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Haushaltsroboter

Elektronische Helfer des Alltags

Die Verkaufszahlen der Haushaltsroboter werden immer positiver prognostiziert. Wer will sich auch mit Putzen und Rasenmähen herumschlagen, wenn die Aufgaben an eine automatisch arbeitende Maschine abgegeben werden können? Wir stellen die außergewöhnlichsten Helfer vor.

Roboter sind gewünscht

Ein Roboter ist per definitionem ein Gerät, das nach seiner Programmierung bestimmte Aufgaben automatisch erledigt. Diese Begriffsklärung ist nicht mehr zu 100 Prozent aktuell, da auch eine handelsübliche Spülmaschine zu den Robotern zählen würde. Heutzutage beinhaltet ein Roboter auch die Beweglichkeit auf drei verschiedenen Achsen.

 

Roboter für den Haushalt werden immer beliebter. In Europa wird 2012 eine Verkaufszahl von 8,8 Millionen für Staubsaugerroboter prognostiziert. Zusammen mit dem Bodenwisch-, Luftreiniger- und Rasenmähroboter belegt er die vordersten Ränge, in Gebrauch und Zustimmung durch die Deutschen. Allen Geräten ist ihre sehr geringe Größe gemein. Zum Teil fahren sie selbstständig zur Ladestation, wenn der Akku leer ist. Die Entwicklung bleibt aber nicht bei solch „einfachen“ Entwürfen stehen…

Helfer für alle Lebenslagen

Pool-Roboter beispielsweise ermöglichen dem Poolbesitzer mehr Zeit zum Entspannen. Sie sind für unterschiedlichste Poolgrößen geeignet und reinigen vollautomatisch. Den gleichen Zweck erfüllen Fensterputzroboter, die durch ein Magnetprinzip an der senkrechten Scheibe haften, wenn man sie dort angesetzt hat. Ein hochleistungsfähiger Fensterputzroboter arbeitet schon einige Zeit am Glasdach des Berliner Hauptbahnhofs und reinigt dort 28.000 Quadratmeter Fensterfläche.

 

Wer ein großes Sicherheitsbedürfnis hat, kann sich einen Überwachungsroboter zulegen. Er fährt durch die vorgegebenen Zimmer – Voraussetzung sind Ebenerdigkeit und geöffnete Türen – und zeichnet Videos der Umgebung auf. Diese werden direkt über eine kabellose Internetverbindung auf den heimischen Computer übertragen.

 

Für unruhige Babies gibt es eine Roboterschaukel. Sie startet automatisch, wenn ihre Sensoren nervöse Bewegungen oder Schreie des Kindes wahrnehmen. Besonders nachts ist dies sicherlich eine Wohltat für junge Eltern.
Eine Wohltat für Abnehmwillige scheint der Diätroboter zu sein. Noch persönlicher als einige Personal-Trainer- oder kalorienzählende Apps, motiviert und mahnt der Roboter. Außerdem versorgt er mit wissenswerten Tipps rund um die jeweilige Diät, während er alle persönlichen Stärken und Schwächen des Abnehmenden auswertet.

 

Ein weiterer skurriler Roboter ist die intelligente Küchenarbeitsplatte der University of Washington. Legt man Lebensmittel nieder, erkennt sie die Zutaten und Kombinationsmöglichkeiten. Daraufhin macht die Platte Rezeptvorschläge. An Interaktionsmöglichkeiten über einen Touchscreen wird noch gefeilt.

Preise der Wundermaschinchen

Die Roboter sind hauptsächlich über diverse Internetseiten erhältlich. Einige Aktionen bescherten Verbrauchern auch schon den Verkauf in bekannten Supermarkt-Discountern. Die Geräte sind noch verhältnismäßig teuer. So sind Rasenmäherroboter derzeit ab 900 Euro zu haben. Die Preise für Poolroboter beginnen bei 1.200 Euro. Dafür sind gebrauchte Wischroboter für schon 230 Euro im Angebot.

Komplikationen im Gebrauch

 

Es stellt sich bei aller Freude über die nützlichen Erfindungen allerdings auch die Frage, ob sie nicht mehr Chaos verursachen als Aufgaben zu erfüllen. Nutzerberichten zufolge funktionieren die Haushaltsroboter im Großen und Ganzen so wie beschrieben. Sie fahren in eine beliebige Richtung bis sie auf ein Hindernis stoßen und kehren dort um. Dem Besitzer ist es möglich, Hindernisse künstlich über selbst aufgebaute Lichtschranken zu markieren. Ihre Runden drehen sie so lang bis ihre Sensoren bestätigen, dass sie den gesamten Raum gereinigt bzw. abgedeckt haben. Einige Modelle haben sicherlich Probleme bei der Suche nach dem nächsten Zimmer. Bisweilen verheddern sie sich in Kabeln, auf Teppichen oder bleiben hinter Türen und unter Treppen stecken. Nicht immer schaffen sie es „pünktlich“ zurück zur Ladestation. Dann steht am Abend nach dem Putztag mitunter erst einmal die Lokalisierung der kleinen Helfer auf dem Plan. Bei den Wischrobotern kann es vorkommen, dass sie an ungewünschter Stelle Pfützen hinterlassen.

 

Die Wissenschaft beschäftigt sich aber weiter mit der Fortentwicklung. Die Koordination zwischen Auge und Hand – eine Bewegung, die selbst der Mensch im Kindesalter erst ausgiebig üben muss – funktioniert bereits in Ansätzen dank ausführlich eingespeister Berechnungen. Bis die Roboter unseren Abwasch machen, Staub wischen und uns ein Drei-Gänge- Menü kochen, dürfte es aber noch eine Weile dauern.

 

 



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