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Alleinerziehend und abgesichert

Fünf Maßnahmen gegen Zukunftsängste

In Deutschland erziehen rund 20 Prozent der Eltern ihre Kinder alleine. Lesen Sie hier 5 Tipps, wie vor allem Alleinerziehende sich und ihre Kinder finanziell absichern können.

In Deutschland sind etwa 1.500.000 Mütter und 157.000  Väter alleinerziehend. Trotz zahlreicher Angebote für die Kinderbetreuung müssen sie den täglichen Spagat zwischen Beruf und Kindern meist weitestgehend allein bewältigen. Dazu kommen viele weitere Aufgaben und vor allem Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Das Kind wird krank, wenn beider Arbeit gerade alles drunter und drüber geht. Oder der Babysitter sagt kurzfristig ab, wenn Sie einen wichtigen Termin haben.

Auch finanziell stehen Alleinerziehende oftmals unter Druck: Sie haben nur ein Einkommen zur Verfügung, zudem fehlen ihnen im Falle einer Scheidung die steuerlichen Vorteile von Ehepaaren. Einige leben mit ihren Kindern am Existenzminimum, haben Ängste und Sorgen um ihre Zukunft und natürlich auch die der Kinder. Diese kann durch eine plötzliche Berufsunfähigkeit, einen schwerwiegenden Unfall oder gar ein frühzeitiges Ableben des Elternteils gefährdet werden. Um solche Geldsorgen zu vermeiden, stellen wir hier fünf Maßnahmen vor, wie Sie sich und ihre Kinder für den Notfall finanziell absichern können.

1. Berufsunfähigkeitsversicherung

Es besteht immer die Gefahr, durch Krankheit, Verletzungen oder ähnliches den Beruf für lange Zeit oder aber dauerhaft nicht mehr ausüben zu können. Damit entfällt auch das Einkommen, was gerade für Alleinerziehende einen schweren finanziellen Schlag bedeutet. Mit einer entsprechenden Versicherung steht Ihnen im Falle einer Berufsunfähigkeit eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente zu. Ohne eine solche Versicherung zahlt der Staat einen monatlichen Betrag an die Betroffenen.

Dieser fällt laut berufsunfaehigkeitsversicherung.info allerdings so gering aus, dass sie den gewohnten Lebensstandard häufig nicht aufrechterhalten können. Das wiederum ist mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleistet. Die einzelnen Parameter des Versicherungsvertrages legt der zu Versichernde selbst fest. Er bestimmt, wie lange der Versicherungsschutz gilt (Versicherungsdauer), wie lange die Zahlungen von Seiten der Versicherung getätigt werden (Leistungsdauer) und auch, wie hoch der Betrag sein soll (Rentenhöhe). Dabei ist darauf zu achten, dass die Berufsunfähigkeitsrente bis zum Eintritt in die reguläre Rente geleistet wird.

2. Risikolebensversicherung

Ähnlich wie die Berufsunfähigkeitsversicherung bedeutet eine Risikolebensversicherung eine finanzielle Absicherung im Sinne einer monatlichen Rente. Diese wird nach dem Tod der versicherten Person(en) an ihre Hinterbliebenen ausgezahlt. Damit gewährleisten die Eltern, dass ihre Kinder weiterhin finanziell unterstützt werden. Je nach Vertragslaufzeit erfolgt das so lange, bis sie ihre Ausbildung bzw. ihr Studium beendet haben und selbst Geld verdienen. Die Versicherungssumme ist von den Versicherten frei wählbar, ebenso die Vertragslaufzeit.

Allerdings ist zu beachten, dass bei einer Risikolebensversicherung keine Beiträge rückwirkend erstattet werden können, wenn die Versicherten das Ende der Laufzeit überleben. Besonders gut für Alleinerziehende: die Risikolebensversicherung ist sehr erschwinglich und selbst für höhere Versicherungssummen und jahrzehntelange Laufzeiten bereits für wenige Euro im Monat abschließbar. Alleinerziehende sollten laut risikolebensversicherung.com beim Abschluss einer solchen Versicherung darauf achten, über eine Sorgerechtsverfügung einen Vormund für ihre Kinder zu bestimmen, da dieser sonst vom Jugendamt gestellt wird.

3. Haftpflichtversicherung

Auch eine Haftpflichtversicherung kann gewissermaßen zur finanziellen Absicherung beitragen. Schließlich kann jederzeit etwas passieren. Zum Beispiel, wenn das eigene Kind beim Nachbarn versehentlich einen Fußball in die Glastür schießt. Doch auch viele andere Szenarien sind möglich, und die können mitunter sehr teuer werden, wenn keine entsprechende Versicherung besteht. Und gerade bei Alleinerziehenden, die sowieso schon über weniger Geld verfügen, kann eine hohe Schadensersatzforderung durch verursachte Schäden unter Umständen den finanziellen Ruin bedeuten. Aus diesem Grund ist der Abschluss einer Haftpflichtversicherung ratsam.

Die Versicherungspolicen werden auch stetig weiter entwickelt. So decken neuere Policen mittlerweile ein breiteres Schadensfeld ab als die vorherigen. So sind darin mittlerweile oft auch Schäden enthalten, bei denen für den Verursacher eigentlich keine Haftungspflicht besteht. Zudem lohnt es sich, alle paar Jahre zu überprüfen, ob die Versicherungspolice um den einen oder anderen Aspekt zu erweitern oder auch zu reduzieren ist.

4. Unfallversicherung

Unfallversicherungen kommen generell für eine Vielzahl von Kosten auf, die im Rahmen eines Unfalls entstanden sind. So sind dadurch nicht nur die medizinische Erstversorgung, der Krankentransport sowie die Kosten für nötige Behandlungen und Hilfsmittel abgedeckt, sondern auch Kosten, die bei längerfristigen Verletzungen oder dauerhaften Schäden durch einen Unfall aufkommen. Dazu gehören zum Beispiel Schmerzens- und Pflegegelder. Außerdem zahlt die Unfallversicherung für Umschulungen. Sollte man infolge eines Unfalls nicht mehr in der Lage sein, seinen Beruf auszuüben, ist man durch die Unfallversicherung finanziell auf der sicheren Seite.

Eventuell werden je nach Schweregrad der Verletzungen kosmetische Operationen und Rehabilitationsmaßnahmen benötigt, die durch Krankenhausaufenthalte und dergleichen weitere Kosten generieren. Auch diese werden durch die Versicherung getragen. Im Todesfall übernimmt die Unfallversicherung mit dem sogenannten Sterbegeld die Bestattungskosten. Ohne Versicherungsschutz müssen die Betroffenen bzw. Ihre Hinterbliebenen für die genannten Aspekte selbst aufkommen. Dann kann wie bei einer fehlenden Haftpflichtversicherung auch eine fehlende Unfallversicherung für die Betroffenen schwerwiegende finanzielle Folgen haben.

5. Sparbücher und sonstige Geldanlagen

Um ihren Kindern ein finanzielles Polster zu verschaffen, greifen trotz niedriger Zinsen immer noch viele Eltern auf das klassische Sparbuch zurück. Tatsächlich bringt eine solche Geldanlage gewisse Vorteile mit sich: Es ist kostenlos, gebührenfrei, einfach in der Handhabung und bietet eine sichere Art der Geldanlage. Neben anderen Optionen besteht auch die Möglichkeit, das Geld auf dem Sparbuch für eine bestimmte Laufzeit festzulegen. Diese kann zum Beispiel so gewählt werden, dass das Kind mit Erreichen seiner Volljährigkeit über das festgelegte Geld verfügen kann.

Festgelegte Geldbeträge mögen zwar gewisse Zinsen einbringen. Nutzen können die Kinder sie aber erst, wenn die Laufzeit der Festlegung endet. Gerade für alleinerziehende Elternteile ist es daher ratsam, vor allem auf die oben genannten Maßnahmen für die Absicherung ihrer Kinder zurückzugreifen, insbesondere die Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherung. Denn damit wird monatlich ein fester Betrag ausgezahlt, der den Kindern über ihren Vormund zur Verfügung steht.

 

 

 

 



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