Ein Sprung mit Folgen
Die Eltern von Markus waren noch auf Arbeit, als sich in der Wohnung der jungen Familie der Haushaltsunfall ereignete. Markus, der groß gewachsene Schüler wollte sich am Nachmittag in der Küche Nudeln kochen – wie so oft, wenn er von der Schule heim kam. Er ließ die Küchentür offen stehen und verbrachte die Zwischenzeit im Wohnzimmer. Als er hörte, dass der Topf mit Überkochen begann, hechtete sich der sportliche Markus in die Küche. Doch da war der Türrahmen im Weg und er zog sich eine schlimme Platzwunde am Kopf zu. Die Ärzte in der Notaufnahme tackerten die Wunde schließlich zu.
So, oder ähnlich geht es Vielen. Kaum einer hat sich nicht auch schon wenigstens einmal eine Verletzung im eigenen Haushalt zugezogen. Zu den häufigsten Verletzungen gehören vor allem Schnittwunden, die beim Schneiden von Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch oder gar Brot entstehen. Laut Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA, 2000) verunglücken pro Jahr rund 5,36 Millionen Menschen in Heim und Freizeit so schwer, dass sie sogar einen Arzt aufsuchen müssen.
Gefahrenquelle Haushalt
Im Haushalt lauern etliche Gefahrenquellen. Ist es nicht ein Türrahmen, wie bei Markus, sind oft andere Gegenstände die Ursachen für Verletzungen, Vergiftungen, Verbrennungen und Verbrühungen oder gar Stromschlägen.
So können Stürze zum Beispiel die Folge von instabil aufgestellten Leitern sein oder Unachtsamkeit beim Treppensteigen. Kabel und Putzeimer verwandeln sich schnell in Stolperfallen; Wohnungsbrände entstehen durch leicht entzündliche Quellen, wie etwa Öl oder Gas. Stürze machen über die Hälfte aller Unfälle aus, die sich in den häuslichen vier Wänden ereignen.
Saisonalität von Unfällen
Zu beobachten ist dabei, dass viele Unfälle einem saisonalen Muster folgen. Im Winter kommt es gehäuft zu Wohnungsbränden durch Kerzen oder ähnlichem und im Sommer häufiger zu Grillunfällen oder Verletzungen beim Heimwerken oder Gartenarbeiten. Auch im Frühling kommt es vermehrt zu Unfällen – nämlich dann, wenn viele ihre Wohnung ausmisten, Gardinen waschen, Fenster putzen oder auch die Obstbäume verschneiden.
Darauf sollten Sie achten
Achten Sie in Ihrem Haushalt auf einige Dinge, um die Gefahren zu verringern.
- So sollten Sie, wenn Sie eine Glühlampe auswechseln wollen, stets die Sicherung herausdrehen.
- Wenn Sie Ihren Wäschekorb die Treppe herunter tragen müssen, achten Sie darauf, dass dieser nicht voll beladen ist, sodass er zu schwer ist.
- Füllen Sie chemische Reinigungsmittel nicht in andere Flaschen um, ohne dass die Kennzeichnung noch erhalten ist.
- Sie sollten chemische Mittel darüber hinaus nie miteinander vermischen.
- Putzmittel sollten immer sicher – insbesondere für Kinder – unzugänglich aufbewahrt werden.
- Stark erhitztes Öl in der Pfanne sollte nicht mit dem Wasser gelöscht werden.
- Reinigen Sie Kabel von elektrischen Geräten nur mit einem trockenen Lappen und immer vom Stecker zum Gerät.
- Reparieren Sie defekte Kabel von Geräten nicht selbstständig.
- Lassen Sie beim Kochen die Griffe von Pfannen und Töpfen nicht nach außen überstehen, sondern achten Sie darauf, dass diese zur Innenseite gerichtet sind.
Der beste Tipp jedoch, um Unfälle und Verletzungen im Haushalt zu vermeiden, ist wahrscheinlich Behutsamkeit. Seien Sie vorsichtig und überstürzen Sie nichts. Oftmals entstehen Unfälle in Folge von Unachtsamkeit und Hektik. Also, gehen Sie die Dinge gewissenhaft an, dann können Sie womöglich einer Menge Verletzungen vorbeugen.