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Familienzeit im Garten

Spaß und Risiken für Kinder

Der Garten ist die Wohlfühloase der Familie. Besonders für Kinder ist das Spielen an der frischen Luft von gesundheitlicher Bedeutung. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich und seine Kinder im Freien zu beschäftigen. Hier finden Sie einige Anregungen, wie Sie die Zeit im Grünen am besten nutzen können.

Paradies und weiterer Arbeitsbereich

Es ist die „Woche der Umwelt“ und wenn sogar Bundespräsident Gauck zur gemeinsamen Gartentag in seinen Amtssitz einlädt, dann sollte es auch für den Rest Deutschlands heißen: die Gartensaison ist eröffnet. Ein eigenes kleines Reich ist sicherlich besonders für den Großstädter ein Privileg und im Idealfall nicht mit einer langen Fahrt verbunden. Hier kann man seiner eigenen kreativen Gestaltung freien Lauf lassen und im privaten Bereich entspannen. Dabei steigert die frische Luft das Wohlbefinden und die Abwehrkräfte.

Aber so ein Garten bringt auch Aufgaben mit sich und verlangt seinen Einsatz in der arbeitsfreien Zeit ab. Dass man die Kinder einfach nach draußen schickt und selbst zwischen Liegestuhl und spielerischer Bewegung hin und her pilgert, ist also eher die Idealvorstellung eines Gartennachmittags.  Wie kann man die Familie am besten mit den Pflichten des Gärtners verbinden?

Kinder haben Lust zu helfen

Für Kinder ist der Garten eine faszinierende Welt. Sie freuen sich, mit ihren Eltern zu entdecken, wie sich feuchte Erde anfühlt, Flieder riecht, Bienen klingen und Himbeeren schmecken. Schon mit zwei Jahren können sie ihre eigene kleine Gießkanne bekommen und so mit helfen. Ab dem dritten Lebensjahr darf auch schon eine kleine Hacke in die Hand gegeben und damit die Erde gelockert werden. Wenn es nicht zu einer regelmäßigen „Pflicht“ wird, haben Kinder in diesem Alter auch Spaß am Unkrautjäten. Dabei können die unterschiedlichsten, spannenden Lebewesen- von der Ameise bis zum Regenwurm – aufgespürt werden.
 
Bis der Nachwuchs in die Schule kommt, sollten solche Beschäftigungen aber unter elterlicher Aufsicht geschehen. Im Grundschulalter kommt dann die richtige Zeit für das erste eigene kleine Beet. Dazu eignet sich vielleicht ein alter Sandkasten oder eine kleinere Fläche. Das Kind soll vor lauter „weiter Flur“ schließlich nicht den Überblick verlieren. Zusammen mit Mama oder Papa kann nun selbst gepflanzt werden. Am besten wählen die Eltern für diesen Gebrauch farbenfrohe Blumen, die schnell sprießen, damit sich das Erfolgserlebnis zeitnah einstellt. Zur Bewirtschaftung können die Kinder durchaus die Geräte der Erwachsenen benutzen, weil Kinderspielzeuge im entsprechenden Gebrauch oft beschädigt werden, ohne ihren Zweck zu erfüllen.

Vorsichtsmaßnahmen mit Kindern im Garten

Trotz aller Freude im Familiengarten, gibt es natürlich auch ein paar Gründe zur Behutsamkeit. Zum einen sollte darauf geachtet werden, keine giftigen Pflanzen zu setzen, wenn man Kinder hat, die jünger als sechs Jahre sind. Im Schulalter verstehen die Sprösslinge dann aber Gefahren, auf die man sie explizit hinweist. Außerdem wäre es ratsam, die Gartengeräte und chemischen Mittel (Frostschutz, Dünger, Chlor) außer Reichweite in einem abschließbaren Schuppen, Keller oder der Garage aufzubewahren.  Wenn man sich mit Babys im Garten aufhält, sollte man keine gezuckerten Speisen oder Getränke dabei haben und die Kleinen besser nicht in zu grellen Farben kleiden, sonst lassen Bienen, Wespen und Ameisen nicht lange auf sich warten.
 
Für kleinere, abenteuerlustige Kinder sind auch eine lochfreie Umzäunung und abschließbare Gartentüren sinnvoll. Eltern sollten die Spielgeräte ihrer Kinder besonders nach dem Winter, aber auch sonst regelmäßig überprüfen, um rostige Stellen durch eine neue Lackierung zu erneuern, Schrauben, Nägel und Halterungen zu fixieren oder alte durch reißfeste Seile zu ersetzen. Zuletzt ist jegliche Wasserstelle im Garten zwar ein anziehender, aber eben auch ein riskanter Aufenthaltsort. Daher sollten Regentonnen und Wasserfässer unterirdisch angelegt oder mit Riegelvorrichtungen versehen werden. Der Teich oder Pool darf nur unter Aufsicht der Eltern besucht werden oder sollte in geeigneter Form abgeschlossen sein. Mit zunehmendem Alter kann man den Kindern auch hier erklären, dass Schwimmflügel oder –weste immer neben der Wasserstelle liegen und grundsätzlich beim Spielen in deren Nähe übergezogen werden müssen.

Gartenaktivitäten mit Kindern

Kinder freuen sich über Möglichkeiten zum Klettern, Matschen und Buddeln. Ein einfacher Baum, eine frei Erdfläche, ein Eimerchen mit Wasser reichen oft schon aus, um den Spieltrieb zu wecken. Ein großer Vorzug im Garten ist die Unvorhersehbarkeit und Unerschöpflichkeit. Kinder können mit einer Lupe auf Entdeckungsreise einer kleineren Welt gehen. Sie könnten ihren eigenen Bereich bekommen, der nach ihren Bedürfnissen gestaltet ist. Dieses Spielfeld sollte sich mit Älterwerden der Kinder entsprechend entwickeln. Dabei haben die Ideen der Kinder oberste Priorität.
 
Man könnte mit ihnen zusammen gesunde Lebensmittel anpflanzen und so zugleich für eine gesunde Ernährung sensibilisieren. Ein Baumhausbau als gemeinsames Familienprojekt oder eine Nacht im Gartenzelt können große Highlights für die Kleinen sein. Spielgeräte wie ein Trampolin oder ein Spielenachmittag mit Boggia, Kubb, Beachball und Slackline lasten aus und fördern Beweglichkeit, Balance sowie Zielsicherheit. Man kann auch mal das Abendbrot nach draußen auf die Picknickdecke verschieben, die frischen Kräuter direkt auf das Butterbrot streuen und danach Unterricht im Gänseblümchenkettebasteln geben. Wer einen Rasensprenger besitzt, hat auch schon die optimale Voraussetzung für eine erfrischende Sommerdusche und am Abend kann in der Feuerschale ein flackerndes Lagerfeuer gezündet werden, das für Knüppelteig und Grillwürstchen gerüstet ist.

 



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