Der Tag der Hundepflege steht an: Einfach nur ein weiteres Mal Spaß und Spiel für Ihren Hund und Sie? Oder eine Tortur, die Sie lieber Profis überlassen? Wenn Sie Ihren Haushalt mit einem Hund teilen oder regelmäßig auf einen aufpassen, sollten Sie wissen, wie und wie oft Sie einen Hund richtig baden. Schließlich passiert das Malheur in der Schlammpfütze immer dann, wenn der Hundesalon des Vertrauens geschlossen hat.
Wie oft Sie Ihren Hund baden sollten, hängt von vielen Faktoren ab, die Sie weiter unten im Text nachlesen können. Fakt ist: Regelmäßiges Baden zu Hause statt nur alle paar Wochen im Hundesalon verhindert Geruchsentwicklung und beugt Hautproblemen und Schuppenbildung vor. Auch Menschen mit Allergien profitieren davon, wenn Ihr Liebling regelmäßig gebadet wird – das senkt nämlich das Allergierisiko. Es gibt also viele gute Gründe dafür zu lernen, wie Sie Ihren Hund zu Hause duschen bzw. baden können.
Wir haben für Sie die besten Tipps erfahrener Tierärztinnen und Tierärzte zusammengestellt, wie die Fellpflege Sie und Ihren tierischen Mitbewohner möglichst wenig Nerven kostet und Sie anschließend nicht das Badezimmer renovieren müssen.
Die richtigen Produkte für die Fellpflege zu Hause
Am besten bereiten Sie alles vor, bevor Sie Ihren Hund ins Badezimmer holen. Die Utensilien sollten nicht weiter als eine Armlänge entfernt sein, damit Sie sie auch dann gut erreichen können, wenn Sie mit der anderen Hand einen nassen, zappelnden Welpen bändigen.
Unsere Expertinnen und Experten empfehlen für die Hundepflege zu Hause die folgenden Utensilien:
- Rutschfeste Badematte
- Becher zum Ausspülen des Fells oder Duschkopf mit Schlauch
- Hundeshampoo und Conditioner
- Wattebausche
- Wattestäbchen fürs Ohr
- Handtücher
- Leckerlis
Ihr Hund hat sich in etwas gewälzt und Sie haben gerade kein Hundeshampoo zur Hand? Widerstehen Sie der Versuchung, einfach Ihr eigenes Shampoo als Ersatz zu nehmen.
Hundehaut ist ganz anders zusammengesetzt als menschliche Haut, Sie sollten also auf jeden Fall ein spezielles Hundeshampoo verwenden. Selbst Babyshampoo ist keine gute Lösung.
Shampoo oder Duschgel für Menschen kann den pH-Wert der Hundehaut verändern. Das kann zu Trockenheit oder Juckreiz führen und sogar das Infektionsrisiko erhöhen. Auf das dringend nötige Hundebad müssen Sie im Notfall dennoch nicht verzichten: Online finden Sie zahlreiche Rezepte für Hundeshampoo aus Hausmitteln zum Selbermachen.
Ihren Hund zu Hause baden – Schritt für Schritt erklärt
Die Utensilien für die gründliche Hundepflege stehen bereit, Ihr Hund ist im Badezimmer, die Tür ist geschlossen: Es kann also losgehen.
1. Hundeohren schützen
Hunde haben lange, L-förmige Gehörgänge, in denen sich leicht Feuchtigkeit sammelt. Dadurch steigt das Risiko für Bakterien- und Pilzinfektionen. Ganz besonders anfällig sind Hunde mit langen Schlappohren wie zum Beispiel Dackel oder Cocker Spaniel. Mit einem Wattebausch können Sie ganz einfach verhindern, dass Wasser in die Hundeohren dringt. Wichtig: Sollte der Wattebausch doch nass werden, bitte diesen durch einen trockenen ersetzen. Nach dem Bad muss die Watte natürlich unbedingt wieder entfernt werden!
2. Lauwarmes Wasser verwenden
Überprüfen Sie sicherheitshalber die Wassertemperatur noch einmal, bevor Sie das Hundefell mithilfe des Bechers oder direkt mit dem Duschkopf anfeuchten. Der Abfluss sollte geöffnet bleiben. Sammelt sich das Wasser in der Wanne, ist es nämlich schwieriger, sämtlichen Schmutz zu entfernen. Außerdem ist das Duschen so auch für Ihren Hund angenehmer. Schon ein paar Zentimeter Wassertiefe gehen einem Welpen oder einem kleinen Hund schnell bis zur Hüfte – damit fühlen sich viele Hunde nicht wohl.
3. Hundeshampoo in Haut und Fell einmassieren
Jetzt können Sie das Hundeshampoo vorsichtig in das Fell einmassieren. Schmutz löst sich am besten, wenn Sie sich dabei gegen den Strich bewegen. Geheimtipp: Verwenden Sie einen Waschlappen für Gesicht und Schnauze. Ein Wasserstrahl direkt auf den Kopf erschreckt die meisten Hunde und erhöht das Risiko, dass Wasser in die Gehörgänge dringt.
4. Gründlich ausspülen
Achten Sie beim Ausspülen darauf, dass keine Seifenrückstände auf der Haut oder im Hundefell verbleiben. Diese können nach dem Hundebad Juckreiz oder Hautirritationen verursachen.
5. Für glänzendes Fell Conditioner auftragen
Beachten Sie die Anwendungshinweise auf der Verpackung, damit das Fell Ihres Hundes nach dem Waschen wieder schön glänzt. Einige Conditioner für Hunde müssen ausgespült werden, andere können Sie einfach einziehen lassen.
6. Liebevoll und geduldig sein
Baden kann für Ihren Hund enormen Stress bedeuten. Besonders Welpen und nervöse Hunde haben oft Angst vor dem Waschen. Mit Leckerlis und gutem Zureden schaffen Sie im Hundegehirn positive Assoziationen. Für besonders nervöse Hunde können Sie ein paar Minuten vor dem Bad Pheromone in einen Luftverteiler füllen.
Hund nach dem Baden trocknen
Nach dem Baden drehen die meisten Hunde voll auf – sie tollen herum und wollen sich an jeder weichen Oberfläche trocken reiben. Wenn Sie nicht aufpassen, ist ganz schnell die halbe Wohnung nass und „duftet“ nach nassem Hund. Dieser Geruch ist zwar streng, aber harmlos. Er entsteht hauptsächlich durch die Reaktion des Badewassers mit den natürlichen Bakterien auf der Hundehaut.
Möglichst mit dem Handtuch trocken reiben
Am besten reiben Sie Ihren Hund so gut es geht mit einem Handtuch ab und lassen die verbleibende Feuchtigkeit lufttrocknen. Kurzhaarhunde wie Dalmatiner oder Boxer trocknen so sehr schnell. Bei Hunden mit wasserabweisendem Deckhaar wie Golden Retrievern oder Deutschen Schäferhunden kann es bis zu einem Tag dauern.
Langes, dichtes Fell föhnen
Für die meisten Fellarten ist es völlig ausreichend, den Hund mit einem Handtuch trocken zu reiben. Ist das Fell besonders dicht oder lang, können Sie es auch auf der niedrigsten Wärmestufe (oder Kaltstufe) föhnen. Achten Sie jedoch unbedingt auf ausreichend Sicherheitsabstand, damit das Fell nicht zu heiß wird und keine Verbrennungen entstehen!
Wetter und Routinen beachten
Hunde mit besonders dickem Fell wie Huskys oder Pyrenäenberghunde benötigen unter Umständen mehrere Tage, um vollständig zu trocknen. Deshalb sollten Sie bei der Frage, wann Sie Ihren Hund am besten baden, auf die Wettervorhersage für die nächsten Tage achten, damit Ihr Hund die täglichen Aktivitäten wie gewohnt beibehalten kann. Ein kurzer Spaziergang bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt ist mit leicht feuchtem Fell kein Problem, aber lange Outdoor-Aktivitäten oder Spaziergänge bei Minusgraden sollten Sie vermeiden, bis das Hundefell trocken ist.
Wie oft sollte ein Hund gebadet werden?
Aber wie oft sollte Ihr Hund nun gebadet werden? Hunde haben vergleichsweise empfindliche Haut, die auf zu häufiges Baden schnell mit Irritationen reagiert. Bei den meisten Hunden reicht es völlig aus, sie alle ein oder zwei Monate zu waschen, wenn Sie in der Zwischenzeit vereinzelten Schmutz mit einem feuchten Waschlappen oder einer Bürste entfernen. Ein paar Wochen sollten jedoch mindestens zwischen den Hundebadetagen liegen, damit die natürliche Feuchtigkeitsschicht der Haut nicht austrocknet.
Auf die Frage, wie oft man einen Hund baden soll, wird durchschnittlich ein Baderhythmus von vier bis sechs Wochen empfohlen. Abhängig von der Hunderasse, dem Hauttyp und der Häufigkeit von Outdoor-Aktivitäten kann ein Bad aber auch öfter oder weniger oft nötig sein. Hunde mit öligem Fell wie Basset Hounds sollten Sie regelmäßiger baden, damit ihr Fell nicht stumpf wird und keine Erkrankungen auftreten. Rassen mit wasserabweisendem Deckhaar wie Golden Retriever dagegen reagieren empfindlich auf zu häufiges Baden, weil es ihre Haut austrocknet.
Verwenden Sie lokal angewendete Floh- oder Zeckenschutzmittel, sollten Sie Ihren Hund immer erst bei der nächsten Verabreichung baden. Viele dieser Produkte vermischen sich mit dem natürlichen Ölfilm auf der Hundehaut. Ein Bad verdünnt diesen Ölfilm und kann die Wirkung der Floh- und Zeckenschutzmittel beeinträchtigen. Idealerweise tragen Sie das Mittel also kurz nach dem Baden auf, damit es bis zur nächsten Wäsche seine volle Wirkung entfalten kann.
Fazit
Mit einem Hundebad zu Hause können Sie schnell reagieren, wenn das Fell Ihres Hundes verschmutzt oder geruchsintensiv ist. Damit Ihr Hund sauber und gesund bleibt, verwenden Sie ausschließlich für Hunde bestimmte Fellpflegeprodukte, schützen Sie die Ohren vor Feuchtigkeit und schaffen Sie eine angenehme Umgebung für Ihren Liebling.
Regelmäßige Fellpflege hält Ihren Hund nicht nur sauber und sein Fell schön glänzend, sondern bietet auch eine gute Gelegenheit, um Fell und Hundehaut auf Auffälligkeiten zu untersuchen.