Selbst für viele Erwachsene ist es schwer, in der Vorweihnachtszeit an Geschenk- und Rabattaktionen vorbei zu gehen oder auch mal völlig auf Geschenke und das Beschenken zu verzichten. Wie schwierig ist es dann für Kinder? Und wie kann man übereifrige Großeltern stoppen? Es ist auf jeden Fall nicht sinnvoll, dem Kind einfach jeden Wunsch zu erfüllen – sei es im Shoppingcenter, auf dem Weihnachtsmarkt oder bei Stadtbummel mit Oma und Opa.
Denn wird der Sprössling mit Geschenken nur so überhäuft, kann dies richtungsweisend für die Zukunft sein: Das Kind wird maßlos verwöhnt. Es ist also an der Zeit, bedeutende Werte zu festigen sowie der Verhätschelung der Kleinen und einem Haus voller unnützer Geschenke entgegenzuwirken. Folgende Tipps helfen, wunderbar mit den Kindern zu feiern und sie trotzdem während der Weihnachtszeit bodenständig zu erziehen.
1. Grenzen setzen
Auch wenn Kinder schreien und sich sträuben: Sie möchten Grenzen gesetzt bekommen und sind von den Regeln der Eltern abhängig. Kommunizieren Sie diese auch innerhalb Ihrer Verwandtschaft und bei Ihrem Babysitter. Vereinbaren Sie Anzahl, Größe und den Wert der Geschenke. Es kann auch helfen, alle Familienmitglieder an einem großen Geschenk zu beteiligen, damit niemand das Gefühl bekommt, zu wenig geschenkt zu haben: Zu einem Fahrrad beispielsweise kann Oma den Helm und die Tante Klingel und Reflektoren beisteuern. So bleibt das Weihnachtsgeschenk als ein Präsent von allen Lieben in Erinnerung.
2. Sachen mit Tiefgang schenken
Gerade in der Weihnachtszeit versuchen viele Unternehmen, die Kinder mit augenscheinlich tollen Geschenken zu blenden. Wichtiger sind aber Geschenke von dauerhaftem Interesse für die Kleinen. Das, was gerade im Fernsehen läuft, muss nicht das perfekte Geschenk sein. Schauen Sie bei der Auswahl auf den Charakter und die Hobbys Ihres Kindes. Ein Malset mit tollem Papier, Aufklebern, plus individuell ausgewählte Stifte und Stempel fesseln Ihr Kind sicherlich mehr als klingende Leuchtkreisel aus der Werbung. Ein weiterer häufiger Grund für zu große Geschenke ist ein unterschwelliges schlechtes Gewissen. Kinder möchten jedoch Aufmerksamkeit statt Materielles. Schenken Sie ihnen Zeit und unternehmen Sie in den Weihnachtsferien gemeinsam etwas Spannendes!
3. Etwas zurückgeben
Die Beteiligung an Aktionen wie „Weihnachten im Schuhkarton“ kann für die Entwicklung Ihres Kindes von großer Bedeutung sein. Es gibt viele Möglichkeiten, Ihr Kind in der Adventszeit in gemeinnützige Aktionen einzubeziehen. Besonders wirkungsvoll ist die Verteilung vormals eigener Gegenstände: Suchen Sie zusammen mit Ihrem Kind nach Dingen, die es nicht mehr nutzt oder braucht und reden Sie darüber, wie viel diese ärmeren Kindern helfen würden. So bringen Sie Ihrem Kind die wahren Werte des Weihnachtsfestes näher.
4. Familienrituale begehen
Denken Sie einmal selbst darüber nach, was Sie aus den Weihnachtsfeiertagen Ihrer Kindheit behalten haben! Wahrscheinlich sind es nicht die vielen Geschenke von damals, sondern vielmehr die Erlebnisse gemeinsam mit Ihrer Familie. Es ist wichtiger, Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen als viele hübsche Geschenke unter den Baum zu legen. Egal, ob der jährliche Winterspaziergang, ein Märchenabend, der gemeinsame Kirchenbesuch oder das Familienplätzchenbacken – noch in 20 Jahren werden sich Ihre Kinder an diese von Freude erfüllten Weihnachtstage erinnern.
5. Selbst Vorbild sein
Kinder beobachten Sie und Ihr Handeln ganz genau. Ebenso wie sie sich Ihre Tischgepflogenheiten abschauen, imitieren sie die Dinge, die Sie aussprechen – oder eben nicht. Drücken Sie also auch selbst beim Erhalt des kleinsten Geschenkes Ihre Freude und Dankbarkeit darüber offen aus und erklären Sie Ihrem Kind den Hintergrund all der weihnachtlichen Festlichkeiten, indem Sie zum Beispiel mit ihm gemeinsam zum Krippenspiel gehen oder Kinderbücher über die Weihnachtsgeschichte vorlesen.