Smartphone Kind

Das erste Smartphone: Welcher Zeitpunkt ist der richtige?

Der Wunsch nach einem eigenen Handy ist heute bei vielen Kindern schon früh da. Die Entscheidung, dem Kind ein eigenes Handy zu geben, sollte jedoch mit Bedacht gefällt werden. Ein Smartphone birgt nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken.

Der Wunsch nach einem eigenen Handy erwacht bei vielen Kindern heute schon sehr früh. Bereits die Kleinsten lieben es, mit dem Smartphone ihrer Eltern zu spielen und sind fasziniert von den Möglichkeiten, die die kleinen Geräte zu bieten haben. Die Entscheidung, einem Kind ein eigenes Handy zu schenken, sollte jedoch mit Bedacht gefällt werden. Immerhin bringt ein Smartphone nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken mit sich.

Grundschüler brauchen Smartphones nur in Ausnahmefällen

Die Grundschulzeit umfasst – je nach Einschulungszeitpunkt – eine Altersspanne von etwa sechs bis elf Jahren. Gleich nach dem Kindergarten ein Smartphone zu schenken, ist jedoch auch bei starkem Bitten und Drängen keine gute Idee. Oft nämlich wissen Kinder in diesem Alter noch nicht, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Handy aussehen muss. Auch die Tatsache, dass sich jüngere Kinder ein Handy meist nur zum Spielen wünschen, macht die Anschaffung nicht sinnvoll. Immerhin liegt der eigentliche Zweck eines Mobiltelefons darin, unterwegs erreichbar zu sein und andere erreichen zu können.

Auch eine Statistik zeigt, dass die Verbreitung von Smartphones bei jüngeren Kindern eher gering ist. Erst ab einem Alter von zehn Jahren steigt der prozentuale Anteil deutlich.

 

 

Auf langwierige Diskussionen rund um die Sinnhaftigkeit des Smartphonebesitzes sollten sich Eltern von Grundschulkindern am besten gar nicht erst einlassen. Es gibt zahlreiche gute Gründe, die gegen eine zu frühe Anschaffung sprechen. Oft nämlich sind jüngere Kinder mit der Nutzung solch komplexer Geräte überfordert und tappen schnell in Kostenfallen. Wer seinem eigenen Kind dennoch den Wunsch nach einem digitalen „Spielgerät“ erfüllen möchte, ist mit einem Tablet oder einer Handheld-Spielkonsole deutlich besser beraten.

Eine einzige Ausnahme gibt es, die den Kauf eines Smartphones für Grundschüler doch rechtfertigt. Muss das Kind einen vergleichsweise langen Schulweg zurücklegen und dabei möglicherweise auch öffentliche Verkehrsmittel nutzen, kann ein Smartphone wertvolle Dienste leisten. Schließlich kommt es nicht selten vor, dass Straßenbahnen oder auch Busse nicht fahren, sich verspäten oder schlicht verpasst werden. In diesem Fall ist es wichtig, dass das eigene Kind seine Eltern schnell und ohne Umwege erreichen kann. Wer die Nutzung im Blick behalten möchte, richtet auf dem Smartphone eine Kindersicherung ein, deaktiviert mobiles Internet und speichert nur wenige Kontakte ein, die im Notfall erreicht werden können. Mit der Nummer von Oma, Opa, Mama und Papa im Gepäck fühlen sich Kinder dann auf dem Weg zur Schule sicherer.

Ab elf Jahren erfüllt das Handy einen Zweck

Elf Jahre ist die magische Grenze, ab der Eltern unabhängig vom Schulweg ernsthaft über die Anschaffung eines Smartphones für ihre Kinder nachdenken sollten. Dann nämlich steht in den meisten Fällen der Wechsel auf die weiterführende Schule an und mit ihm einher gehen einige wichtige Veränderungen. So gibt es in vielen Grundschulen die sogenannte Unterrichtsgarantie, die an Gymnasien, Real- oder Hauptschulen nicht mehr gewährleistet ist. Spontaner Stundenausfall beispielsweise ist dann ein guter Grund, um die eigenen Eltern per Telefon zu kontaktieren.

 

 

Doch auch in den ersten Jahren mit Smartphone ist es nur richtig, die Funktionen des Smartphones zu begrenzen und für so viel Sicherheit wie nur möglich zu sorgen. Das Downloaden und Installieren von Messenger-Diensten wie beispielsweise Whatsapp ist nicht nötig und gleichermaßen unzulässig, denn wie n-tv.de berichtet, hat das Unternehmen das reguläre Mindestalter erst kürzlich auf 16 Jahre angehoben. Alternativen wie SMS bleiben daher bis zu diesem Alter die sicherere Lösung.

Je älter das eigene Kind wird, desto größer wird auch sein Bedürfnis sein, sich mit seinen Freunden per Messenger oder auch in sozialen Netzwerken auszutauschen. Eltern stecken hier meist in einer Zwickmühle, denn einerseits fürchten sie die Größe des World Wide Web und andererseits wollen sie ihrem Kind keine sozialen Nachteile verschaffen. Das reguläre Mindestalter ist hier eine gute Richtschnur, an der sich Eltern orientieren können. Eine Anmeldung bei Facebook ist erst ab 13 Jahren erlaubt. Und wer seinem Kind den Schritt in soziale Netzwerke ermöglicht, sollte auch an die entstehenden Kosten für mobiles Netz denken. Am besten entscheiden sich Eltern für Allnet Flat Tarife, bei denen die Nutzung des mobilen Internets durch einen einmaligen monatlichen Betrag abgedeckt ist. Je nach enthaltenem Datenvolumen können Jugendliche dann sogar höhere Geschwindigkeiten nutzen.

Eltern sollten im Bilde bleiben

Ganz unabhängig davon, wann das eigene Kind sein erstes Smartphone nutzen darf, ist und bleibt elterliche Aufsicht ein unverzichtbares Muss. Wer sich ein wenig mit sozialen Netzwerken und dem Internet im Allgemeinen beschäftigt, weiß um die Gefahren, die sich hier zeigen können. Nicht nur Kontakt zu „zwielichtigen“ Personen, sondern auch Kostenfallen, Viren und die versehentliche Herausgabe sensibler Daten sind Punkte, deren Risikofaktor weder Kinder noch Jugendliche in der Anfangszeit einschätzen können. Nähere Informationen zu diesem Thema hat schau-hin.info zusammengestellt.

 

 

Abgesehen von den möglichen Gefahren, die im Netz lauern, kann auch das Smartphone selbst zum Problem werden. Dann nämlich, wenn das kleine Gerät zum ständigen Begleiter avanciert, ist auch eine mögliche Suchtgefährdung nicht auszuschließen. Wissenschaftler und Psychologen befassen sich schon seit längerer Zeit mit diesem Thema und warnen Eltern davor, ihre Kinder ohne Zeitlimits am Smartphone spielen zu lassen. Nur allzu schnell kann es dann nämlich passieren, dass das Handy nicht nur den gesamten Tag lang, sondern auch während der Nacht genutzt wird. Schlafstörungen, Probleme in der Schule und sogar Entzugserscheinungen, wenn das Handy gerade nicht zugänglich ist, können die Folge sein. Zeitlimits sind daher das A und O, wenn es um die verantwortungsbewussten Umgang mit einem Smartphone geht. Mit steigendem Alter und wachsender Eigenständigkeit können Eltern die Zügel dann Schritt für Schritt lockerer lassen, sollten aber dennoch darüber informiert bleiben, welchen Stellenwert das Smartphone im Leben ihres Kindes einnimmt.

Letztlich also ist es ab einem bestimmten Alter vollkommen in Ordnung, wenn Eltern ein Smartphone erlauben. Wichtig ist nur, dass die Familie gemeinsam über Risiken sowie Regeln spricht und dem technischen Begleiter klare Grenzen setzt. Beim gemeinsamen Gärtnern, auf Ausflügen oder auch während des Schulunterrichts bleibt das Handy am besten abgeschaltet. So lernen Kinder, dass sich nicht alles um die digitale Welt dreht.

Photoquelle: © 2018 nastya_gepp, CC0-Lizenz/pixabay.com



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