Jedermann weiß: Winterwetter kann beachtliche Schäden an Gebäuden verursachen. Wenn Sie Ihr Haus im Winter für längere Zeit verlassen müssen, ist es daher besonders wichtig, dieses winterfest zu machen. Aber auch an alle, die ihrem Zuhause zunächst nicht den Rücken kehren, geht der Rat, den Schutz der eigenen vier Wände nicht einfach auf die leichte Schulter zu nehmen. Es lohnt sich, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um nicht unnötig Strom oder Wasser zu verbrauchen oder das eigene Haus zur Gefahrenzone werden zu lassen.
Was gilt es zu beachten
Generell gilt: Wasser in sämtlichen Aggregatzuständen – vor allem Eis, Regen und Schnee – generieren in der kalten Jahreszeit die größten Probleme. Besonders folgende Frage hat deshalb eine hohe Relevanz: Kann das Wasser überall im und ums Haus herum abfließen? Ist dies nicht der Fall und kommt dabei Frost hinzu, kann alles rasch gefrieren. In diesem Zusammenhang ist noch auf ein anderes winterliches Phänomen hinzuweisen: Winterzeit ist Schimmelzeit! Die Gründe für die massenhafte Vermehrung von gesundheitsschädlichen Schimmelpilzen sind vielschichtig, jedoch spielt Feuchtigkeit dabei stets eine prominente Rolle. Es ist also höchste Zeit, nachfolgende Tipps zu beherzigen!
Zunächst sollten Sie den Außen- und den Innenbereich Ihres Hauses sorgfältig begutachten, um besser entscheiden zu können, was alles getan werden muss. Schreiben Sie im Anschluss alles auf, um Ihre eigene „To-Do-Liste“ zu erstellen. Sollten Sie nur wenig Zeit haben, können Sie sich auch einfach an dieser Checkliste orientieren. Sie sollten stets folgende Bereiche im Blick behalten:
1. Die Beleuchtung um das Haus herum
2. Das Dach des Hauses
3. Die Dichtung von Fenster & Türen
4. Elektrische Geräte
5. Die Optimierung der Heizungsanlage
6. Die Dämmung aller Leitungen & Rohre
7. Die Beseitigung sämtlicher Nahrungsmittel
8. Die Kontrolle der äußeren Wände
9. Die Wartung des Wassersystems
Tipps für die einzelnen Bereiche
Im Folgenden finden Sie konkrete Tipps für die einzelnen Hausbereiche:
Beleuchtung | Prüfen Sie Aufgänge und Auffahrten! Ist alles ausreichend beleuchtet? Bemooste und unebene Holz- und Steinwege sowie Treppen werden bei Nässe rasch zu gefährlichen Stolperfallen. Auf allen Wegen rings ums Haus sollten blendfreie Leuchten montiert sein. Dies trägt gleichzeitig zum Einbruchsschutz bei.
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Dach | Defekte Ziegel: Um den Zustand Ihres Daches bestmöglich beurteilen zu können, beauftragen Sie am besten einen Fachmann. Er prüft, ob alle Ziegel noch sicher sitzen und ob es eventuell undichte Stellen gibt. Das geht jedoch auch in Eigenregie: Suchen Sie einfach mit einem Fernglas sorgfältig nach defekten Ziegeln. Dabei fahren Sie am besten langsam jede einzelne Reihe nacheinander ab.
Verschmutzte Dachrinnen: Vergessen Sie nicht die Reinigung der Dachrinnen! Befreien Sie diese von Laub und Schmutz, damit die Fallrohre nicht verstopfen. Ansonsten kann es passieren, dass die Dachrinnen überlaufen und das Wasser über die Fassade fließt. Statik des Daches: Unterschätzen Sie nicht das Gewicht von Schnee! Gerade in verschneiten Regionen kann das Dach im Winter besonders stark belastet werden. Rufen Sie hier besser den Profi! Dieser kann die Traglast des Daches und möglicherweise beeinträchtigende Mängel wie feine Risse in Balken und Trägern beurteilen. Wie hoch die maximale Schneelast Ihres Daches sein darf, sollte eigentlich in Ihren Unterlagen stehen.
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Fenster & Türen | Durch undichte Fenster und Türen kann warme Luft nach außen entweichen und die Außenluft gelangt wiederum als eisiger Windzug durch Fugen und Ritzen in die Wohnung, wodurch sinnlos Heizenergie verschwendet wird. Schließen die Fenster nicht luftdicht und blockieren die Scharniere, sollten diese jeweils nachjustiert werden. Es empfiehlt sich hierbei, Gummidichtungen regelmäßig zu erneuern. Besser wäre es: Einfach schnell das komplette Fenster erneuern! Durch neue Fenster sparen Sie deutlich an Heizkosten. Undichte Stellen im Fenster- und Türbereich haben außerdem häufig einen Schimmelbefall zur Folge. Hier erfahren Sie, was Sie im Ernstfall tun können, um die Ausbreitung von Schimmelpilzen einzudämmen.
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Geräte | Ziehen Sie die Stecker aller Haushaltsgeräte ab! Dies spart nicht nur Strom, sondern schützt auch vor Problemen im Stromnetz.
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Heizungsanlage | Fast jede Heizungsanlage bietet Energiesparpotenzial. Befindet sich beispielsweise Luft im Heizkörper, kann dieser nicht mehr seine maximale Temperatur erreichen, wodurch unnötig Heizenergie verschwendet wird. Deshalb sollte die komplette Anlage mit allen einzelnen Heizkörpern etwa einmal jährlich von einem Fachmann gewartet werden. Dieser kann dann den Heizkessel reinigen, die Brennleistung optimieren und gegebenenfalls die Umwälzpumpe kontrollieren. Darüber hinaus ist richtiges Heizen im Winter besonders wichtig. Den Winter über sollten Sie Ihre Wohnung konstant auf mindestens 17 Grad halten und, sofern möglich, häufig etwa 5 bis 10 Minuten Stoßlüften.
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Leitungen & Rohre | Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen in den meisten Gebäuden alle oberirdisch verlaufenden Heizungs- und Warmwasserrohre, die zugänglich sind, gedämmt sein. Dies gilt auch für Armaturen im unbeheizten Bereich. Von der Nachrüstungspflicht freigestellt sind Eigentümer, die ihre Immobilie bereits vor dem Stichtag 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben. Es ist jedoch in Ihrem Interesse, sich dennoch an diese Verordnung zu halten.
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Nahrungsmittel | Entfernen Sie regelmäßig alle freistehenden Lebensmittel aus der Wohnung! Trockene Lebensmittel können in Metallbehältern, die sich dicht verschließen lassen, aufbewahrt werden. Ferner lohnt es sich, den Müll täglich rauszubringen und zusätzlich die gesamte Wohnung zu saugen.
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Außenwände | Achten Sie auf Risse in der Fassade und im Putz! Eindringendes Wasser kann hier in Verbindung mit Frost eine überaus zerstörerische Wirkung haben. Finden sich feine Risse oder ist die Fassade an einigen Stellen abgeplatzt, sollten Sie die entsprechenden Stellen schnell ausbessern, bevor sich diese noch vergrößern.
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Wassersystem | Hier sollte zunächst der Haupthahn der Wasserversorgung geschlossen werden, um sicherzustellen, dass das Wasser für das ganze Haus vollständig abgestellt ist. Richtiges Heizen (siehe oben) schützt üblicherweise die Wasserleitungen im Haus vor dem Zufrieren. Generell dürfen, um keine Schäden zu riskieren, Leitungen in Räumen ohne Heizung und im Außenbereich bei hohen Minusgraden kein Wasser mehr führen. Eis und Frost könnten die Rohre ansonsten aufsprengen.
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Sie suchen nach weiterem Material zum Thema Winterfestigkeit des Hauses? Sie finden dazu z.B. eine kompakte Zusammenfassung in der Mediathek der ARD.
Photoquelle: pixabay.com © jmp71
Prima Artikel. Gute fenster hat auch eine polnische firma.