Viele Babysitter, die zum ersten Mal auf ein Kind aufpassen, fragen sich: Worüber unterhält man sich eigentlich mit den Kindern? Ja, manchmal ist es schwierig, mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Aber es gibt ein paar hilfreiche Tricks.
1. Die Situation aufgreifen
Wenn Sie zum Babysitten kommen, ist das Kind oft schon mit etwas beschäftigt. Es spielt vielleicht mit Spielzeug, baut einen Turm oder malt ein Bild. Sprechen Sie es darauf an und fragen Sie, was es gerade macht. Auch wenn es nur wie ein riesiger Stapel Bauklötze aussieht, kann es wahrscheinlich eine interessante Geschichte dazu erzählen (die meistens damit endet, dass der Turm umgeworfen wird).
2. Auch wenn Sie die Antwort schon kennen, fragen Sie trotzdem nach
Kleine Kinder können oft stundenlang von ihrem Spielzeug erzählen, mit dem sie gerade spielen, oder über die Fernsehfigur auf ihrem T-Shirt. Selbst wenn Sie die Namen aller Figuren von Peppa Wutz bereits kennen, fragen Sie das Kind einfach, und es wird Ihnen wahrscheinlich die gesamte Lebensgeschichte jedes einzelnen Schweinchens erzählen. Vielleicht lernen Sie sogar noch etwas Neues!
3. Erzwingen Sie kein Gespräch
Die meisten Kinder reden gerne, aber es gibt natürlich auch Kinder, die ruhiger sind. Stellen Sie diesen Kindern trotzdem Fragen, aber nehmen Sie es nicht persönlich, wenn sie nur mit einem Wort antworten. Vielleicht sind sie schüchtern oder unsicher, wenn jemand im Haus ist, den sie noch nicht gut kennen. Versuchen Sie nicht, sie zum Sprechen zu zwingen, wenn sie es nicht wollen. Stille auszuhalten ist an sich eine wichtige Fähigkeit. Manche Kinder wollen vielleicht einfach nur auf dem Boden liegen und eine Stunde lang ungestört die Räder eines Spielzeugautos beobachten.
4. Fragen Sie: Wie läuft es in der Kita/Schule?
Wenn das Kind noch in den Kindergarten oder in die Vorschule geht, beginnen Sie mit einer einfachen Frage wie „Gehst du in den Kindergarten?“ Daraus kann sich ein Gespräch über die Freunde, die Erzieher:innen und das, was sie in der Kita machen, entwickeln. Wenn das Kind in die Grundschule geht, fragen Sie, ob es seine Lehrer:innen mag oder was es an diesem Tag in der Schule gelernt hat.
5. Sprechen Sie auch mit Babys!
Auch wenn das Kind noch nicht reden oder ein ganzes Gespräch führen kann, sollten Sie mit ihm sprechen. Erzählen Sie ihm, was Sie gerade tun, fragen Sie es, womit es gerade spielt. Das fördert nicht nur die kognitive Entwicklung, sondern auch die Bindung und Kommunikation und ist gut für den Wortschatz.
6. Lassen Sie die Kinder von ihren Eltern erzählen
Viele Kinder sprechen gerne über ihre Eltern. Wenn sie jünger sind und den Eindruck haben, dass sie ihre Eltern vermissen, ist es besser, sie nicht darauf anzusprechen. Wenn sie jedoch anfangen, von ihnen zu erzählen, können Sie sie fragen, was ihre Eltern arbeiten oder was sie gerne zusammen unternehmen. Wenn jüngere Kinder immer wieder von ihren Eltern erzählen, kann es ihnen helfen, besser damit zurechtzukommen, dass sie gerade nicht da sind.
7. Lesen Sie eine Geschichte vor
Eine andere gute Möglichkeit ist es, die Kinder zu fragen, ob sie eine Geschichte vorgelesen bekommen möchten. Wenn sie noch klein sind, lassen Sie sie ein Buch aussuchen und lesen Sie ihnen daraus vor. Während des Vorlesens können Sie Fragen zur Geschichte stellen.
8. Lassen Sie sich ihre Lieblings-Fernsehsendung zeigen
Das Gleiche gilt für Fernsehsendungen (sofern die Eltern dem Kind das Fernsehen ausdrücklich erlaubt haben). Lassen Sie Ihr Kind seine Lieblingsserie anschauen und stellen Sie ihm Fragen zu den Figuren. So können Sie gemeinsam herausfinden, was in der Sendung passiert und darüber sprechen.
9. Folgen Sie ihrem Beispiel
Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind. Das Kind wird wahrscheinlich auch etwas zu sagen haben. Ältere Kinder (zwischen 6 und 8 Jahren) stellen in der Regel viele Fragen zu Ihrer Person, da Kinder in diesem Alter junge Erwachsene und Jugendliche als „cool“ ansehen. Sie fragen vielleicht nach Ihrer Familie, Ihren Freunden oder wie es in der Schule oder an der Universität ist.
10. Sprechen Sie mit den Kindern wie mit jedem anderen Menschen auch
Mein wichtigster Tipp ist, sich daran zu erinnern, dass Kinder eigentlich nur kleine Menschen sind, mit denen man reden kann wie mit jedem anderen auch. Das heißt natürlich nicht, dass man sich mit ihnen über Game of Thrones unterhält oder darüber, warum man sich Sorgen um die Abiturnoten macht. Das sind schließlich noch Kinder. Aber es bedeutet auch nicht, dass man mit einer hohen Stimme und fünf Stunden lang in Reimen sprechen muss. Es ist wichtig, mit Kindern genauso respektvoll umzugehen wie mit Gleichaltrigen und Erwachsenen. Kinder merken, wenn man sie bevormundet, auch wenn sie noch sehr klein sind, und es ist einfacher, das Eis zu brechen und mit einem Kind auszukommen, wenn man mit ihm spricht wie mit jedem anderen Menschen auch. Vor allem, wenn sie etwas älter sind, sollte man das Gefühl haben, mit einem Freund zusammen zu sein – und gleichzeitig die Verantwortung für ihre Sicherheit zu übernehmen.
