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Gadgetina: Von viereckigen Augen und Zockerdaumen

Computer spielen, Netflix schauen, auf dem Smartphone chatten. Medien üben auf Kinder eine enorme Faszination aus. Wie geht Tina Kutsal als Mutter damit um?

Tina Kutsal

Etwa eine Stunde pro Tag dürfen sich Tinas Kinder mit Smartphone, Tablet oder Konsole beschäftigen. Filme und Serien werden im Vorfeld von den Eltern ausgewählt.

 

1. Wie alt sind deine Kinder? Wie regelt ihr den Umgang mit Handy, Laptop, Fernsehen etc.?

Meine Kinder sind jetzt 5 und 7 Jahre alt. Beide dürfen Smartphone und Tablet nutzen. Für YouTube-Videos nutzen wir YouTube Kids. Wir haben es auch schon mal mit einer speziellen App zur Regulierung der Zeit versucht. Hat auch geklappt, aber ich finde es nicht schön, wenn einfach strikt nach einer halben Stunde das Gerät ausschaltet, ohne Rücksicht darauf, dass das Spiel oder das Video jetzt noch 2 Minuten gedauert hätte. Das war dann sehr frustrierend… für beide Seiten.

Im TV sehen sie eigentlich auch überwiegend von uns ausgesuchte Filme und Serien, die wir streamen. So kommen sie kaum mit Werbung oder anderen Dingen in Berührung, die schädlich für sie wären.

 

2. Wie viel Medienzeit ist pro Tag erlaubt? Wie reagierst du, wenn deine Kinder zu viel am Computer/Handy hängen?

Eine halbe bis dreiviertel Stunde Smartphone, Tablet oder Konsole erlauben wir ihnen. Abends dürfen sie dann nochmals eine halbe Stunde TV sehen. Es gibt aber auch mal Tage, da dürfen sie mehr, oder auch mal gar nicht. Aber im Schnitt ist es ca. 1 Stunde am Tag. Grundsätzlich bin ich locker. Nach einer halben Stunde erinnere ich sie daran, dass jetzt dann mal Schluss ist. Und das akzeptieren sie meistens auch. Schlimmer ist es, wenn der Große zwischendurch am Handheld hängt und sein heißgeliebtes Super Mario spielt. Da bekomme ich ihn schwer wieder weg. Meist regelt das sich aber von selbst, weil seine Konzentration nachlässt und er dann nicht mehr weiterkommt.

 

3. Bist du selbst ein gutes Vorbild?

Nein. Leider. Ich arbeite viel im Home Office und auch mein Blog will gepflegt werden. Und dann schaut man ja doch immer wieder auf das Smartphone. Ich höre auch des Öfteren von den Kindern, dass ich „ja auch schaue“. Ich versuche darauf zu achten, dass ich in ihrer Gegenwart nicht so viel vor der Kiste sitze. Achte darauf, alles zu erledigen, während sie in Schule und Kindergarten sind. Aber immer geht das leider nicht. Ich möchte sie aber auch ganz bewusst nicht von den digitalen Medien fernhalten. Sie gehören nun mal heute zum Alltag dazu. Wichtig finde ich, dass man die Kinder nicht damit alleine lässt und immer weiß, was sie da tun. Ein komplettes Verbot bis zu einem bestimmten Alter, wie es von einigen Wissenschaftlern empfohlen wird, empfinde ich als nicht richtig. Man muss die Kinder daran heranführen. Verbote sind selten eine Lösung. Das ist doch auch bei Süßigkeiten so. Bekommen sie die zuhause nicht, holen sie sich das Zeug woanders.

 

Gadgetina

Über Tina Kutsal

Tina Kutsal lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern (*2011 und *2013) in der Nähe von München. Da sie die Verteufelung der Digitalen Medien in der Kindererziehung bei den Müttern aus dem Bekanntenkreis, aber auch auf anderen Blogs, so überhaupt nicht nachvollziehen konnte, entschloss sie sich dazu, selbst diese Nische zu bedienen. Jetzt nimmt sie auf ihrem Blog gadgetina Apps und Gadgets für Kinder und deren Eltern unter die Lupe und schreibt auch gerne ganz allgemein zur Medienkompetenz.

 

Wie findet man ein gesundes Mittelmaß für den Medienkonsum von Kindern? Wir finden es besteht Redebedarf. Hier geht es zu unserer Interviewreihe.



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