Ältere Dame mit Tochter

Effektive Kommunikation mit Angehörigen

9 Tipps für Seniorenbetreuer

Lassen Sie sich als Betreuer nicht von der Kommunikation mit den Angehörigen stressen. Wir geben Tipps, wie Sie die Angehörigen stets auf dem Laufenden halten.

Als wichtige Schnittstelle zwischen Familien und ihren älteren Angehörigen spielen bezahlte Seniorenbetreuer neben der Betreuung eine wichtige Rolle: Sie müssen in der Lage sein, gut zu kommunizieren, um eine reibungslose und zufriedenstellende Erfahrung sowohl für die zu unterstützende Person als auch für die Familie zu gewährleisten.

Dennoch ist die Kommunikation nicht immer angenehm. Unstimmigkeiten zwischen Familienmitgliedern, dem Senior oder der Senioren und sogar den Betreuungspersonen selbst müssen oft von dem Seniorenbetreuer geklärt werden. Aber mit Ihrer Ausbildung und der Perspektive eines Außenstehenden sind Sie vielleicht auch am besten dafür geeignet, um auftretende Probleme zu lösen.

Es liegt in der Verantwortung der bezahlten Betreuungskräfte, den Stress zu reduzieren, indem sie Informationen entsprechend ihrer Ausbildung und Autorisierung zur Verfügung stellen.

Hier sind neun Tipps, wie Sie vom ersten Tag an offen kommunizieren können.

1. Stellen Sie den Menschen in den Mittelpunkt

Dass Sie als bezahlter Betreuer in erster Linie für die Person verantwortlich sind, die Sie betreuen, sollte außer Frage stehen. Wenn eine Person in der Lage ist, Entscheidungen über ihre eigene Pflege und Betreuung zu treffen, sollten diese Entscheidungen gehört und respektiert werden. Wenn eine Person Unterstützung benötigt, sollten Sie sie dennoch ermutigen, so viele Entscheidungen wie möglich selbst zu treffen, und ihr dann Hilfe bei den verbleibenden Entscheidungen anbieten. Wenn ein älterer Mensch zum Beispiel seinen Pyjama zum Abendessen anziehen möchte, sollte ihm das erlaubt werden. Mit Ermutigung und Respekt lassen sich langfristig die meisten Auseinandersetzungen vermeiden.

2. Entscheiden Sie sich für einen Stellvertreter aus der Familie

Regelmäßig mit mehreren Familienmitgliedern zu kommunizieren, kann zu Unstimmigkeiten führen. Es funktioniert nicht, wenn mehrere Personen dem älteren Angehörigen verschiedene Anweisungen geben, von denen einige verwirrend oder, schlimmer noch, widersprüchlich sein können. Es ist auch nicht fair, den Senior oder die Seniorin zu bitten, Informationen für mehrere Familienmitglieder zu wiederholen. Es ist auch nicht seine oder ihre Aufgabe, als Bindeglied zwischen den Familienmitgliedern zu fungieren. Wir empfehlen daher, dass der Betreuer die Familie bittet, einen Vertreter zu wählen. In den meisten Fällen wird er oder sie sich selbst zu erkennen geben.

3. Schaffen Sie Vertrauen

Viele Kommunikationsprobleme lassen sich einfach durch gegenseitiges Vertrauen lösen. Seniorenbetreuer können das Vertrauen der älteren Menschen und ihrer Angehörigen gewinnen, indem sie ehrlich, zuverlässig, pünktlich, fürsorglich, respektvoll und gesprächsbereit sind.

4. Wählen Sie Ihre bevorzugte Art der Kommunikation

Es ist wichtig, die bevorzugte Kommunikationsmethode der Familie frühzeitig zu besprechen und sie zu fragen, welche Art von Informationen für sie wichtig ist.

Je nach Betreuungsplan können sie täglich eine Textnachricht an den Ansprechpartner senden oder vielleicht dreimal pro Woche ein telefonisches Update geben.

5. Führen Sie ein Betreuungstagebuch

Wir empfehlen den Betreuungspersonen, alle Aktivitäten in Form eines Betreuungstagebuchs schriftlich festzuhalten, das für alle zugänglich ist. Darin können Sie die erbrachten Leistungen festhalten und die Angehörigen können das Tagebuch regelmäßig einsehen. Dies schafft Transparenz und erleichtert die Kommunikation.

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6. Nutzen Sie technische Hilfsmittel

Technische Hilfsmittel wie Skype, Zoom und Facebook machen es den Familien leichter denn je, mit ihren Angehörigen und Betreuern zu kommunizieren.

Alle diese Programme ermöglichen es der Familie, den Vater oder die Mutter zu sehen und sowohl ein Gefühl der Verbundenheit als auch ein virtuelles Gefühl für den tatsächlichen Gesundheitszustand oder das Befinden des Elternteils zu bekommen. In einer perfekten Welt würde dies wahrscheinlich einmal im Monat stattfinden und alle Familienmitglieder einbeziehen.

7. Achten Sie auf Ihre Sprache

Vermeiden Sie eine Sprache, die mit unzugänglichen Begriffen und medizinischem Jargon gefüllt ist. Zum Beispiel würden Sie für jemanden, den Sie unterstützen und betreuen, nicht das Wort „Patient“ oder „Klient“ verwenden, sondern den Namen der Person. Bei der Versorgung einer Wunde, sollten Sie nicht mit medizinischen Fachausdrücken um sich werfen, wenn die Person die Anatomie und das Ausmaß der Verletzung nicht vollständig versteht. Stattdessen können Sie Ihr Vorgehen z.B. mithilfe eines Videos oder Fotos erklären.

8. Setzen Sie gesunde Grenzen

Obwohl es ganz natürlich ist, sich mit der Person, die man regelmäßig betreut, verbunden zu fühlen, ist es wichtig, dass bezahlte Betreuer eine gesunde Distanz zu den Familien wahren, mit denen sie arbeiten. Sie haben nicht das Leben gelebt, das die Familienmitglieder mit der Person verbracht haben. Sie kennen ihre Geschichte nicht und müssen dies respektieren. Behalten Sie ihre eigenen persönlichen Vorurteile oder Vorlieben lieber für sich.

9. Schalten Sie einen Vermittler ein

Wenn Meinungsverschiedenheiten so weit gehen, dass Sie sich nicht mehr in der Lage fühlen, damit umzugehen, ist es eine gute Idee, sich Hilfe zu holen. Wenden Sie sich an einen Anwalt oder eine Kanzlei vor Ort, die auf Mediation spezialisiert ist, und suchen Sie nach Mediatoren, die Ihnen bei der Lösung Ihrer Probleme helfen können.

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