Selbst den penibelsten Zeitgenossen passiert das manchmal: Die Post wird tagelang nicht geöffnet, die Kleidung stapelt sich auf einem Stuhl und aller möglicher Krimskrams bleibt liegen, weil er nirgendwo hingehört (Eltern verstehen das). Ehe man es sich versieht, sieht es plötzlich so aus wie bei Hempels unterm Sofa und man weiß nicht einmal mehr, wie es überhaupt dazu gekommen ist.
Bei einem ordentlichen Wohnraum geht es nicht nur um die Ästhetik. Es geht darum, ein Zuhause zu schaffen, in dem Sie und Ihre Familie glückliche Momente erleben können. Ein aufgeräumtes Haus befreit einen von dem lähmenden Gedanken: „Das muss ich noch erledigen.“ Wenn zu Hause Ordnung herrscht, verbessert das den Fokus, es erhöht die Kreativität und schafft ein schöneres Umfeld für alle, die darin wohnen.
Sie wollen ausmisten, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Unsere Checkliste verrät Ihnen alles, was Sie oder Ihre Haushaltskraft tun müssen, um Ihr Zuhause Zimmer für Zimmer radikal auszumisten.
Checkliste zum Ausmisten
Bereit zum Ausmisten? Mit dieser Checkliste kann es klappen!
Verwenden Sie die Liste für Ihr großes Ausmistprojekt oder geben Sie sie Ihrer Reinigungskraft oder Haushaltshilfe.
Checkliste zum Ausmisten der Küche
Die Küche zieht Unordnung geradezu magisch an. Sie ist in fast jedem Zuhause der wichtigste Raum und daher wie geschaffen für eine Aufräumaktion.
Beginnen Sie mit ungenutzten Töpfen, Pfannen und Utensilien sowie abgelaufenen Lebensmitteln oder Gewürzen. Diese Dinge nehmen wertvollen Platz weg und werden leicht vergessen.
Wenn Sie Ihre Küche ausmisten wollen, lassen sich außerdem folgende Sachen gut entsorgen:
- Doppelt vorhandene Gegenstände (Rührlöffel, Pfannenwender, Dosenöffner, Salatzangen, Schürzen, Fleischthermometer, Stampfer etc.)
- Kaputte Geräte
- Nicht genutzte Kleingeräte und -utensilien
- Lebensmittel, die Ihnen nicht geschmeckt haben
- Ungenutztes, extravagantes Geschirr
- Beschädigte Kunststoffartikel
- Essensbehälter aus Kunststoff oder Glas ohne passenden Deckel
- Ungenutzte Servierplatten/Tabletts, überflüssige Gläser, Kinderteller
- Stapelweise Zeitungen, Zeitschriften und ungenutzte Kochbücher
Checkliste zum Ausmisten des Wohnzimmers
Im Wohnzimmer sollte man auf seine Augen vertrauen. Sehen Sie sich einfach um und räumen Sie alles weg, was überflüssig erscheint.
Besonders gut lassen sich Wohnzimmer ausmisten, indem Sie folgende Dinge entfernen:
- Zu viele Sofakissen
- Unnötiger Schnickschnack
- Alle überflüssigen Möbelstücke
- Alte Zeitungen und Zeitschriften
- Unnötige Dekoartikel, die Platz auf dem Sofatisch oder im Regal wegnehmen
Checkliste zum Ausmisten des Schlafzimmers
Schlafzimmer sind auf eine ganz eigene Art unordentlich und auch dort sammelt sich gern jede Menge Zeug an. Mit diesen Tipps können Sie es loswerden:
- Entfernen Sie überflüssige Kissen.
- Räumen Sie Kleiderberge auf dem Boden oder über den Stühlen weg.
- Entfernen Sie ungelesene Bücher, Brillen etc. vom Nachttisch.
- Verstauen Sie Schmuck in einer Schatulle.
- Tauschen Sie kleine Wäschekörbe gegen größere aus, die sich zur Waschmaschine tragen lassen.
- Entsorgen Sie überschüssige oder altmodische Dekoartikel.
- Sortieren Sie Kleidung in Schubladen und Schränken aus, die Sie länger nicht getragen haben, und spenden Sie sie.
- Wechseln Sie das Bettzeug passend zur Jahreszeit, um ungenutzte Teile wegzuräumen.
Checkliste zum Ausmisten des Bads
Werfen Sie aufgebrauchte Produkte immer gleich weg? Keine Sorge, die wenigsten tun das. Folgende Dinge können Sie im Bad loswerden:
- Abgelaufene Kosmetika, Hautpflegeprodukte und Medikamente (behalten Sie nur das, was Sie verwenden)
- Produkte, die Sie nicht verwenden bzw. die Ihnen nicht zusagen
- Haargummis und Frisierschmuck (verstauen Sie regelmäßig genutzte Artikel in einer Box)
- Überschüssige Einrichtungsgegenstände, z. B. (fast) tote Pflanzen und Behälter, die hübsch aussehen, aber nie gebraucht werden
- Toilettenpapierpackungen, Großpackungen mit Einwegrasierern, große Vorratsflaschen oder Reserveprodukte (solche gehören in einen Schrank bzw. sollten nur gekauft werden, soweit Platz für sie vorhanden ist)
- Rasierer und Badeschwämme, die ausgewechselt werden sollten
- Leere Shampoo-/Spülungflaschen in der Dusche
Checkliste zum Ausmisten von Schränken
Bei Schränken sollte man sich hauptsächlich auf Kleidung und Schuhe konzentrieren. Spenden oder entsorgen Sie alles, was Sie nicht mehr tragen oder was sich nicht mehr reparieren lässt. Faustregel: Haben Sie ein Teil ein Jahr lang schon nicht mehr getragen, dann kann es getrost weg – so wird das Projekt „Kleiderschrank ausmisten“ zum Erfolg.
Andere Dinge, die man aus dem Schrank entsorgen kann, sind:
- Bettbezüge/-laken, die nicht zum aktuellen Bett passen oder kaputt sind
- Sportkleidung oder -ausrüstung, die nicht mehr genutzt wird
- Festtagsdekoration (diese gehört zu sonstigen Gegenständen)
- Überflüssige Kleiderbügel oder ungenutzte Behälter
- Ungetragene, veraltete oder beschädigte Accessoires wie Gürtel, Schals etc.
Generell sollten Sie übermäßige Käufe günstiger Artikel immer hinterfragen. Von Toilettenpapier, Taschentüchern, Küchenpapier, Seife und Ähnlichem braucht man in der Regel nur einen kleinen Vorrat zu Hause.
Checkliste zum Ausmisten des Kellers
Machen wir uns nichts vor: Viele Dinge landen irgendwann im Keller und waren nie mehr gesehen. Dies ist jedoch keine nachhaltige Art des Aufräumens.
Bestimmte Dinge sollten Sie daher dauerhaft entsorgen:
- Verrostete oder defekte Werkzeuge (oder Geräte, die Sie seit Jahren reparieren wollen)
- Ungenutzte Sportausrüstung
- Alte Reinigungsutensilien
- Zubehör für Autos, die Sie nicht mehr besitzen
- Kaputte oder beschädigte Leitern
- Leere Kartons
- Papierstapel
- Ungenutzte Festtagsdekoration
- Alte Hilfsmittel für die Gartenarbeit, wie abgelaufene Dünger
- Alte Farbe und Chemikalien
Checkliste zum Ausmisten des Arbeitszimmers
Im ersten Schritt sollten Sie sich von den Papierstapeln verabschieden, die sich auf Ihrem Schreibtisch, auf Ablagen und in Schubladen türmen.
Gehen Sie alte Belege, Rechnungen und Dokumente durch. Schreddern Sie, was Sie nicht mehr brauchen, und sortieren Sie den Rest. An einem aufgeräumten Arbeitsplatz können Sie sich besser konzentrieren und Ordnung erreicht man am besten, wenn man bei null anfängt.
Sobald Sie die Papiere sortiert haben, widmen Sie sich:
- Überflüssiger Zimmerdekoration
- Alten Elektronikgeräten
- Kaputten oder abgenutzten Möbeln
- Zu kleinen Aktenschränken
- Ungenutzten Büchern
- Ausgetrockneten Stiften und Bleistiften ohne Radiergummi
- Kaputten Tackern, Lochern etc.
Warum ist es wichtig, auszumisten?
Falls Sie noch versuchen, sich zum Ausmisten zu überwinden, haben wir hier ein paar Gründe aufgelistet, die Ihnen den nötigen Schubs geben können:
- Es macht den Alltag reibungsloser. Das Leben ist schlicht einfacher, wenn Sie sich nicht jeden Tag durch Berge an unnützem Kram hindurchkämpfen müssen. Wie oft kommen Sie nicht aus dem Haus, weil Sie noch Ihre Uhr suchen müssen?
- Das Putzen wird leichter. Wenn Unordnung herrscht, ist es fast unmöglich, sauberzumachen (Aufräumen gehört übrigens nicht zu den Aufgaben von Reinigungskräften). Steht nicht alles mit unnützem Zeug voll, kann man sich auch viel leichter zum Putzen überwinden.
- Ihnen bleibt mehr Zeit für Dinge, die Ihnen Spaß machen. Beim Ausmisten geht es auch darum, wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu haben. Wenn das Chaos erst einmal unter Kontrolle ist, kann man sich in Ruhe wieder seinen Hobbys, einem guten Buch oder einfach einer entspannenden Tasse Tee widmen.
- Weniger Stress. Unordnung löst Stress und Sorgen aus. Sie ist eine visuelle Erinnerung daran, was wir noch alles erledigen müssen. Daher fühlen sich viele Menschen nach dem Ausmisten gleich ein paar Kilo leichter. Ohne das konstante Chaos um einen herum hat man den Kopf frei und kann endlich wieder sorgenfrei Leute einladen.
Unordnung ist darüber hinaus vor allem für Eltern und Betreuungspersonen ein großer Stressfaktor. In einer aufgeräumten Wohnung fühlt man sich ruhiger und entspannter. Das ist für jeden Menschen wichtig – und für Personen, die für andere die Verantwortung tragen, umso mehr.
So halten Sie Ihr Zuhause ordentlich
Am besten hält man sein Zuhause ordentlich, indem man Unordnung regelmäßig beseitigt – im Prinzip ein Mikro-Ausmisten.
Das hat den Vorteil, dass es nicht ganz so überfordernd wirkt wie ein großer Frühjahrsputz. Wenn Sie jeden Tag, jede Woche oder auch nur jeden Monat hier und da ein paar Dinge wegräumen, ist schon viel erreicht.
Andere Ansätze und Tipps zum Ausmisten:
- Misten Sie nach jeder Saison aus. So sammeln sich bei Ihnen während des Sommers vielleicht zusätzliche Strandtücher oder Outdoor-Spiele an. Überlegen Sie, ob Sie einige dieser Dinge entsorgen oder spenden könnten, um Platz für die Anschaffungen der nächsten Saison zu machen. Weniger Strandtücher nach dem Sommer bedeuten mehr Platz für Winterdecken und Mäntel.
- Fangen Sie klein an. Überfordern Sie sich nicht, indem Sie sich vornehmen, das ganze Haus auf einmal in Ordnung zu bringen. Nehmen Sie immer nur ein Zimmer, einen Schrank oder eine Schublade in Angriff. Auf diese Weise können Sie leichter den ersten Schritt gehen und sich mit kleinen Erfolgen zum nächsten Projekt motivieren.
- Eins dazu, eins weg. Sie haben etwas gekauft? Dann entsorgen Sie dafür etwas anderes. Mit dieser Strategie achten Sie auch stärker darauf, was Sie anschaffen. Gleichzeitig sorgen Sie dafür, dass nicht alles voller „Kram“ ist.
- Kaufen Sie weniger. Noch besser: Kaufen Sie einfach generell weniger neue Dinge. Mit kleinen Kindern kann dies zwar eine Herausforderung sein (vor allem, wenn diese ständig Werbung und Influencern ausgesetzt sind), aber mit dem Ziel eines aufgeräumten Wohnraums vor Augen kann man dem Drang zu überflüssigen Neuanschaffungen viel besser widerstehen.
Fazit
Wirklich effektiv kann man nur ausmisten, wenn man es in seinen Alltag einbaut. Menschen, die nicht nur jeden Herbst oder Frühling das Chaos der letzten zwölf Monate beseitigen, sondern konstant Ordnung halten, empfinden das Aufräumen nicht mehr als große Belastung. Das Ziel sollte sein, das eigene Zuhause im Griff zu haben – nicht andersherum.