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Fortbildung zum Seniorenbetreuer

Zertifikat für Ihre Karriere im Sozialwesen

Als Seniorenbetreuer unterstützen Sie hilfsbedürftige Menschen im Alltag. Hier erfahren Sie alles, was Sie über die Fortbildung wissen müssen.

Empathie, soziales Geschick, freundliche Kommunikation mit den Angehörigen und Betroffenen, der Wille, etwas Gutes zu tun, und das allgemeine Interesse, anderen und vor allem älteren Menschen zu helfen: All das sind Kernkompetenzen, die Sie für eine Fortbildung zum Seniorenbetreuer mitbringen sollten.

Was macht ein Seniorenbetreuer?

Die Weiterbildung „Seniorenbetreuer“ ergänzt das Angebot in stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen um zwischenmenschliche, aktivierende, wertschätzende, liebevolle Aktivitäten rund um den Alltag und die Freizeitgestaltung bedürftiger Menschen – beispielsweise spazieren gehen, vorlesen oder basteln.

Gemeint sind Zusatzleistungen, die der § 43b des Sozialgesetzbuchs (SGB) seit 2017 vorschreibt – danach steht allen pflegebedürftigen Menschen (auch mit Pflegegrad 1) in teil- und vollstationären Einrichtungen eine Alltagsbegleitung zu.

Das entlastet examinierte Pflegekräfte, die sich wiederum besser auf die professionelle Pflege konzentrieren können.

Was ist der Unterschied zwischen Alltagsbegleiter und Betreuungskraft?

Die Begriffe unterscheiden sich nicht, denn es existieren verschiedene Bezeichnungen für die gleiche Ausbildung. So können Sie sich nach einer erfolgreichen Weiterbildung für Betreuungskräfte auch folgendermaßen nennen:

  • Alltagsbegleiter
  • Betreuungskraft
  • Alltagshelfer
  • Seniorenbegleiter
  • Betreuungsassistenz

Meistens erfolgen die Schulungen in Vollzeit oder halbtags, abends und am Wochenende neben dem Beruf. Allerdings gibt es nicht die eine Schulung, sondern unterschiedliche Fortbildungen für Betreuungskräfte. Umso wichtiger ist ein fundierter Überblick, um die für Sie passende Weiterbildung zu finden.

Wichtige Abgrenzung: Betreuung ist keine Pflege

Betreuung und Aktivierung beinhaltet keine körperbezogene Pflege – als Betreuer haben Sie daher keine pflegerische, therapeutische oder medizinische Verantwortung. Allerdings stimmen Sie sich als Alltagshelfer fachlich eng mit den Pflegeteams ab, deren Fachkraft nach § 71 Abs. 3 SGB XI dafür verantwortlich ist, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden.

Auch der Karriereweg ist anders: Wer als Altenpflegehelfer arbeiten möchte, muss eine Berufsfachschule der Altenpflegehilfe besuchen und dort eine einjährige Ausbildung durchlaufen.

Zudem ist die Weiterbildung zur Betreuungskraft bundeseinheitlich geregelt. Das gilt jedoch nicht für die Altenpflege – hier haben die Bundesländer ihre eigenen Gesetze.

Fortbildung zum Seniorenbetreuer: Dauer und Aufgaben

Der Bedarf an geschulten Betreuungskräften ist sehr hoch – das spiegelt sich auch im großen Kursangebot wider. Glücklicherweise benötigt ein Seniorenbetreuer keine pflegerische Qualifizierung, was die Fortbildung und den Einstieg enorm erleichtert.

Trotzdem können Sie sich nicht ungeschult als Betreuungskraft oder Alltagsbegleiter betiteln und automatisch entsprechende Aufgaben in Pflegeeinrichtungen übernehmen.

Die Richtlinie des Spitzenverbands der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV) sieht für die Fortbildung zur Betreuungskraft mindestens 160 Stunden und ein zwei Wochen umfassendes Pflichtpraktikum vor. Doch viele Kurse gehen darüber hinaus.

Vergewissern Sie sich, dass das bevorzugte Programm nach §§ 43b, 53b (früher 53c und vormals § 87b) SGB XI anerkannt ist, bevor Sie sich entscheiden. Ein Zertifikat ist für Betreuungskräfte elementar.

Unser Tipp: Wenn Sie bei einem Kurs oder einer Zertifizierung unsicher sind, erkundigen Sie sich bei regionalen Pflegeeinrichtungen, ob Sie nach der Weiterbildung dort arbeiten könnten.

Geschulte Betreuungskraft: Diese Aufgaben gehören dazu

Lehrgänge und Zertifizierungen können in jeder Branche ein wichtiger Karriereschritt sein. Sie bilden sich gezielt weiter und füllen, je nach Bedarf von der Teilzeitlösung bis zur Vollzeitstelle, betriebliche Vakanzen.

Oder Sie spezialisieren sich – beispielsweise mit der gerontopsychiatrischen Weiterbildung für Betreuungskräfte und der Weiterbildung zur Betreuungskraft für Demenzkranke. Entsprechend vielfältig können die Aufgaben eines Alltagshelfers nach § 43b sein.

Sie müssen sich immer auf die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Person einstellen. Das können neben demenzbedingten Besonderheiten auch psychische Herausforderungen sowie körperliche und geistige Einschränkungen sein.

Nach Ihrer Fortbildung zur Seniorenbetreuung können Sie in einer Pflegeeinrichtung arbeiten, um dort lebende Menschen zu begleiten, zu motivieren und zu aktivieren. Einsätze in der Kurzzeit-, Tages- oder Nachtpflege sind ebenfalls möglich. Das gilt auch für häusliche Besuche, wenn die bedürftige Person noch zu Hause oder bei Angehörigen wohnt.

Grundsätzlich sollen bedürftige Menschen mehr am Leben in der Gemeinschaft teilhaben können. Das sind typische Aufgaben eines Seniorenbetreuers:

  • Spaziergänge und Ausflüge
  • Gesellschafts- und Kartenspiele
  • Malen, Basteln und Schreiben
  • Musik hören und selbst kreieren
  • Gemeinsam Bücher lesen
  • Begleitung zu Terminen
  • Haustiere versorgen
  • Kochen und Backen
  • Tätigkeiten im Garten
  • Handwerkliche Arbeiten
  • Gedächtnisübungen

Betreuungskräfte stehen den Menschen bei den Dingen zur Seite, die sie glücklich stimmen und die ihnen gesundheitlich guttun. Plan- und regelmäßig dürfen Betreuende jedoch nicht in hauswirtschaftliche Aufgaben eingebunden sein.

Oft genügt ein offenes Ohr, denn viele Menschen haben Angst vor dem, was vor ihnen liegt. Oder sie blicken gern zurück und erinnern sich an besondere Momente. Dann hilft es schon, wenn Sie ein Gespräch anbieten oder einfach nur zuhören.

Was ist die Pflichtfortbildung für Betreuungskräfte?

Anerkannte Betreuungskräfte müssen eine jährliche Fortbildung absolvieren – dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Die vorgeschriebene Weiterbildung findet an zwei Tagen statt und soll die Alltagsbegleiter mit dem neusten praxisrelevanten Wissen versorgen.

So finden Sie Ihre Weiterbildung zum Alltagsbegleiter

Heutzutage recherchieren die meisten Menschen zuerst im Internet, wenn sie sich über eine bestimmte Schulung informieren möchten und gute Anbieter suchen. Doch die vielen Ergebnisse können schnell überfordern – diese renommierten Plattformen bieten sich an, um passende Schulungen zu finden:

  • Pflegestudium.de: umfassendes Angebot zu allen Pflegestudiengängen und relevanten Weiterbildungen.
  • Fortbildung.net: hunderte Weiterbildungen aus verschiedenen Branchen, darunter auch „Soziales und Gesundheit“.
  • Arbeitsagentur.de: Auch die Bundesagentur für Arbeit behandelt die berufliche Weiterbildung sehr umfangreich.

Sind Sie bereit, Seniorenbetreuer zu werden? Wir stellen Ihnen zwei zertifizierte Seniorenbegleiterkurse bekannter Anbieter vor. Die Kosten für die Weiterbildung zur Betreuungskraft können dabei variieren.

Fortbildung zur Betreuungskraft mit dem IBB

Das Institut für Berufliche Bildung gilt als einer der größten und erfolgreichsten privaten Bildungsanbieter in Deutschland. Mit mehr als 1.000 Standorten ist das IBB in allen Bundesländern vertreten.

Die IBB-Fortbildung „Betreuungskraft“ umfasst 360 Lerneinheiten – das sind in Vollzeit rund zehn und in Teilzeit etwa 20 Wochen. Hinzu kommt ein zwei- oder vierwöchiges Praktikum. Am Ende erhalten Sie ein trägerinternes Zertifikat beziehungsweise eine Teilnahmebescheinigung.

Neben den Grundlagen der §§ 45a/b nach SGB XI lernen Sie, wie Sie würdevoll mit dementen und psychisch erkrankten sowie geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen umgehen.

Das sind weitere Schulungsinhalte:

  • Bewegungsapparat
  • Krankheitslehre
  • Empathiestärkung
  • Biografiearbeit
  • Erinnerungsarbeit
  • Freizeitgestaltung
  • Kommunikation
  • Gesprächsführung
  • Stress- und Konfliktlösung
  • Lehre der Alterserkrankungen
  • Ernährungslehre
  • Umgang mit Tod und Trauer
  • Rechtliche Grundlagen
  • QM-Grundlagen
  • Prophylaxen
  • Erste-Hilfe-Kurs
  • Hygiene
  • Netzwerke im Alter
  • Wohnen und Wohnformen
  • Planung und Dokumentation

Darüber hinaus bietet das IBB diese Spezialisierungen an:

  • Interkulturelle Kommunikation
  • Sterbe- und Trauerbegleitung
  • Deutsch für den Pflegeberuf

Um an einer Fortbildung teilzunehmen, benötigen Sie ausreichende Deutschkenntnisse. Außerdem lernen Sie den Beruf vorher mindestens fünf Tage lang im Praktikum kennen – so können Sie fundiert entscheiden, ob die Alltagsbetreuung wirklich der richtige Job für Sie ist.

Weiterbildung zur Betreuungsassistenz mit der DEKRA Akademie

Das private Bildungsunternehmen verfügt über eine staatlich anerkannte Hochschule, mehrere Fachschulen und mehr als 40 Jahre praxisbezogene Erfahrung. Jedes Jahr nehmen über 100.000 Menschen an den Weiterbildungen teil.

Die Betreuungskurse der DEKRA Akademie unterteilen sich wie folgt:

  • Betreuungskraft nach § 53b SGB XI (2 Monate Theorie)
  • Betreuungsassistent nach § 53b SGB XI (3 Monate Theorie)

In jedem Fall sind diese Themen inkludiert:

  • Kommunikation
  • Interaktion
  • Pflegegrundkenntnisse
  • Pflegedokumentation
  • Erste Hilfe
  • Rechtskunde
  • Hauswirtschaft
  • Ernährungslehre
  • Beschäftigungsoptionen
  • Freizeitgestaltung
  • Demenz

Die öffentlich geförderte, längere Weiterbildung zur Betreuungsassistenz ergänzt die genannten Themen mit den folgenden und vertieft sie je nach Qualifikation:

  • Arbeitsorganisation und -methodik
  • Grundlagen der Krankheitslehre
  • Prophylaxe und Prävention
  • Hygiene und Körperpflege
  • Lebenswelten und Alltagsaktivitäten
  • Gerontologie und Biografie
  • Konzeptionelles biografisches Arbeiten
  • Spezifische Arbeitstechniken und Fallarbeit
  • Persönliche Grenzen und Grenzerfahrungen

Als Teilnahmevoraussetzung gilt ein 40-stündiges Orientierungspraktikum. Zudem müssen Sie die deutsche Sprache ausreichend beherrschen, gegen Masern geimpft und auch sonst gesundheitlich geeignet sein. Abschließend erhalten Sie ein Zertifikat.

Vom Gehirntraining über Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen bis hin zur kompetenzorientierten Aktivierung bettlägeriger Menschen sowie der Seniorengymnastik finden Sie auch spezielle Pflichtfortbildungen für Betreuungskräfte.

Kann ich meinen Betreuungsschein online machen?

Es gibt unzählige Onlinekurse – auch im Sozialwesen. Verglichen mit Präsenzkursen empfehlen sich rein oder überwiegend digitale Lösungen, wenn Sie eine Fortbildung zur Betreuungskraft absolvieren möchten, Ihre Zeit und Ihr Budget aber begrenzt sind. Zudem können Sie sich räumlich ungebunden weiterbilden.

Außerdem bedeutet „online“ nicht, dass Sie keinen Kontakt zu Dozenten haben – ob live oder aufgezeichnet, Videokurse können ebenso funktionieren wie klassische Seminare.

Für die Onlineausbildung zur Betreuungskraft nach § 43b gibt es etliche Anbieter – darunter auch das IBB.

Welche Förderungen gibt es für Betreuungskurse?

Sie können verschiedene Förderprogramme nutzen, um eine Schulung zu finanzieren – das schließt auch die Fortbildung zur Betreuungskraft ein. Erkundigen Sie sich nach einem Aktivierungs-, Vermittlungs- oder Bildungsgutschein (beispielsweise bei der Agentur für Arbeit oder beim Jobcenter).

Wenn Sie sich umschulen lassen möchten, weil Sie im aktuellen Beruf unzufrieden oder derzeit arbeitslos sind, kommt auch eine Weiterbildungsprämie infrage.

Sie haben sich entschieden, ein Seniorenbetreuer zu werden? Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg bei der Bewerbung in Ihrer gewünschten Pflegeeinrichtung!



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