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So erleichtern Sie Ihren Alltag im Alter

Tipps für Hilfe in verschiedenen Lebenslagen

Mit den Jahren fallen Dinge schwerer, die früher kein Problem waren. Doch es gibt Hilfen, um sich den Alltag zu erleichtern. Ob für Küche, Haushalt, Mobilität, Freizeit oder Gesundheit: Wir geben Ihnen ein paar Tipps.

2,9 Millionen Menschen waren im Jahr 2015 in Deutschland pflegebedürftig. Über zwei Millionen davon sind älter als 75 Jahre. Damit diese im Alltag längstmöglich selbstständig bleiben, helfen meist schon kleine Dinge. Nehmen auch Sie Hilfen in Anspruch, die Ihnen zu Verfügung stehen, um unabhängig zu bleiben und lassen Sie sich auf neue Dinge ein. Ihre Lebensqualität ist es wert.

1. Hilfe in der Küche

Jeder kennt es, besonders im Alter: Das Öffnen von Gläsern oder Flaschen mit hartnäckigen Deckeln ist schwer. Kleine Haushaltsutensilien schaffen hier Abhilfe. Mit einer Spezialzange für alle Gläser, Flaschen oder Dosen öffnen Sie wieder alles wie von allein, ohne Hilfe zu benötigen. Steht ein Glas zu weit oben im Schrank und Sie wollen nicht die Gefahr eingehen, von einem Stuhl zu fallen, gibt es die Möglichkeit mit einer Greifzange sogar kleine Gegenstände mit ein wenig Übung mühelos zu packen. Die Greifzange besteht aus einem Stab mit einer Zange an einem Ende.

Nicht nur kleine Alltagsutensilien können Ihnen helfen. Essen auf Rädern bringt Ihnen Mittagessen oder das Abendbrot nach Hause. Schwere Einkaufstüten sind eine Last und viele ältere Menschen achten weniger auf eine ausgewogene Ernährung. Anstatt in der Küche stehen zu müssen und zu kochen, bringen Lieferdienste eine enorme Erleichterung. Nicht nur Pflegeverbände bieten diesen Service an. Erkundigen Sie sich in Ihrer Umgebung, ob beispielsweise Ihr Lieblingsrestaurant liefert. Damit haben Sie mehr Auswahl und Vielfalt und können essen, worauf Sie Lust haben.

2. Hilfe in punkto Mobilität

Wir leben in einer modernen Welt, in der wir Mobilität nicht mehr wegdenken können. Unser Leben lang legen wir selbstständig große Distanzen zurück und diese Flexibilität ist von großem Wert. Fällt die Fähigkeit weg, aus eigener Kraft zu laufen oder Auto zu fahren, gibt es Alternativen, die Ihnen im Alltag helfen. Das erste Hindernis im Haus ist meist die Treppe, wenn Sie beispielsweise Ihr Schlafzimmer im oberen Geschoss erreichen wollen. Große Hilfe verschafft hier ein Treppenlift. Sie bekommen die Chance, weiterhin alle Räume des Hauses zu erreichen. Auch wenn der Auf- und Abstieg etwas länger dauert als früher.

Ist der Gang an die frische Luft mehr Arbeit als Vergnügen, können ein Elektromobil oder Elektrorollstuhl dies ändern. Damit erhalten Sie mehr Unabhängigkeit, denn der Besuch von einem Museum, der Gang zum Supermarkt oder der Besuch bei Nachbarn fällt erheblich leichter durch die Verkürzung der Gehstrecken. Elektrorollstühle fahren mit maximal sechs Stundenkilometern, Elektromobile mit bis zu 15 Stundenkilometern. Krankenkassen übernehmen unter bestimmten Umständen die Kosten für ein solches Gefährt. Ein Elektromobil ist vor allem dann geeignet, wenn Sie noch laufen können. Brauchen Sie innerhalb Ihres Hauses oder bei öffentlichen Verkehrsmitteln Hilfe, bietet sich eher der Elektrorollstuhl an.

 

3. Hilfe im Badezimmer

Das Bad ist ein sehr intimer Ort. Umso wichtiger ist es, die Privatsphäre so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Die Körperpflege selbstständig durchzuführen, bedeutet ein Höchstmaß an Lebensqualität. Natürlich gibt es auch für das Badezimmer verschiedene Hilfsmittel, die Ihre Bewegungsabläufe erleichtern und Pflegepersonal soweit es geht unnötig machen. Aufstehen von einer Toilette fällt vielen Menschen im Alter schwer. Ein erhöhter Toilettensitz erleichtert das selbstständige Aufstehen, mit einer Armlehne haben Sie eine weitere praktische Aufstehhilfe und zusätzlichen Komfort.

In der Dusche sorgen Anti-Rutsch-Matten für einen sichereren Halt und sind damit ein großes Plus im Alltag. Wenn Ihnen langes Stehen in der Dusche nicht mehr gelingt, gibt es Duschsitze, die Sie entlasten. So haben Sie die Möglichkeit, sich ohne Betreuung zu waschen. Ebenso gibt es Hilfsmittel für die Badewanne. Von Einstiegshilfen bis hin zu Sitzen finden Sie im Handel alles, was man sich wünscht.

4. Tipps für die Freizeitgestaltung

Abends gemütlich vor dem Fernseher zu sitzen, ist wohlmöglich die Beschäftigung der meisten (älteren) Menschen. Fällt es Ihnen schwerer, die Gesichter und Schriften zu erkennen, gibt es sogenannte Fernsehbrillen. Diese platzieren Sie direkt vor dem Fernseher und vergrößern so das Bild um bis zu 50 Prozent. Manche Flachbildfernseher sind dafür jedoch nicht geeignet. Eine Lupe als Sehhilfe für Dinge, wie die Fernsehzeitschrift, bietet sich ebenfalls an, wenn Sie dazu keine Brille tragen wollen.

Ein noch seltenes Bild, aber immer mehr im Kommen ist auch der Tablet-PC für Senioren. Damit fällt der Kontakt zu Außenwelt wesentlich einfacher und es war noch nie so leicht, Dinge von zuhause aus zu erledigen, wie etwa Einkaufen, Termineplanen, Telefonieren mit den Kindern und Freunden und vieles mehr. Mit dem Internet sind Sie zudem mit einer riesigen Datenbank verbunden, die für alle Fragen Tipps und Tricks bereithält. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, digitale Bücher zu lesen, Musik zu hören oder sich Bilder anzuschauen.

Wohnen Sie bereits allein und hätten gerne mehr Gesellschaft oder möchten sich noch mit einbringen, weil Sie fit genug sind, dann gibt es dafür ebenfalls Lösungen. Seniorenbetreuung oder Haushaltshilfen finden Sie direkt online. Diese Menschen helfen Ihnen gern bei alltäglichen Dingen oder bei Besuchen von Arzt oder Ämtern. Noch ein Hinweis: Für Haushaltshilfen, Alltagsbegleitung oder Entlastungsleistungen gibt es von den meisten Pflegekassen einen monatlichen Zuschuss von 125 Euro. Dafür müssen Sie eine entsprechende Rechnung einreichen. Zu den Angeboten, die Pflegekassen unterstützen, gehören unter anderem Sing- und Bastelgruppen, Bewegungsangebote, begleitete Spaziergänge oder die Begleitung zum Arzt.

Möchten Sie aktiv sein, haben Sie die Möglichkeit, Leihoma oder Leihopa für eine Familie zu sein und verdienen noch etwas dazu. Sie übernehmen die Rolle des Babysitters und können der Familie mit Rat und Tat zur Seite stehen. Unternehmen Sie Dinge, die Sie sonst mit Ihrem Enkelkind machen: einen Zoo besuchen, die Kinder abends hüten oder zusammen kochen.

 

Photoquelle: © 2018 pixabay.com, PaelmerPhotoArts





Kommentare
  1. So erleichtern Sie Ihren Alltag im Alter
    Lisa | Donnerstag,Februar 21.2019

    Bereits frühzeitig an ein späteres angenehmes Wohnen im Alter zu denken ist sehr wichtig.Ein wunderbarer Artikel also mit ganz hervorragenden Tipps!Zum Thema Badezimmer habe ich noch einen wichtigen Ratschlag zu ergänzen, da ich aus eigenem Umfeld weiß, dass dies ein wirkliches Problem ist: Viele ältere Leute schaffen es auch mit Hilfe nicht mehr, in die Badewanne zu steigen, ein Sitz wird als unangenehm empfunden, dann noch ein klebender Duschvorhang usw. Ideal sind hingegen ebenerdige Duschkabinen. Man sollte sich frühzeitig darüber informieren. Dafür gibt es auch Exemplare mit Sitz. Eine Tür die einfach nur von links nach rechts geschoben und geschlossen werden muss, ist für viele ältere Leute schon eine große Erleichterung!

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