Das Kinderförderungsgesetz und seine Auswirkungen
Das Kinderförderungsgesetz sieht vor, dass ab 1. August 2013 alle Kinder unter 3 Jahren einen rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz haben werden. Bereits 2007 wurde das sogenannte Kifög beschlossen. Fünf Jahre später sieht es mit der Betreuungsplatzsituation für Kinder unter 3 Jahren in Deutschland nicht wesentlich positiver aus. Noch immer fehlen etliche Plätze für die Kleinen.
Notlösungen und unkonventionelle Betreuungsformen sollen diese Betreuungslücke nun schließen. Bund und Kommunen haben sich etliche Wege einfallen lassen. Einige davon werden in vielen Bundesländern schon umgesetzt, wie etwa die Container-KiTas, andere sind vorerst nur in Betracht gezogen wurden, wie das KiTa-Platz-Sharing.
Container-KiTas oder mobile Raumeinheiten
Der Ausbau der Betreuungskapazitäten nimmt in einigen Städten Deutschlands ganz neue Formen an. In Dresden beispielsweise werden mit Hilfe von sogenannten „mobilen Raumeinheiten“ oder auch umgangssprachlich „Container-KiTas“ etliche neue Betreuungsplätze geschaffen.
Ziel ist es, den Bedarf in der geburtenstarken Stadt möglichst rasch zu decken. Da die mobilen Raumeinheiten auf Grund ihres hohen Vorfertigungsgrades eine sehr kurze Bauzeit haben, konnte Dresden so schnell reagieren. Insgesamt werden in der sächsischen Hauptstadt an 15 Standorten die neuen Betreuungsplätze entstehen. Bereits im Februar dieses Jahres nehmen die ersten Container-KiTas die kleinen Kids auf.
Bericht einer Familie aus Dresden
Doch mit dem neuen Betreuungsangebot ist nicht jeder zufrieden. Im Elbflorenz wird deshalb heftig diskutiert. Mandy Stäps, Mutter eines 8 Monate alten Sohnes aus Dresden, muss ihren kleinen Nevio ab Juli 2013 in eine solche Einrichtung schicken.
Bereits kurz nach seiner Geburt im Mai vergangenen Jahres begann sie mit den Anmeldungen für einen geeigneten Krippenplatz, der sowohl wohnortnah sein sollte und flexible Betreuungszeiten hat, da sie und ihr Partner Vollzeit arbeiten gehen.
Immer wieder bekam die junge Familie Absagen mit der Begründung, dass die Krippen zu diesem Zeitpunkt voll besetzt seien.
Die Mutter fing an, sich telefonisch bei Krippen zu melden, die weiter von ihrem Wohnort entfernt waren, aber auch da wurde ihr nur wenig Hoffnung gemacht. Schließlich erfuhr sie, dass ganz in ihrer Nähe eine mobile Raumeinheit aufgestellt werden solle, wofür sie sich umgehend anmeldete. Zwar hatte Frau Stäps zu Beginn einige Bedenken, ob es im Sommer sehr warm in den Räumen werden würde oder im Winter etwa zu kalt, aber bis jetzt hat sie noch nichts Derartiges gehört. Außerdem soll die Container-KiTas sehr liebevoll eingerichtet sein, mit Zimmern, in denen die Kleinen ganz normal wie in einer „richtigen“ Krippe spielen können.
Im März 2013 hat die Mutter ihr Aufnahmegespräch in der Einrichtung in Dresden-Prohlis. Dann kann sie sich ein genaueres Bild von der Ausstattung machen. Die Vollzeit arbeitende Mutter ist froh, trotz des starken KitaPlatz-Mangels, letztendlich einen Betreuungsplatz für Nevio gefunden zu haben, der es ihr erlaubt, weiterhin ganztags arbeiten gehen zu können. Der Vorteil: Er ist wohnortnah und hat flexible Betreuungszeiten, was der jungen Familie sehr entgegen kommt.