Risikofaktoren im Urlaub
Gerade im Mittelmeerraum und anderen warmen Gegenden sollten Sie auf Infektionen eingestellt sein. Das heißere Klima ist der Grund dafür. Zu den häufigsten Reisekrankheiten bei Tieren gehören die Leishmaniose und der Befall mit Herzwürmern (Dirofilarien). Diese werden durch sogenannte Sandmücken – eine für subtropische Gebiete typische Stechmückenart – übertragen. Die Leishmaniose ruft vor allem Hautveränderungen hervor.
Außerdem besteht für Ihren Liebling das erhöhte Risiko, sich eine Babesiose oder Ehrlichiose einzufangen, wenn eine Zecke als Überträger im Spiel ist. Erstere äußert sich zuerst durch Fieber und Appetitlosigkeit. Zum Fieber kommt bei der Ehrlichiose zeitweise Nasenbluten, Erbrechen, Atemnot und generelle Schwäche hinzu. Die gefährlichsten Risikofaktoren im Sommerurlaub für Ihr Haustier sind also Parasiten wie Mücken, Sandfliegen und Zecken. Natürlich können auch andere Auslöser wie übermäßige Hitze, Sonneneinstrahlung oder Wespen- und Bienenstiche zu den genannten und weiteren Symptomen führen.
Angemessen reagieren
Experten der Tierschutzorganisation TASSO e.V. sehen vielfältige Möglichkeiten, dem Haustier selbst der erste Helfer im Urlaub zu sein. Hierzu sollten Sie sich vorab auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt besprechen. Wichtig ist sicherlich in jedem Fall die schnelle Reaktion. Das betrifft vor allem Symptome wie Übelkeit, Müdigkeit, Entzündungen und Fieber. Bei einem Hitzschlag sind viel frische Luft, ein Schattenplatz und kaltes Wasser zum Abwaschen beispielsweise erste Schritte. Insektenstiche können Sie mit kalten Umschlägen oder Eis kühlen. Eingetretene Gegenstände können unter Umständen selbst entfernt werden. Enthaaren, waschen und desinfizieren Sie hierzu die verletzte Stelle, bevor Sie sie behandeln. Größere Wunden sollten zunächst ausgewaschen und verbunden werden. In den meisten europäischen Großstädten gibt es sogar Tiernotfallapotheken, die Sie mit dem Nötigsten versorgen.
Solllten Sie sich Sorgen machen, verängstigt oder die Verletzung zu groß sein, empfehlen wir, umgehend einen Tierarzt aufsuchen, um jegliches Risiko für Ihren Liebling zu mindern. Gerade bei Blutungen, Krampfanfällen, auffallender Abgeschlagenheit oder ernsten Verletzungen ist der Weg zum Tierarzt unumgänglich. Alle bedenklichen Symptome sind auch in unserer Checkliste zum Thema „Krankes Tier im Urlaub“aufgeführt.
So beugen Sie vor
Bevor Sie die Urlaubsreise antreten, sollten Sie sich notieren, wo Sie in der Nähe Ihres Urlaubsortes Ärzte und Notfallapotheken finden können. TASSO e.V. empfiehlt in Ländern, deren Landessprache Sie nicht beherrschen, einen Dolmetscher mit zum Tierarzt zu nehmen. Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte auch abgeschlossen sein. Zudem berät Sie Ihre Krankenkasse über die eigenen Leistungen für das Haustier im Ausland. Halten Sie im Notfall immer die Telefon- und Versicherungsscheinnummer Ihrer Versicherung bereit.
Sie können Ihre Reise auch vorab mit Ihrem Tierarzt durchsprechen und hilfreiche Tipps und Kontakte notieren. Hinsichtlich der aufgeführten Infektionsrisiken ist eine Prophylaxe ratsam. Mit dieser sollte schon einige Tage vor Reiseantritt begonnen werden. Wenn Sie für Ihr Haustier auch Futter einpacken, so sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie kurz vor oder während der Autofahrt füttern. Einigen Hunden wird bei einer Autofahrt mit vollem Magen übel. Ein Tipp von Tasso e.V.: Füttern Sie vier bis sechs Stunden vor dem Start und dann erst wieder am Urlaubsort – Hunde z.B. können diese Hungerkur problemlos vertragen.
Außerdem sollten Sie sich darauf einstellen, dass Ihr Haustier an einem fremden Ort zunächst nicht so reagiert wie daheim. Gestalten Sie die Ankunft am Urlaubsort für Ihr Haustier angenehm und achten Sie darauf, dass Sie Ihr Haustier an der Leine führen, denn sonst könnte es gerade in den ersten Tagen plötzlich ausbüxen. Beachten Sie zu diesem Thema auch die Chippflicht, die in Ländern der EU für nach dem 3. Juli 2011 geborene Hunde gilt. Und nun einen schönen Urlaub!
Über den TASSO e.V.
Zum Schutz von Tieren setzen sich bei TASSO mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen engagiert dafür ein, jedes entlaufene Tier so schnell wie möglich wieder zu seinem Halter zurückzubringen. Für Sie und Ihre Anliegen sind wir in unserer Notrufzentrale das ganze Jahr über rund um die Uhr erreichbar. Der Schutz und die Sicherheit Ihres vierbeinigen Lieblings stehen für uns an allererster Stelle.
Darüber hinaus arbeiten wir auch in vielen anderen Bereichen daran, die Welt von Tieren jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Unser Engagement im Tierschutz ist vielfältig: Tierschutzprojekte durchführen, politische Entscheider beraten sowie in Arbeitsgemeinschaften mitarbeiten sind nur einige Beispiele. Experten in vielen unterschiedlichen Fachbereichen engagieren sich neben dem Schutz für Ihr Tier auch für alle anderen Tiere in Not.