, um die Sozialisierung zu fördern.

Bedenken Sie, dass es nicht um alles oder nichts geht. Sie können auch eine Kombination wählen. Für manche Hunde ist die Hundetagesstätte zu aufregend, wenn sie jeden Tag dorthin gehen, andere wiederum profitieren davon, wenn sie ein- oder zweimal pro Woche mit ihren Hundefreunden herumtollen können.

Gassi-Service

Vorteile von Hundetagesstätten

Viel Bewegung

Für Hundekitas eignen sich am besten junge, aktive Hunde, die anderen Hunden und Fremden gegenüber freundlich sind. Nichts macht einen Hund glücklicher als das Herumtollen mit Artgenossen – und eine gute geistige Förderung, indem man ihn zu verschiedenen Spielorten bringt und Kommandos übt.

Soziale Interaktion

Genau wie Menschen sind auch Hunde soziale Wesen. Eine Tagesbetreuung kann daher für besonders kontaktfreudige Hunde sehr nützlich sein. Wenn man die Hunde in einer kontrollierten Umgebung miteinander spielen lässt, können sie Selbstvertrauen gewinnen und Energie abbauen. Die Anwesenheit von sachkundigem Personal, das das Spiel überwacht, hilft den Tieren, den „richtigen“ Umgang mit ihren Hundefreunden zu lernen.

Auch für Hunde, die nicht unbedingt mit anderen spielen wollen, könnte es von Vorteil sein: Manche Hunde genießen es einfach nur im Rudel zu sein und von außen zuzusehen.

Hilfreich bei Trennungsängsten

Für einen durchschnittlichen Hund kann eine tägliche Betreuung in einer Tagesstätte zu viel sein, aber für Hunde, die unter starker Trennungsangst leiden und nicht allein gelassen werden können, ist es womöglich eine Hilfe. Es kann schwierig sein, ungewünschtes Verhalten zu korrigieren, wenn man in einer Wohnung mit Nachbarn wohnt und Lärmbeschwerden bekommt, oder wenn man in einer Mietwohnung lebt und der Hund Dinge zerstört. In der Tagesbetreuung ist immer jemand da, und das kann eine große Hilfe sein.

Nachteile von Hundetagesstätten

Aggressionspotential

Hundekitas sind nicht für alle Hunde geeignet. Seien Sie also nicht verärgert, wenn Ihr Hund einen Probetag absolviert und man Ihnen dann sagt, dass dies nicht das Richtige für ihn ist. Manche Hunde kommen in kleinen Gruppen gut mit anderen Hunden zurecht, aber das Spielen in großen, offenen Gruppen kann zu aufregend sein und zu aggressivem Verhalten führen. Das bedeutet nicht, dass diese Hunde böse sind, sondern nur, dass sie vielleicht besser in einer Hundekita mit kleinen Gruppen oder einer Individualbetreuung untergebracht werden sollten.

Reizüberflutung

Experten sind der Meinung, dass nur ein kleiner Anteil der Hunde tagtäglich in einer Hundekita gut zurechtkommt. Das liegt daran, dass viele überreizt sind, wenn sie den ganzen Tag über so viel Trubel um sich haben. Für die meisten Hunde ist das zu stressig. Im Extremfall kann es passieren, dass sie andere Hunde beißen oder in der Ecke sitzen und die Wand anstarren.

Einige Hunde, z. B. solche, die wirklich gerne mit anderen Hunden zusammen sind und nicht sehr lärmempfindlich sind (z. B. wenn Hunde spielen, während sie schlafen wollen), können gut in einer Tagesstätte untergebracht werden. Viele Hunde sind jedoch glücklicher, wenn sie sich zu Hause entspannen können und mittags jemand vorbeikommt, um mit ihnen spazieren zu gehen, und sie bewusst gefördert und sozialisiert werden.

Wenn Sie Ihren Hund in einer Hundekita betreuen lassen, ist es wichtig herauszufinden, ob dort feste Ruhezeiten in den Tagesablauf integriert sind, um eine Überstimulation zu vermeiden. Beachten Sie, dass einige Hundekitas auch Halbtagsplätze anbieten, wenn ein ganzer Tag zu viel für Ihren Hund ist.

Weniger flexibel

Wenn Sie eine Hundetagesstätte in Anspruch nehmen, müssen Sie Ihren Hund dort in der Regel selbst hinbringen und abholen, und das kann je nach Beruf eine ziemliche Herausforderung sein. In manchen Hundekitas gibt es hierfür feste Zeiten. Wenn Sie einen Gassi-Service beauftragen, müssen Sie weniger Zeit und Mühe aufwenden – und das kann sogar günstiger sein als eine Tagesstätte.

Vorteile eines Gassi-Services

Ideal für Hunde mit besonderen Bedürfnissen

Manche Hunde kommen mit einem professionellen Gassi-Service besser zurecht als in einer Tagesstätte, vor allem Hunde, die ängstlich sind und/oder problematisches Verhalten zeigen, wie z. B. Aggression. Ein Hund mit diesen Problemen ist in einer Hundekita nicht gut aufgehoben, wohingegen ein erfahrener Gassi-Service besser auf seine Bedürfnisse eingehen kann.

Mehr Aufmerksamkeit

In manchen Hundekitas werden viele Tiere von nur wenigen Mitarbeitern betreut. Manche Hunde benötigen jedoch mehr Aufmerksamkeit und sind daher besser in einer Einzelbetreuung oder Kleingruppe aufgehoben. Im Unterschied zu einer Tagesstätte können verantwortungsbewusste Gassi-Services auch gezielter auf besondere Anforderungen der Besitzer eingehen.

Abwechslungsreiche Umgebung

In einer Hundetagesstätte wird der Hund zwar durch andere Hunde und Menschen stimuliert, hält sich aber oft lange Zeit im gleichen Gebäude auf. Einige Hundetagesstätten haben große Räumlichkeiten mit mehreren Spielzimmern und Außenbereichen, andere wiederum nicht.

Gassi-Services können in dieser Hinsicht besser geeignet sein, denn Hunde lieben es sich zu bewegen und zu schnüffeln. Nicht jeder Hund geht gerne in eine Hundekita oder spielt gerne im Park, aber jeder Hund geht gerne spazieren.

Nachteile eines Gassi-Services

Nicht so viel Bewegung

Ein Gassi-Service bietet nicht so viel Gelegenheit zur Bewegung wie eine Hundekita, aber es gibt viele Möglichkeiten, diese zu ergänzen. Einige Gassi-Services sind bereit, gegen einen Aufpreis mit Ihrem Hund joggen zu gehen. Andere nehmen den Hunden mit zum Wandern oder an den See.

Geistige Stimulation und Beschäftigung sind ebenfalls ein hervorragendes Mittel, um einen Hund auszulasten. Sprechen Sie mit Ihrem Gassi-Service darüber, ob er während des Spaziergangs eine Beschäftigung, z. B. ein bestimmtes Spiel oder Kommando, einbauen kann. Sie können auch mehrere Spaziergänge einplanen, wenn eine einzige Runde Ihrem Hund nicht ausreicht.

Weniger soziale Interaktion

In einer Hundekita lernt Ihr Vierbeiner eine Vielzahl verschiedener Hunde und Menschen kennen. Wenn er jeden Tag mit der gleichen Person und vielleicht dem gleichen Rudel spazieren geht, gibt es nicht so viel Abwechslung und soziale Interaktion. Für manche Hunde, vor allem für die, die zu aggressivem oder sehr ängstlichem Verhalten neigen, ist das jedoch eine gute Sache.

Überprüfen Sie Ihren Gassi-Service oder Ihre Hundekita

Da Gassi-Services und Hundekitas sehr unterschiedliche Strategien, Arbeitsweisen und Erfahrungen mit sich bringen, ist es wichtig, dass Sie die oben genannten Punkte ansprechen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Erkundigen Sie sich nach der Arbeitsweise und ihrem Umgang mit Notfallsituationen.

Bedenken Sie, dass es bei einem Vorstellungsgespräch um ein gegenseitiges Kennenlernen geht. Während die Betreuer Ihren Hund beurteilen, um zu sehen, ob er zur angebotenen Betreuung passt, wollen auch Sie die Gelegenheit nutzen, um die nötigen Informationen zu erfahren, die sie brauchen.

Erkundigen Sie sich nach Referenzen und beobachten Sie die Reaktionen Ihres Hundes. Übermäßiges Hecheln oder Gähnen sind zum Beispiel Anzeichen für Stress und Überreizung. Wenn er Sie jedoch förmlich durch die Türe schubst, ist das ein gutes Zeichen.



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